Mittwoch, 14. Oktober 2020
Parteienirrtum
Wolfgang Clement habe, so sagt Sigmar Gabriel, bis zuletzt an dem zerrütteten Verhältnis zu der Partei, aus der er ausgetreten ist nach einem gewonnenen Ausschlussverfahren, stark gelitten.

Wir sehen daran und lernen daraus, welchen Irrtum es mit der Mitgliedschaft in einer Partei und speziell in der SPD auf sich hat. Man möchte zu etwas Größerem gehören, Teil etwas Großen sein, und mit diesem Großen irgendwas erreichen. Dazu gehört schon mal ein Illusionsvorschuss. Groß ist der Druck zur Mittelmäßigkeit.

Das fällt nicht immer deutlich auf, weil der Konkurrenzkampf hart geführt wird, wo es was zu holen gibt. In der SPD ist nun besonders stark der Drang ausgeprägt, es solchen schwerzumachen, die irgendwie aus dem Mittelmaß herausragen. Die Spitzenkräfte, die es am wenigsten schwer haben seit Beginn der Aufzeichnungen, sind die aktuellen Vorsitzenden. Neben denen fällt niemand ab. Auch Kevin Kühnert besticht durch penetrante Mittelmäßigkeit.

Sigmar Gabriel weiß schon ganz recht, wie er sich mehrere Jahre hat halten können. Indes hat er den Zustand, den er moniert, mit zu verantworten.

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