Mittwoch, 19. Mai 2021
Was die Kanzlerin weiß, was andere nicht wissen
Zu dem bekannten und bezeichneten Effekt, dass der Inkompetente nicht seine Inkompetenz zu sehen vermag, gibt es gewiss die wohl noch nicht bezeichnete Entsprechung im Moralischen, den Effekt, dass der Heuchler nicht imstande ist, die eigene Heuchelei als geheuchelt zu erfassen.

Dies ist dann gegeben und nicht anders möglich, wenn der Heuchler zum offiziellen Herrschaftsbereich gehört, der die Deutungsmacht innehat und ihn vor Reflexion bewahrt.

Man bekennt sich, sagen wir nur mal als Beispiel, zum herrschenden Dadaismus, und hält sich darum für einen Dadaisten. Man wird darin emotional bestätigt, man ordnet mithin alles, was man meint und tut, als dadaistisch ein. Irgendewtwas Undadaistisches KANN man also gar nicht sein, sagen oder denken.

So funktioniert es bei den Anhängern der Sekte, sie heucheln Identifizierung, was mit Identifizierung gleichwertig ist, nach innen wie nach außen.

Man kann es, das war ja nur ein Modellbeispiel, jetzt beim Antisemitismus sehen, man hat geheuchelt und tut es weiter, weil man es nicht anders kann.

Wir können bei Annalena Baerbock annehmen, dass sie ein Produkt dieser Ära ist.

Aber nicht bei Angela Merkel. Ihr können wir unterstellen, dass sie weiß, was sie heuchelt und heucheln lässt, sie ist die Produzentin. Sie lässt mitmachen und mitlaufen, das geht nicht ohne vollen Vorsatz.

Darum ist sie keine Heuchlerin.

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Ich glaube, dass Merkel politische Meinung immer nur als Konstrukt sieht und prüft, welche derartige Meinung ihrem Fortkommen hilft und welche nicht, idF passend entscheidet.
Frau Baerbosch ist dagegen authentisch, sie kann idT als "Produkt" verstanden werden, sie ist potentiell gefährlicher, sie redet auch besser, Merkelchen konnte ja gar nicht (frei) reden und war stets auf den Schutz der Medien angewiesen, damit die nie auf die Idee kommen, wie bspw. bei Donald J. Trump, Transkripte ihrer (freien) Rede zu publizieren.

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