Freitag, 15. Februar 2013
Spannung bis zuletzt
Gestern lief in Bayern 2 ein Radio-Tatort, das ist nicht Mord im Funkhaus, sondern ein Kriminalhörspiel, wo d’ Kommissare schwätze tu. Das Thema war wie üblich brisant und die Dramaturgie hochspannend.
Es ging um einen schwulen Moslem, der bestialisch oder rituell, das wusste man noch nicht, hingerichtet worden war, er sollte zwangsverheiratet werden, von Zwangsverheiratungen sind auch Männer betroffen, die Familien waren traditionell rückständig, er war in der Salafistenszene eingebunden und hat vielleicht eine Fatwa gegen den aufgeklärten muslimischen oder moslemischen Kunstprofessor übermittelt oder gar verfasst. Also viel Stoff für Debatten, ob man solche Klischees einem Radiopublikum zumuten darf. Wenigstens haben die Ermittler zwischendurch immer wieder darauf verwiesen, dass zum Beispiel die hohen Scheidungsraten im Westen auch kein Zeichen von zivilisatorischer Überlegenheit sind, und die Kommissarin zitiert sogar Koranverse, um den Terroristen zum Einlenken zu bewegen. (Zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit dem falschen Geschlecht, möchte man hämisch unterbringen.)
Autoren und Redaktion ist es aber gelungen, es bis zum Schluss spannend zu halten. Man konnte aufs Äußerste gespannt sein, ob sie es draufhaben, dass der Mörder jemand anderes als der deutsche Konvertit wäre.
Wir brauchen mehr extremistische Konvertiten. Dann wäre beim Thema Islam eine offenere Diskussion möglich.

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