Donnerstag, 14. Februar 2013
Religionskritik
Auf vielfachen Wunsch befassen wir uns noch einmal mit den Religionen und den Unterschieden, die sich Außenstehenden nicht sofort erschließen. Der Islam hat auch die Religion überhaupt in ein schlechtes Licht gerückt, da ist etwas Klarstellung vonnöten.

Gehen wir chronologisch vor. Was hat Moses Neues gebracht? Auch wenn es nicht seine eigene Erfindung gewesen sein mag, hat er mit dem Gott, der sich der Vorstellung entzieht und der sich ein Volk erwählt, das Volk erfunden. Die ägyptischen Sklaven bekamen eine, wie man heute sagen würde, Identität. Dass die Gerechtigkeit göttlich sei, bedeutete, nach heutigem Ausdruck, sie ist objektiv bestimmbar und nicht mehr das, was der Pharao als Dekret ausgibt.
Diesem zivilisatorischen Fortschritt verdanken alle, die normalerweise als Kind geopfert worden wären, ihre Möglichkeit zur Teilnahme an der Debatte.

Was hat Jesus Neues gebracht? Die Personifizierung des eben Gesagten. Die Gerechtigkeit, das Göttliche, ist im Menschen. Damit war der Person ein absoluter Wert zugesprochen, der bei Kant auf der Vernunft beruht, zwei Jahrtausende zuvor betrachtet als von Gott gegeben.
Dass es auf die richtige Art zu glauben ankomme, das war ein aus der Kirchenspaltung resultierendes machtpolitisches Instrument, unser Papst vertritt diese Meinung übrigens nicht.
Die Aufklärung basiert auf diesem Schritt, nicht auf den griechischen oder germanischen Göttern.
Dem verdanken alle, die glauben, Ansprüche zu haben und mitreden zu dürfen, ihren inneren Zustand.

Es ist durchaus denkbar, dass auch der Islam in einem stoischen, spirituellen Sinne verstanden und gelebt werden könnte, womöglich tun das bereits einige. Sie werden aber nicht zur bestimmenden Kraft im Islam.

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