Freitag, 27. November 2015
Zwangsarbeit
In der Sendung „Informationen am Morgen“ auf DLF gab es einen Beitrag über einen na was schon. Omar ist aus Syrien in die Türkei geflohen, wo er in seinem Beruf, Zahntechniker, nicht arbeiten kann, sondern miese illegale Jobs verrichten muss, Schuhe herumtragen, von acht bis zwanzig Uhr, das Geld reicht nicht einmal für den Schlafplatz. In der Türkei, so hören wir, bekommen Flüchtlinge keine Arbeitserlaubnis, deshalb blüht das Geschäft mit Vermittlung in Schwarzarbeit und Ausbeutung.
Niemand von den Hörern würde sich so etwas zumuten, deshalb dürfte es auf Verständnis stoßen, wenn Omar sagt, er will weiterflüchten, nach Deutschland oder Europa.
Nur zu verständlich. Hier würde er für dasselbe Geld nichts zu tun brauchen.
Ein emotionaler Fluchtgrund ist also gegeben. Kein Hörer würde die emotionale Hürde überwinden wollen zu sagen: Moment mal, ein Asylgrund ist das jetzt aber nicht. Oder: Hier ist die Versorgung auch Zwangsarbeit, nur solche, die von anderen geleistet werden muss.

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