Sonntag, 16. Juni 2013
Der Hintermann des 17. Juni
Wir haben den sechzigsten 17. Juni zu begehen, und in Zeiten der Wutbürger-Paraden lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, was diese Veranstaltung war. Arbeitsnormen wurden erhöht, es kam zu Protesten, die in einen Volksaufstand mündeten, der von der sowjetischen Armee niedergemacht wurde.

Hätte man die Motivation zur Arbeit nicht gemäßigter haben können unter Einbeziehung aller auf Augenhöhe? Hat der sonst so strategisch und taktisch versiert denkende Chef der Linkspartei Ulbricht diese Peinlichkeit nicht abwenden können?

Ulbricht war nach Stalins Tod ein Auslaufkandidat, er stand kurz vor der Abwahl. Die Wahlen zum DDR-Führer wurden nämlich in Moskau vorgenommen. Neue Herrscher misstrauen den alten Loyalitäten.
Was also tut Ulbricht? Er zettelt einen Aufstand an und lässt sich von den Sowjets den Hintern retten. Danach müssen sie ihn auch behalten.

Die Partei zog die Lehre aus den Vorfällen, und die lautete: keine Fehlerdiskussionen mehr.

Leider ist die Kenntnis kommunistischer Mechanismen kein überflüssiges Wissen.

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