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Samstag, 24. November 2012
Hier irrt Sarrazin
tagesschauder, 12:54h
Für Sarrazin-Gegner, die sich die Mühe machen, ihre Behauptung, er verbreite krude Thesen, mit Stellen oder entstellten Stellen zu belegen, gibt es ein neues Beispiel aus Focus. Sarrazin wird zur Eurokatastrophe interviewt. Wie er denn einen eingefleischten Euro-Anhänger überzeugen wolle, wird er gefragt. Gar nicht, antwortet Sarrazin, mit denen kann man genauso wenig diskutieren wie mit einem eingefleischten Katholiken über die unbefleckte Empfängnis.
Da haben wir eine vorurteilsgeladene Behauptung, bei der die Realität mal wieder anders aussieht.
Wenn der eingefleischte Katholik nicht gerade ein neapolitanischer Boss nach der Beichte ist, wird er darlegen, was es mit der unbefleckten Empfängnis auf sich hat. Wenn er merkt, dass sein Gegenüber trotzdem nicht zum Katholizismus übertreten will, wird er die Denkfigur erläutern, wird darlegen, warum er die Bedeutung für wahr hält und dass er im Glauben an die Wahrheit der Bedeutung auch an die Tatsache glaubt.
So ist das, wenn man nicht weiß, dass es noch Religionen mit Inhalt gibt.
Da haben wir eine vorurteilsgeladene Behauptung, bei der die Realität mal wieder anders aussieht.
Wenn der eingefleischte Katholik nicht gerade ein neapolitanischer Boss nach der Beichte ist, wird er darlegen, was es mit der unbefleckten Empfängnis auf sich hat. Wenn er merkt, dass sein Gegenüber trotzdem nicht zum Katholizismus übertreten will, wird er die Denkfigur erläutern, wird darlegen, warum er die Bedeutung für wahr hält und dass er im Glauben an die Wahrheit der Bedeutung auch an die Tatsache glaubt.
So ist das, wenn man nicht weiß, dass es noch Religionen mit Inhalt gibt.
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Freitag, 23. November 2012
Generalverdacht und Klarstellung
tagesschauder, 13:31h
Sueddeutsche.de berichtet, dass zu Kriminalitätsbekämpfung, Gefahrenabwehr und Verhinderung illegaler Einreise auf Bahnhöfen laut Migrantenverbänden „allzu häufig“ die Bundespolizisten verdachtsunabhängige Kontrollen an dunkelhäutigen Menschen vornehmen würden, leider sei der Nachweis rassistischer Motivation schwierig. Juristen fordern deshalb die Abschaffung der verdachtsunabhängigen Kontrollen.
Man sollte ruhig dazusagen, was für Juristen: Anwälte.
Damit wird die verdachtsunabhängige Kontrolle unter rassistischen Generalverdacht gestellt, aber hier geht es um einen anderen Generalverdacht, der von der Süddeutschen mit solchen einseitigen Berichten geschürt wird, nämlich gegen Juristen. Dabei sind nicht alle Juristen Anwälte. Und nicht alle Anwälte sind schwarze Schafe, manche sind nämlich überhaupt keine Schafe. Sie werden erst aktiv, wenn es was zu verdienen gibt, und dazu brauchen sie Straftäter. Eine verdachtsunabhängige Kontrolle ist nichts, nicht einmal ein Verdacht, wie wird sie zu einem Fall für den Anwalt? Natürlich nur, wenn sie einen Klienten trifft.
Deshalb sei hier nicht nur daran gemahnt, dass man sich als Weißer ruhig mal zur verdachtsunabhängigen Kontrolle bei den Bundespolizisten melden soll, sondern auch klargestellt, dass nicht jeder, der zum Anwalt geht, ein Schurke sein muss, die meisten hatten noch nie was mit dem Gericht zu tun.
Man sollte ruhig dazusagen, was für Juristen: Anwälte.
Damit wird die verdachtsunabhängige Kontrolle unter rassistischen Generalverdacht gestellt, aber hier geht es um einen anderen Generalverdacht, der von der Süddeutschen mit solchen einseitigen Berichten geschürt wird, nämlich gegen Juristen. Dabei sind nicht alle Juristen Anwälte. Und nicht alle Anwälte sind schwarze Schafe, manche sind nämlich überhaupt keine Schafe. Sie werden erst aktiv, wenn es was zu verdienen gibt, und dazu brauchen sie Straftäter. Eine verdachtsunabhängige Kontrolle ist nichts, nicht einmal ein Verdacht, wie wird sie zu einem Fall für den Anwalt? Natürlich nur, wenn sie einen Klienten trifft.
Deshalb sei hier nicht nur daran gemahnt, dass man sich als Weißer ruhig mal zur verdachtsunabhängigen Kontrolle bei den Bundespolizisten melden soll, sondern auch klargestellt, dass nicht jeder, der zum Anwalt geht, ein Schurke sein muss, die meisten hatten noch nie was mit dem Gericht zu tun.
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Donnerstag, 22. November 2012
Viel Wulff
tagesschauder, 11:30h
Unser junger Altbundespräsident Wulff ist wieder aufgetreten und hat in seiner Rede die vielfältige Gesellschaft gefordert. Diese Forderung ist sehr bemerkenswert, denn sie scheint ja an die Gesellschaft gerichtet zu sein. Bisher hat niemand wie sonst üblich kritisiert, Wulff fordere etwas, ohne Lösungswege aufzuzeigen. Es gibt ja nur zwei Wege, entweder bringt man die Gesellschaft dazu, noch mehr hervorzubringen, oder man vergesellschaftet etwas, dessen Hauptmerkmal viel ist. Er hätte schon konkreter werden müssen und sagen, Vielfalt muss als Staatsziel ins Grundgesetz.
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Mittwoch, 21. November 2012
Neues aus der Welt des verdrängten Antisemitismus
tagesschauder, 12:24h
Seit den Protokollen der Weisen von Zion ist nicht mehr viel dazugekommen an antisemitischen Gerüchten, erst in jüngster Zeit gibt es etwas Neues, nämlich die Gleichsetzung von Judentum mit Islamismus, die Gleichsetzung von jüdischem Glauben mit islamischer Eroberung, die Gleichsetzung aller Juden mit moslemischen Gewalttätern, die Gleichsetzung mosaischer Traditionen mit arabischer Unterdrückungskultur.
Denn dies tut, wer Islamkritik mit Antisemitismus gleichsetzt.
Denn dies tut, wer Islamkritik mit Antisemitismus gleichsetzt.
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Dienstag, 20. November 2012
Schützenhilfe
tagesschauder, 11:17h
Demnächst steht wieder das Sternbild des Schützen an, aber in den Medien wird davon kaum Notiz genommen. Schützen sind stigmatisiert, kaum ein Mensch bekennt sich zum Sternbild Schützen, dabei stellen sie eine Minderheit von immerhin über acht Prozent. Doch die meisten Menschen haben ein anders Sternbild und hegen bestenfalls Desinteresse, mitunter Ressentiments und Ablehnung gegenüber Schützen.
Das Sternbild ist ein wichtiger Bestandteil der Identität, das gilt auch und besonders für Schützen. Wie es sich anfühlt, diese Identität nicht leben zu können oder nicht zu zeigen, das können andere diskriminierte Randgruppen bestens verstehen, doch insbesondere bei Schützen besteht immenser Nachholebedarf. Wer sich öffentlich zu seinem Schützensein bekennt, dem schlagen Unverständnis und hasserfüllte Blicke entgegen.
Auch andere Sternbilder tragen Waffen, zum Beispiel der Wassermann mit seinem Dreizack.
Schützen sind das letzte Sternbild des Jahres, ihnen kommt somit eine wichtige Brückenfunktion über das Weihnachtsfest zu. Keine Gesellschaft kann es sich leisten, auf diese Potenziale zu verzichten.
Dabei hat es Schützen schon immer gegeben, viele kulturelle Leistungen wurden von Menschen dieses Sternbildes erbracht.
Der Zentralrat der Schützen muss der Astrologenvereinigung rechtlich gleichgestellt werden, sonst fühlen sich Schützen weiterhin als Menschen unterer Klasse.
Dazu muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Der Status von Schützen muss verbessert werden, sie brauchen eine in den Gremien präsente Vertretung, um den Dialog mit den Mehrheitssternbildern auf offener Augenhöhe führen zu können.
Das Sternbild ist ein wichtiger Bestandteil der Identität, das gilt auch und besonders für Schützen. Wie es sich anfühlt, diese Identität nicht leben zu können oder nicht zu zeigen, das können andere diskriminierte Randgruppen bestens verstehen, doch insbesondere bei Schützen besteht immenser Nachholebedarf. Wer sich öffentlich zu seinem Schützensein bekennt, dem schlagen Unverständnis und hasserfüllte Blicke entgegen.
Auch andere Sternbilder tragen Waffen, zum Beispiel der Wassermann mit seinem Dreizack.
Schützen sind das letzte Sternbild des Jahres, ihnen kommt somit eine wichtige Brückenfunktion über das Weihnachtsfest zu. Keine Gesellschaft kann es sich leisten, auf diese Potenziale zu verzichten.
Dabei hat es Schützen schon immer gegeben, viele kulturelle Leistungen wurden von Menschen dieses Sternbildes erbracht.
Der Zentralrat der Schützen muss der Astrologenvereinigung rechtlich gleichgestellt werden, sonst fühlen sich Schützen weiterhin als Menschen unterer Klasse.
Dazu muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Der Status von Schützen muss verbessert werden, sie brauchen eine in den Gremien präsente Vertretung, um den Dialog mit den Mehrheitssternbildern auf offener Augenhöhe führen zu können.
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Montag, 19. November 2012
Ausbeuterpresse
tagesschauder, 11:17h
Auf Tagesspiegel.de schreibt ein Verfasser, die Muslime bräuchten einen neuen Status und der neue Begriff heiße Emanzipation. Der Artikel liest sich wie ein Aufsatz aus einem sowjetischen Lehrbuch. Da, wo etwas Konkretes zum Ausdruck gebracht wird, geht er von falschen Prämissen aus. Was an dem Inhalt falsch ist, sagen schon die Kommentare.
Aber schauen wir uns doch an, was der Verfasser tut, außer zu irren. Er setzt die Mehrheitsgesellschaft in eine Schuld, die sie begleichen kann in der von ihm vorgegebenen Weise, er stellt sich dar als Führer oder Ratgeber des Führers oder Lotse des Steuermanns in einem von ihm durchschauten Prozess. Er bietet einen Ablasshandel an, er will das Geld der Gesellschaft. Das vom Tagesspiegel hat er schon.
Aber schauen wir uns doch an, was der Verfasser tut, außer zu irren. Er setzt die Mehrheitsgesellschaft in eine Schuld, die sie begleichen kann in der von ihm vorgegebenen Weise, er stellt sich dar als Führer oder Ratgeber des Führers oder Lotse des Steuermanns in einem von ihm durchschauten Prozess. Er bietet einen Ablasshandel an, er will das Geld der Gesellschaft. Das vom Tagesspiegel hat er schon.
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Sonntag, 18. November 2012
Hassclaudi
tagesschauder, 12:49h
Kurz war zu lesen, dass Claudia Roth an Buschkowsky gerichtet gerufen hat: „Die multikulturelle Gesellschaft lebt!“
Meinte sie „Es lebe die multikultuelle Gesellschaft“, und wollte sie die Zuhörer nicht mit dem Konjunktiv überfordern, da grüne Politik diese Unterscheidung nicht trifft?
Sie wird es schon gemeint haben, wie sie es sagte, wenn es Buschkowsky gilt; so ist die Drohung deutlicher.
Meinte sie „Es lebe die multikultuelle Gesellschaft“, und wollte sie die Zuhörer nicht mit dem Konjunktiv überfordern, da grüne Politik diese Unterscheidung nicht trifft?
Sie wird es schon gemeint haben, wie sie es sagte, wenn es Buschkowsky gilt; so ist die Drohung deutlicher.
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Samstag, 17. November 2012
Islamkritik ist vielleicht verfehlt
tagesschauder, 11:59h
Die Ursachen des real existierenden Islams im Islam ausfindig zu machen, bringt nicht mehr viel Neues zutage. Der Islam ist ein totalitäres Herrschaftssystem, daran hat sich in den letzten 1.300 Jahren nicht geändert und wird es mit aller Wahrscheinlichkeit nicht in den nächsten vierzig. Die Prämisse, warum man sich immer wieder diese Mühe macht, könnte falsch sein.
Man ist als Islamkritiker der eigentliche Gutmensch, der den Dashatnichtsmitislamzutuern die Augen öffnen will – in der Annahme, sie seien nur naiv und möchten an das Gute glauben. Sieht doch der Wunsch vom Multikulturalismus wie die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies aus. Friede auf Erden, wer wollte das nicht, deshalb müssen die Kollateralschäden nicht gleich mentales Unheil anrichten und schöne Illusionen zerstören.
Was aber, wenn dieses Menschenbild auch nur beschönigend illusionär ist? Vielleicht sind es gar keine Kollateralschäden, die der Grünäugige nicht kommen gesehen hat und immer noch nicht sehen möchte, sondern der Hauptzweck? Das hieße, dass die Hintermänner des Multikulturalismus ihre vorgeblichen Schützlinge benutzen, um ihre eigene Herrschaft zu untermauern.
Dann müsste man sagen: Richtig, es hat nichts mit Islam zu tun, sondern mit dir. Du benutzt die Einwanderung, um deine politischen Konkurrenten als rassistisch brandmarken zu können. Du stiftest die Gewalttäter an mit deinem Verständnis und deiner Pseudojustiz, um das Volk in Schach zu halten. Du brauchst die Importunterschicht für deine Position, Geld zu verteilen. Du lutschst den Rechtsstaat herunter, du schredderst die Schulen, du vernichtest Kultur, weil du parasitär arbeitest. Die Gefahr der Demokratie geht von dir aus.
Wer gerechte Verteilung verkaufen will, gar Systemwechsel, dem geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um Verteilung, darum, derjenige zu sein, der über Verteilung bestimmt. Die Sozialschmarotzer sind nicht die Leistungsempfänger, sondern die Umverteiler. Sie benötigen die Zuschussgebiete, um sich an der Wertschöpfung, an der sie keinen Anteil haben, zu bereichern.
Wer sich über Buschkowskys Buch aufgeregt hat, das war nicht der Islam, das waren die Bonzen des Sozialkapitalismus, die antidemokratischen Bezirksimperialisten und ihre Hofberichterstatter. Sie geben sich als nützliche Idioten des Islam aus, dabei betreiben sie faschistoide Terrorherrschaft mit Sturmtrupps und Menschenopfern.
Gegen sie müsste man sich richten, wenn man es mit Aufklärung und Freiheit ernst meint. Kritik an der SA hat keinen Sinn, wenn man den Führer verschont. Man müsste nicht vor der Großbaustelle demonstrieren, sondern vor der Stadtverwaltung mit dem Grundgesetz in den Händen. Vor dem Polizeipräsidium gegen die Duldung poliziebefreiter Zonen, gegen den Deeskalationsbefehl, gegen die Beleidigung des Gemeinwesens am einzelnen Polizisten. Und vor den Pressehäusern und Anstalten für die Trennung von Meldung und Kommentar.
Schade, dass man dafür nicht so viel Zeit hat wie jene, die für Transferleistungen demonstrieren.
Man ist als Islamkritiker der eigentliche Gutmensch, der den Dashatnichtsmitislamzutuern die Augen öffnen will – in der Annahme, sie seien nur naiv und möchten an das Gute glauben. Sieht doch der Wunsch vom Multikulturalismus wie die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies aus. Friede auf Erden, wer wollte das nicht, deshalb müssen die Kollateralschäden nicht gleich mentales Unheil anrichten und schöne Illusionen zerstören.
Was aber, wenn dieses Menschenbild auch nur beschönigend illusionär ist? Vielleicht sind es gar keine Kollateralschäden, die der Grünäugige nicht kommen gesehen hat und immer noch nicht sehen möchte, sondern der Hauptzweck? Das hieße, dass die Hintermänner des Multikulturalismus ihre vorgeblichen Schützlinge benutzen, um ihre eigene Herrschaft zu untermauern.
Dann müsste man sagen: Richtig, es hat nichts mit Islam zu tun, sondern mit dir. Du benutzt die Einwanderung, um deine politischen Konkurrenten als rassistisch brandmarken zu können. Du stiftest die Gewalttäter an mit deinem Verständnis und deiner Pseudojustiz, um das Volk in Schach zu halten. Du brauchst die Importunterschicht für deine Position, Geld zu verteilen. Du lutschst den Rechtsstaat herunter, du schredderst die Schulen, du vernichtest Kultur, weil du parasitär arbeitest. Die Gefahr der Demokratie geht von dir aus.
Wer gerechte Verteilung verkaufen will, gar Systemwechsel, dem geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um Verteilung, darum, derjenige zu sein, der über Verteilung bestimmt. Die Sozialschmarotzer sind nicht die Leistungsempfänger, sondern die Umverteiler. Sie benötigen die Zuschussgebiete, um sich an der Wertschöpfung, an der sie keinen Anteil haben, zu bereichern.
Wer sich über Buschkowskys Buch aufgeregt hat, das war nicht der Islam, das waren die Bonzen des Sozialkapitalismus, die antidemokratischen Bezirksimperialisten und ihre Hofberichterstatter. Sie geben sich als nützliche Idioten des Islam aus, dabei betreiben sie faschistoide Terrorherrschaft mit Sturmtrupps und Menschenopfern.
Gegen sie müsste man sich richten, wenn man es mit Aufklärung und Freiheit ernst meint. Kritik an der SA hat keinen Sinn, wenn man den Führer verschont. Man müsste nicht vor der Großbaustelle demonstrieren, sondern vor der Stadtverwaltung mit dem Grundgesetz in den Händen. Vor dem Polizeipräsidium gegen die Duldung poliziebefreiter Zonen, gegen den Deeskalationsbefehl, gegen die Beleidigung des Gemeinwesens am einzelnen Polizisten. Und vor den Pressehäusern und Anstalten für die Trennung von Meldung und Kommentar.
Schade, dass man dafür nicht so viel Zeit hat wie jene, die für Transferleistungen demonstrieren.
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Freitag, 16. November 2012
Das Bedauerliche am Untergang der Frankfurter Rundschau
tagesschauder, 13:23h
Die Insolvenz der Frankfurter Rundschau wird zuweilen als Bankrotterklärung angesehen, als Pleite eines Journalismus, der nur noch sich selbst zum Inhalt hat und die Leser sachkundig darüber informiert, welche Auffassungen die Redaktion als verbindlich vorgibt. Die Zeitung wäre dieser Auffassung zufolge an der Diskrepanz zu den Lesern gescheitert, die weitaus weniger ideologisch ausgerichtet seien.
Schön wär’s. Dann müsste ja anderer, klassischer Journalismus erfolgreich sein und nachgefragt werden. Es ist wohl eher so, dass der Milieujournalismus am eigenen Erfolg scheitert. Er hat das Milieu gezüchtet, das er bedient. Die Milieugruppen stimmen mit den geschriebenen Auffassungen vollinhaltlich überein. Deshalb brauchen sie diese nicht mehr in gedruckter Form zu haben.
Es gibt keine Opposition, gegen die man sich mit der Frankfurter Rundschau intellektuell zur Wehr setzen müsste. Die kläglichen Versuche antililker Zeitungen zeigen nichts weiter als das Unvermögen, sich von den herrschenden Kategorien zu befreien, sie sind strukturell auch links, nur eben gespiegelt. Das nützt gar nichts.
Schade am Untergang der FR ist nur, dass er aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt. Die Frankfurter Rundschau hatte zu viele Artikel, wegen deren allein schon die Einstellung gerechtfertigt wäre.
Schön wär’s. Dann müsste ja anderer, klassischer Journalismus erfolgreich sein und nachgefragt werden. Es ist wohl eher so, dass der Milieujournalismus am eigenen Erfolg scheitert. Er hat das Milieu gezüchtet, das er bedient. Die Milieugruppen stimmen mit den geschriebenen Auffassungen vollinhaltlich überein. Deshalb brauchen sie diese nicht mehr in gedruckter Form zu haben.
Es gibt keine Opposition, gegen die man sich mit der Frankfurter Rundschau intellektuell zur Wehr setzen müsste. Die kläglichen Versuche antililker Zeitungen zeigen nichts weiter als das Unvermögen, sich von den herrschenden Kategorien zu befreien, sie sind strukturell auch links, nur eben gespiegelt. Das nützt gar nichts.
Schade am Untergang der FR ist nur, dass er aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt. Die Frankfurter Rundschau hatte zu viele Artikel, wegen deren allein schon die Einstellung gerechtfertigt wäre.
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Donnerstag, 15. November 2012
Wörter, unerschrocken
tagesschauder, 09:59h
Der Lutherpreis für unerschrockene Wörter geht an die Initiative von Kneipen, nicht an Nazis auszuschenken. Der Preis ist mit Geld dotiert, was allerdings nur ein kleiner Ausgleich für den entgangenen Umsatz sein dürfte.
Wenn man bedenkt, dass die Formierung der Nazibewegung größtenteils in Kneipen vollzogen wurde, muss man bedauern, dass die Wirte nicht schon vor neunzig Jahren auf diese Idee gekommen sind.
Vor achtzig oder siebzig Jahren hingegen hätte sie aber schon weniger Sinn gehabt, da hätten die Nazis einfach auf die Bedienung verzichtet.
Wenn man bedenkt, dass die Formierung der Nazibewegung größtenteils in Kneipen vollzogen wurde, muss man bedauern, dass die Wirte nicht schon vor neunzig Jahren auf diese Idee gekommen sind.
Vor achtzig oder siebzig Jahren hingegen hätte sie aber schon weniger Sinn gehabt, da hätten die Nazis einfach auf die Bedienung verzichtet.
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Mittwoch, 14. November 2012
Geschützte Tatsachenfreiheit
tagesschauder, 09:07h
Jemanden als rechtsextrem zu bezeichnen, fällt unter die Meinungsfreiheit, ist nun höchstrichterlich festgestellt. Die Begründung hätte man sich denken können, aber nicht ahnen, denn diese Behauptung ist nicht beweisbar und somit Meinung. Die Richter haben somit bestätigt, dass es sich dabei um Gerede handelt, das nicht substantiiert werden kann. Meistens wird es das ja auch nicht, aber es ist schon erstaunlich, dass die Richter das bemerken.
Wenn also die Friedrich-Ebert-Stiftung herausfindet, dass 16 Prozent aller mutmaßlichen Ostdeutschen rechtsextrem sind, sagt das nichts weiter, als dass die Friedrich-Ebert-Stiftung das von 16 Prozent zu meinen glaubt. Das ist ihr gutes Recht, mehr aber auch nicht.
Wenn also die Friedrich-Ebert-Stiftung herausfindet, dass 16 Prozent aller mutmaßlichen Ostdeutschen rechtsextrem sind, sagt das nichts weiter, als dass die Friedrich-Ebert-Stiftung das von 16 Prozent zu meinen glaubt. Das ist ihr gutes Recht, mehr aber auch nicht.
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Dienstag, 13. November 2012
Nürnberger Prozess
tagesschauder, 11:58h
Die Stadt Nürnberg will die Autokennzeichen N-SU abschaffen, weil sich NSU die Mörder von zehn Menschen nannten. Dagegen regt sich Unmut, der nur als faschistisch einzustufen ist. Schon wieder tun Autofahrer, die auch mal auf die Autobahn fahren, so, als hätten sie von nichts gewusst. Die Wahrheit wird die EntNSUfizierung ans Licht bringen. Aber wenn sie sich nicht wenigstens jetzt distanzieren, dann ist das deutlich. Dann können sie auch gleich ein Sweatshirt von Thor Steinar als Wimpel an die Antenne binden.
Manche sehen als einzigen Ausweg eine Verlegung ihres Hauptwohnsitzes in die Hansestadt Hamburg.
Manche sehen als einzigen Ausweg eine Verlegung ihres Hauptwohnsitzes in die Hansestadt Hamburg.
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Montag, 12. November 2012
Sinnvolle Forderung
tagesschauder, 11:13h
Verwunderung mit seinem Befund zu „Jugend“gewalt ausgelöst hat Bundespräsident Gauck, indem er mehr Zivilcourage einforderte, es gehe in solchen fällen wie bei Jonny K. ums Einschreiten.
Die Verwunderung beruht auf dem Umstand, dass Jonny K. und Brunner eingeschritten sind mit den bekannten Folgen; die Jugendlichen haben ein weiteres nerviges Gerichtsverfahren durchzustehen mit Resozialisierungsmaßnahmen oder werden zur Flucht in die Türkei gedrängt. Kann die Forderung nach Zivilcourage und Einschreiten also ernst gemeint sein?
Man muss Gauck richtig interpretieren. Er fordert mehr, mehr Zivilcourage und mehr Einschreiten. Von wem? Von den Bürgern. Er fordert also nichts anderes als Bürgerwehren.
Man hätte es sich auch selbst denken können, dass dies das einzige Mittel ist, aber man traut es sich halt nicht zu denken. Für solche Impulse ist der Bundespräsident da.
Die Verwunderung beruht auf dem Umstand, dass Jonny K. und Brunner eingeschritten sind mit den bekannten Folgen; die Jugendlichen haben ein weiteres nerviges Gerichtsverfahren durchzustehen mit Resozialisierungsmaßnahmen oder werden zur Flucht in die Türkei gedrängt. Kann die Forderung nach Zivilcourage und Einschreiten also ernst gemeint sein?
Man muss Gauck richtig interpretieren. Er fordert mehr, mehr Zivilcourage und mehr Einschreiten. Von wem? Von den Bürgern. Er fordert also nichts anderes als Bürgerwehren.
Man hätte es sich auch selbst denken können, dass dies das einzige Mittel ist, aber man traut es sich halt nicht zu denken. Für solche Impulse ist der Bundespräsident da.
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Sonntag, 11. November 2012
Taz hat’s
tagesschauder, 12:27h
Perlentaucher.de zitiert die taz mit der Befürchtung, dass Toleranz auch nur eine perfide Form der Machtausübung sein könnte: "Eigentlich bedeutet der ja nur ziemlich gönnerhaftes "Dulden". Völlig zu Recht können Minderheiten den Gedanken der Toleranz zurückweisen. Wer will schon von der Großzügigkeit der Mehrheit abhängig sein ... Es geht um Normen, um die Frage des vermeintlich 'Anderen'. Es geht um Macht."
Da ist die taz aber dicht dran.
Das Toleranteln ist die Phantasie, überlegen zu sein und sich für oder gegen das Tolerieren der süßen kleinen Minderheit entscheiden zu können, wobei hier natürlich die Linie zwischen Gutgrün und Restböse verläuft.
Das wollte die taz aber gar nicht verraten, sie ist schon einen Schritt weiter. Aus Sicht der Randgruppe, um die es geht, ist das natürlich eine Beleidigung. Toleriert werden, wo leben wir denn.
Die taz verrät damit aber noch etwas, dazu muss man die Zeitung allerdings etwas entfernt halten. Solange es um Macht geht, stellt sich die Machtfrage, das wissen Kneipenkommunisten. Der_das Verfasser_In erfült sich mit dem Postulat, die Macht zu übergeben, dieselbe Machtphantasie.
Wer etwas fordert, dem geht es um das Fordern, vermittels des Etwas. Das ist bei der an andere gerichteten Forderung nach Toleranz nicht anders als bei der Forderung, diesen Zwischenschritt zu überspringen. Man_in erfüllt sich den Wunsch, Forderungen zu erheben und damit Macht auszuüben. Die über jede Diskussion erhabenen Randgruppen sind Mittel zu diesem Zweck.
Weiterführende Literatur:
http://www.perlentaucher.de/essay/toleranz-den-toleranten.html
Da ist die taz aber dicht dran.
Das Toleranteln ist die Phantasie, überlegen zu sein und sich für oder gegen das Tolerieren der süßen kleinen Minderheit entscheiden zu können, wobei hier natürlich die Linie zwischen Gutgrün und Restböse verläuft.
Das wollte die taz aber gar nicht verraten, sie ist schon einen Schritt weiter. Aus Sicht der Randgruppe, um die es geht, ist das natürlich eine Beleidigung. Toleriert werden, wo leben wir denn.
Die taz verrät damit aber noch etwas, dazu muss man die Zeitung allerdings etwas entfernt halten. Solange es um Macht geht, stellt sich die Machtfrage, das wissen Kneipenkommunisten. Der_das Verfasser_In erfült sich mit dem Postulat, die Macht zu übergeben, dieselbe Machtphantasie.
Wer etwas fordert, dem geht es um das Fordern, vermittels des Etwas. Das ist bei der an andere gerichteten Forderung nach Toleranz nicht anders als bei der Forderung, diesen Zwischenschritt zu überspringen. Man_in erfüllt sich den Wunsch, Forderungen zu erheben und damit Macht auszuüben. Die über jede Diskussion erhabenen Randgruppen sind Mittel zu diesem Zweck.
Weiterführende Literatur:
http://www.perlentaucher.de/essay/toleranz-den-toleranten.html
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