Samstag, 26. August 2017
Korrektpolitsatire
Die Satirezeitschrift Titanic wendet sich in der Rubrik „Briefe an die Leser“ an Thilo Sarrazin: „Sie behaupteten anläßlich einer Buchpräsentation, Angela Merkels Ziel sei »die Verbesserung der Welt, notfalls auch auf Kosten des deutschen Volkes«. Das wäre löblich.

Nun weiß man aber, daß die Faktenlage, auf der Ihre Aussagen basieren, meist recht dünn ist. Fällt deshalb nicht auf Ihre plumpe Wahlwerbung für Merkel rein:Titanic“

Das ist satirisch korrekt, methodisch „umgekehrt wäre besser gewesen“, er mache also Werbung für Merkel, weil das, was er ihr zu Unrecht anlastet, eigentlich zu wünschen wäre. Ja, so wird es gemacht.

Politisch ist es aber mies, weil viele Leser nicht wissen, dass es lustig ist, wenn Merkel hypothetisch dafür gelobt wird, auf Kosten des deutschen Volkes die Welt verbessern zu wollen. Die Leser, zumeist selbst Journalisten, glauben das.

Ach, und es ist auch satirisch nicht korrekt, sondern nur politisch korrekt, der Regierungspolitik zuzustimmen, auch indem man es indirekt tut. Das müsste man sich aus satirischen Gründen verbeißen.

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