Samstag, 31. Oktober 2020
Normalität light
Wer sich in ein volles Kino setzt oder eine Hausparty macht, kann die Wahrscheinlichkeit abschätzen, mit der man sich eine Corona-Infektion einfangen könnte, und demgemäß abwägen. Das wäre die freie Entscheidung, die der Staat nicht vorschreiben kann, man hat lediglich kein Recht, andere zu infizieren, zumindest nicht vorsätzlich. Die Frage wäre nun allein, ob die alle eine Einwilligung abgeben, konkludent mit ihrer Anwesenheit, infiziert zu werden. Nach dem Kenntnisstand zu urteilen: ja. Man könnte ja alle unterschreiben lassen, dass sie auf Haftungsansprüche verzichten.
Man kann auch als Staat eine Reisewarnung für das Land vor der Haustür aussprechen und sich damit aus der Haftung befreien, niemand soll sagen, er sei nicht gewarnt worden.
Man kann darüber aufklären, dass Theaterbesuche und der Aufenthalt in Restaurants dazu führen können, dass man keinen Beatmungsplatz bekommt. Bei jeder Operation und auf jedem Beipackzettel wird der mündige Patient informiert, um in die Nebenwirkungen einzuwilligen. Bei der Krankheit, die die Hauptwirkung ist, sollte dies auch machbar sein.
Und man könnte und sollte als Staat die rechtlichen Möglichkeiten zum Selbstschutz verbessern, so dass die Möglichkeit besteht, Besuche zurückzuweisen, auch behördliche, und im Laden zu sagen: Ich habe ein Attest, ich darf eine Maske tragen.

So liefe das in einem normalen Land.

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