Dienstag, 12. Februar 2013
Geschaffene Realität
Der Tagesspiegel ist mal wieder clever. Im Politikteil, Rubrik Ausländer, wird recherchiert, „Wie Vorurteile Realität schaffen“. Nämlich: „Studie des Zentrums für Türkeistudien der Universität Duisburg Essen: Diskriminierung verhindert Integration. Wer im Alltag ständig abgewertet wird, bringt auch schlechtere Leistungen.“
Die Ausländer werden auf eine bestimmte Weise betrachtet, also verhalten sie sich auch so.

Heißt das auch, wem man Geld gibt, der identifiziert sich als Leistungsempfänger?
Bei den Juden wird es ähnlich gelaufen sein, durch die antisemitische Propaganda sind sie schließlich zu Israel geworden.
Wo der Alltag von Wurzeltürken gar nicht mehr mit Biodeutschen in Berührung kommt, müssen die Leistungen gleich viel besser werden.

„Um Abhilfe zu schaffen, empfehlen die Wissenschaftler neben Aufklärung – nur etwa 15 Prozent der Deutschen sind bisher echte Fans von Gleichberechtigung – vor allem den Abbau von Diskriminierung per Gesetz. So sei es riskant, „Ausländer erster und zweiter Klasse“ zu schaffen, etwa durch Sprachtests für türkische, nicht aber für koreanische Bräute oder ausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse, die für Einwanderer geringere Löhne als für Einheimische erlaubten.“
Nett, diese Studie.
Warum der Tagesspiegel dies bringt, muss aber dem journalistischen Ethos geschuldet sein. Anders kann man offenbar das, was sonst als gar nicht wahr gilt, als Realität benennen.

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