Samstag, 2. Februar 2013
Monotheismus und Intoleranz
Ein Essay im Perlentaucher befasst sich vereinfacht gesagt damit, dass dem Monotheismus der Hang zur Intoleranz/Gewalt anhängt, weil er nicht mit der Existenz von etwas anderem, gar mit der Abwendung vom Glauben, umgehen könne.
Dies ist gegendar- und klarstellungsbedürftig.

Die Kämpfer für Monotheismus in Mali und Marxloh könnten demnach auch einer anderen monotheistischen Religion angehören als der, in die sie zufällig hineingeraten sind.
Für Außenstehende sind die Religionen doch alle irgendwie religiös und beliebig. Es ist aber ein wesentlicher Unterschied, ob eine Religion in Jahrtausenden gewachsen, durch einen Reformationsakt erneuert oder zum Zwecke der Machtergreifung installiert wurde.

Denken wir uns einen Vertreter oder Begründer je einer Religion und fragen wir ihn: Warum soll ich dir glauben, dass dein Gott existiert?
Einer antwortet: Ja genau, was ist nur los mit Gott, warum zeigt er sich nicht mal wieder?
Ein anderer sagt: Wenn ich nicht Gottes Werk tue, dann glaube mir nicht, aber wenn, dann glaube meinen Taten.
Der dritte sagt: Weil ich dich sonst töte.

Umgekehrt wird ein Schuh den Manitu daraus; eine in Kindheit und Milieu geprägte Unsicherheit sucht sich Halt im Einzigwahren. Der kann auch Mao oder Toleranz heißen. Hauptsache, er bietet die Überlegenheit über die noch Niedrigeren.

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