Montag, 28. September 2020
Historische Missionare
Grüne Oberbürgermeister in Großstädten von Nordrhein-Westfalen. Als Ungrüner sagt man: schlimm, aber gewählt ist gewählt, sollen die Leute kriegen, was sie gewählt haben.
Doch etwas ist dabei, weswegen man auch als Mittelgrüner, als gemäßigt Folgsamer sich sorgen sollte: die Bezeichnung als historisch. Man tut es als übertriebene Wahlabendrederei ab, so wie schwerer Tag oder toll gekämpft, nun eben historisch, weil neu. Aber die meinen das so.
Es wird nämlich nicht gleichermaßen akzeptiert, wenn eine Wahl anders ausgeht. Olaf Scholz kritisiert Gera, und Thüringen musste rückgängig gemacht werden.
Wenn Wahlergebnisse nur von den einen akzeptiert werden und von den anderen nicht, dann wird historisch missioniert.

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Wenn Wahlergebnisse nur von den einen akzeptiert werden und von den anderen nicht, dann wird historisch missioniert.
Streng genommen wird antiaufklärerisch gehandelt und sozusagen der Bezug zum Urzustand des hier gemeinten Primaten gesucht, der kollektivistisch war bis auch sein musste.

Die Adjektivierung mit 'historisch' war wohl von der Wortbedeutung weggehend bundesdeutsch in Form eines (gu-uten) Superlativs gemeint; womöglich werden bundesdeutsche politische Kräfte der hier gemeinten Art in nicht wenigen Jahren auch auf das Adjektiv 'geil' zurückgreifen, in etymologischer Unkenntnis und mit dem Komperativ 'geilie' und dem Superlativ 'geilomat' formulierend, 'geilon' geht womöglich alsbald ebenso.

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