Mittwoch, 16. November 2016
Gorbatschow-Effekt
Es wäre ja schön, wenn alle dreißig Jahre der Kommunismus zusammenbricht, aber so einfach wird es wohl nicht. Wie zu erleben war, hören die Komsomolzen nicht einfach auf, sie wechseln nur ihr Geschäftsmodell, mit dem sie im Staat was werden.
Der Presserat oder die Islamisierungsbeauftragten werden nicht einfach umschwenken und auf einmal die freiheitlich-demokratische Grundordnung propagieren, die politische Korrektheit wird nicht der gebührenden Lächerlichkeit preisgegeben, es wird nicht zur Phrasenkeule werden: "Das ist gleichgeschaltet politischkorrekt!"

Die Politische Korrektheit ist nicht ein Auswuchs des Gutgemeinten, sondern ein Herrschaftsinstrument. Wenn Kretschmann sagt, man solle es mit der politischen Korrektheit nicht übertreiben, könnte man meinen, jetzt habe er sich doch vom Maoismus distanziert, dabei ist es einfach nur die Ansage, weiterhin die Herrschaft ausüben zu wollen und die Gewalt darüber zu beanspruchen, wie sehr man gerade die Schrauben der politischen Korrektheit anzieht.

Aber der Trump-Effekt ist ein mentaler. Wie damals mit Gorbi kann es dazu kommen, dass man sich weniger Angst machen lässt. Und das hätte mehr Umsturzkraft als eine anti-politischkorrekte Programmatik.

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