Sonntag, 21. Januar 2024
Gefühlte Demonstration
Nun sind es ja doch sehr viele, kann und darf man ihnen allen einen Mangel an Durchblick oder ein Übermaß an Anpassung unterstellen und wäre man dann nicht genauso wie die Herrschenden?
Dass Staat und Partei die größere Hälfte ausmachen, kann schon zu hohen Beteiligungen führen, aus Eigeninteresse. Verkennen oder unterschätzen sollte man nicht den Druck, dem diese Leute in ihrer Stellung ausgesetzt sind, Gefühlsstau wäre milde ausgedrückt, es wäre also nicht verwunderlich, wenn dieser sich einmal ausleben darf.
Die Gedanken an Rudelmechanik und Gruppendynamik muss man aber auch nicht überstrapazieren, dazu reicht das Teilnehmen nicht unbedingt, erst bei einem gewaltbereiten Mob, der das nun eher nicht ist, wären das die Erklärung.
Vielleicht deckt sich das persönliche Motiv mit dem politischen, nämlich, nach den echten Demonstrationen das Demonstrieren selbst zu relativieren. Also auf persönlicher Ebene mal selber machen und auf politischer Ebene die Bauern und die Ampelprobleme aus den Medien nehmen. Wäre ohne die letzten Bauernproteste der Zulauf so groß? Vermutlich nicht. Man kann Wichtigkeit aufholen.
Und darf.

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Zum guten Kommentar "Gefühlte Demonstration"
Boris Reitschuster hat ergänzend dazu etwas sachlich beizutragen:

https://reitschuster.de/post/das-ende-der-demokratie-wie-wir-sie-kannten/

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+1
Dass Staat und Partei die größere Hälfte ausmachen, kann schon zu hohen Beteiligungen führen, aus Eigeninteresse. Verkennen oder unterschätzen sollte man nicht den Druck, dem diese Leute in ihrer Stellung ausgesetzt sind [...]
Genau, die Zahl der Netto-Steuerzahler liegt in der BRD anteilsweise bei nur 15 bis 27 Millionen Personen, je nach Sicht, vergleiche:

-> https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/nettosteuerzahler-100.html ('Die Zahl der 15 Millionen "Nettosteuerzahler" wird im Netz so begründet: Von den etwa 46 Millionen Erwerbstätigen im Land zahlten 27 Millionen mehr Steuern und Abgaben, als sie staatliche Leistungen erhielten.' - ein "Sozfrosch" darf so bei der "Tagessau" natürlich relativieren)

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Und es war, pardon, ist ja auch eine schwere Zeit, wenn Rechts erstarkt, muss man sich dann nicht - so oder so - anpassen?
Man muss dabei gewesen sein!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. W (der mal hofft den schwierigen, diesen intellektuellen Text sich annähernd verstanden zu haben)

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