Freitag, 9. November 2018
Elitäre Verängstigung
Noch ein Detail, das sich schleichend verändert, die Selbstauffassung als Elite. Vor einigen Jahren, sagen wir bis in die Neunziger, war es irgendwie unschicklich, sich als Elite oder als elitär zu empfinden, man wollte so nicht wahrgenommen werden in den oberen Kreisen. Avantgarde vielleicht, auf dem jeweiligen Gebiet. Aber Elite, das wäre schon nah dran gewesen an Führer und Kaiser.
Das ist inzwischen kulturgewandelt, die Elite möchte eine sein und erwartet dafür Respekt und Glaubwürdigkeit – vom Volk, das es für sie gar nicht gibt. Es gibt nur die Dummen, die Hass auf die Eliten säen und Hetze gegen die Eliten streuen.
Das sind die Machtanmaßungen einer Elite, die versagt hat und nicht legitimiert ist. Sie kann nur die Emotion erzählen.
Das geht so weit, dass schon die demokratischen Bewegungen aus der Geschichte, Bauernaufstände und so was, als Vorläufer des Populismus berichtet werden.
Tja, wenn das so ist.

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Elite - Establishment
Damals, die noch jungen 68-er sagten:
"Wer zweimal mir der Gleichen pennt, gehört schon zum Establishment".

Inzwischen sind sie durch die Institutionen marschiert, und ob Elite bzw. Establishment auch zu den Institutionen gezählt wird, oder als Zugabe zu verstehen ist, sind die 68-er auch da nicht nur angekommen, sondern bereits seit längerem alleinherrschend.

Eine weniger wichtige Bemerkung: der Spruch ist natürlich männerzentriert, frauen- und schwulenverachtend. Und es ging ja schon damals gegen die Familie, eigentlich haben sie den verheirateten Hilfsarbeiter schon zum Establishment gezählt? Linke, die die 'Arbeiterklasse' verachten ...

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Die bundesdeutsche politische Linke ist - endlich! - Elite und elit(ar)istisch geworden, weil es gelang den sog. kleinen Mann aus dem Fokus zu nehmen.
Eigentlich süß, leider aber so-o gesellschaftlich schädlich...

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Das Antonym zu dem Populus ist die Elite, die Auserlesenen, die Besten, die Besten der Besten und die Besten der Besten der Besten.
Das Antonym zum Popul-Ismus ist der Elit(ar)-Ismus.

Dr. W ordnet sich auf der sich anbietenden Skala in etwa im Verhältnis "7:3" als populistisch ein, also in ca. sieben Teilen als Populist und in drei Teilen als Elit(ar)ist.
Womöglich ist er zu populistisch und ruft insofern immer noch "Merkel muss weg!".

MFG
Dr. W

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Verschwörungstheorien und Fake News
sind auch noch zu erwähnen, die die Dummen gegen die Elite schleudern.

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