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Sonntag, 22. November 2015
Wem es nützt
tagesschauder, 12:19h
Für wen soll das eigentlich gut sein, dass Xavier Naidoo nicht beim Eurovision Song Contest antritt?
Für die, die die Entscheidung, ihn zu entsenden, zurückgenommen haben. Sie haben sich gerettet.
Es ist nicht so, dass damit der Zustand von zuvor, in dem niemand erwartet hätte, dass Xavier Naidoo antritt, wiederhergestellt wäre. Es ist ein anderer Zustand. Wieder ein Erfolg für die Ähnlichschaltung. Es geht überhaupt nicht darum, was Xavier Naidoo gesagt hätte oder wofür er stünde, weder er noch die Gegner hätten diese Debatte geführt. Es ging allein darum, aus der emotionalen Ausgrenzung eine tatsächliche zu machen. Um diesen Akt der Macht ging es, genauer: um die Demonstration der Macht.
Die Verantwortlichen beim NDR haben das ganz richtig eingeschätzt, dass sie selbst auf die Liste gesetzt worden wären. Sie wären assoziiert worden mit dem Auszugrenzenden.
Die Drohmechanismen arbeiten assoziativ. Die dominierte Wahrnehmung soll nicht analysieren – „Worum geht es, was sind die Meinungen?“ – sondern in Verbindung bringen: „Der gehört zu denen.“ Zirkelschlüsse sind kein Problem – A steht in Verbindung mit B, nach B kommt C, C tendiert zu A, A ist Teil von B und C. Man bekommt natürlich nie den ganzen Kreis vorgesetzt, das jeweilige Argument erstreckt sich immer nur auf eine einzelne Assoziation.
Die Herrschaft besteht genau darin, die Festlegung zu treffen. Auch darin zu bestimmen, wo die Assoziation zu unterbleiben hat.
Kann man den NDR-Leuten verdenken, dass sie nicht dadurch, ansatzweise Rückgrat zu zeigen, ihre Existenz aufs Spiel setzen?
Ja, kann man. Sie begründen die Kohle, die sie kriegen, mit ihrer Verantwortung. Wenn sie die nicht zu tragen bereit sind, müssen sie zu ihr gezogen werden.
Für die, die die Entscheidung, ihn zu entsenden, zurückgenommen haben. Sie haben sich gerettet.
Es ist nicht so, dass damit der Zustand von zuvor, in dem niemand erwartet hätte, dass Xavier Naidoo antritt, wiederhergestellt wäre. Es ist ein anderer Zustand. Wieder ein Erfolg für die Ähnlichschaltung. Es geht überhaupt nicht darum, was Xavier Naidoo gesagt hätte oder wofür er stünde, weder er noch die Gegner hätten diese Debatte geführt. Es ging allein darum, aus der emotionalen Ausgrenzung eine tatsächliche zu machen. Um diesen Akt der Macht ging es, genauer: um die Demonstration der Macht.
Die Verantwortlichen beim NDR haben das ganz richtig eingeschätzt, dass sie selbst auf die Liste gesetzt worden wären. Sie wären assoziiert worden mit dem Auszugrenzenden.
Die Drohmechanismen arbeiten assoziativ. Die dominierte Wahrnehmung soll nicht analysieren – „Worum geht es, was sind die Meinungen?“ – sondern in Verbindung bringen: „Der gehört zu denen.“ Zirkelschlüsse sind kein Problem – A steht in Verbindung mit B, nach B kommt C, C tendiert zu A, A ist Teil von B und C. Man bekommt natürlich nie den ganzen Kreis vorgesetzt, das jeweilige Argument erstreckt sich immer nur auf eine einzelne Assoziation.
Die Herrschaft besteht genau darin, die Festlegung zu treffen. Auch darin zu bestimmen, wo die Assoziation zu unterbleiben hat.
Kann man den NDR-Leuten verdenken, dass sie nicht dadurch, ansatzweise Rückgrat zu zeigen, ihre Existenz aufs Spiel setzen?
Ja, kann man. Sie begründen die Kohle, die sie kriegen, mit ihrer Verantwortung. Wenn sie die nicht zu tragen bereit sind, müssen sie zu ihr gezogen werden.
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