Freitag, 9. November 2018
Elitäre Verängstigung
Noch ein Detail, das sich schleichend verändert, die Selbstauffassung als Elite. Vor einigen Jahren, sagen wir bis in die Neunziger, war es irgendwie unschicklich, sich als Elite oder als elitär zu empfinden, man wollte so nicht wahrgenommen werden in den oberen Kreisen. Avantgarde vielleicht, auf dem jeweiligen Gebiet. Aber Elite, das wäre schon nah dran gewesen an Führer und Kaiser.
Das ist inzwischen kulturgewandelt, die Elite möchte eine sein und erwartet dafür Respekt und Glaubwürdigkeit – vom Volk, das es für sie gar nicht gibt. Es gibt nur die Dummen, die Hass auf die Eliten säen und Hetze gegen die Eliten streuen.
Das sind die Machtanmaßungen einer Elite, die versagt hat und nicht legitimiert ist. Sie kann nur die Emotion erzählen.
Das geht so weit, dass schon die demokratischen Bewegungen aus der Geschichte, Bauernaufstände und so was, als Vorläufer des Populismus berichtet werden.
Tja, wenn das so ist.

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