Mittwoch, 12. August 2015
Medienkompetenz
Die schöne Anja Reschke oder Rieschke bleibt in den Nachrichten, sie kriegt einen schlimmen Hasshagel ab mit Drohungen bishin zu „Verbrennt sie!“
Man hätte eine zu hohe Meinung von den Leuten, wenn man das nicht erwartet hätte. Das Netz erlaubt das ungezügelte Übel.
Nun ist das aber so vorhersehbar gewesen, dass man schon daran denken muss, ob das nicht kalkulierter Teil der Inszenierung gewesen ist.
Mal sehen, was jetzt kommt.
Bestimmt Rufe nach einer Art von Zensur und noch mehr Kampf gegen Meinungen.
Moment, was heißt hier Meinungen, es ist doch übelster Unflat?
Genau, dagegen gibt es bereits Gesetze und Handhabe. Aber es wird nicht um die guten Sitten gehen, sondern darum, ihre Verletzung zum Vorwand für Repressalien zu nehmen.

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Dienstag, 11. August 2015
Alarm
Wenn jemand in den Medien als Neonazi tituliert wird, muss das nicht zwingend heißen, dass es sich nicht um einen Neonazi handeln, es kann tatsächlich einer sein, man weiß es bloß nicht. Da man aber bemüht ist, das Typenstrafrecht des Dritten Reiches zur Gänze zu beseitigen, kommt es darauf an, was jemand tut.
„Die Stadt Dortmund ist alarmiert. Eine Gruppe Neonazis zieht als selbsternannter ‚Stadtschutz‘ durch die Straßen. Ihr Plan: Den Menschen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln und so rechtsradikales Gedankengut verbreiten.“
Das Gefühl von Sicherheit geben, das alarmiert die Behörden.
Wo kommen wir denn da hin.
Die Unsicherheit ist es, was tolerant und damit beherrschbar macht.

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Montag, 10. August 2015
Triumph des Unwillens
Sigmar Gabriel hat Merkel als schlagbar bezeichnet.
Das ist ärgerlich oder sollte es zumindest sein. Nicht, dass sie schlagbar ist, sondern dass der SPD-Chef daraus Hoffnung schöpfen und vermitteln will. So was sagt ein Lusch. Ein Versager, ein Schwächling. Oder auch: der Chef der Luschs, Versager und Schwächlinge.
Er offenbart sich selbst damit als Problemdicker, als Repräsentant einer persönlichkeitslosen Masse, die Macht will, ohne sich selbst sicher zu sein.
Man darf Sigmar Gabriel nun nicht die Bauernschläue absprechen, dies nicht zu spüren. Er hütet sich, als Held oder potenzieller Sieger aufzutreten. So was mag die SPD nicht. Nein, ein schaffbares Ziel zum betreuten Wählen, das ist es, womit er punkten möchte. Wir sind schwach, die anderen sind es auch.
Wie schon Götz Aly sagte: Die Schwachen sind die Gefährlichen.

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Sonntag, 9. August 2015
Am Beispiel des Erdogan
Dieser Mensch interessiert hier gar nicht, er ist Fußnote unter dem Schuh der Geschichte, es sei nur einmal exemplarisch verdeutlicht, was wir mit unserer Konsensmerkelei schon gar nicht mehr verstehen wollen.
Focus.de schreibt: „Er degradiert sogar die Nato: Warum Erdogan gerade mit dem Feuer spielt. Die Türkei bekennt sich zum Kampf gegen den IS, bombardiert aber vor allem die Stellung militanter Kurden. Wieder einmal geht es dem türkischen Präsidenten um Machtpolitik. Doch dieses Mal könnte sich Recep Tayyip Erdogan verkalkuliert haben. Wie wird die Nato reagieren?“
Schon ganz richtig erkannt, es geht um Machtpolitik. Es ist das Muster „Was plant der Irre jetzt?“ Und da ist man ihm schon auf den Leim gegangen, denn egal was er tut, er tut es ohne Legitimität. Der Präsident kann repräsentieren, führt aber Krieg und wird damit „die Türkei“, wie er es vorhatte. Wird international als der Führer anerkannt. Ein bisschen gegen IS, deshalb erscheint er auch noch als gebraucht.
Zumindest kann man ihm keinen Populismus vorwerfen.

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Samstag, 8. August 2015
Volkswirtschaftslehre
Wenn ein unsportlicher Schüler Fremdlinge einschleust, damit die Turnhalle belegt ist und der Sportunterricht ausfällt, wäre das im heutigen Sinne schwer in Ordnung, anständig und zivilcouragiert.
Doch er würde keineswegs von seiner Vernunft öffentlichen Gebrauch machen, nach einer zur allgemeinen Gesetzgebung taugenden Maxime handeln und nicht die Menschen als Zweck statt als Mittel benutzen, mithin würde er verwerflich handeln.
Gleiches gilt für Grüne, die die Fremdlinge zur Ausdünnung benötigen und ihre Hoheitsansprüche durch sie untermauern.

Aus der Wirtschaft ist zu hören, sie wolle Zuwanderung, um den Fachkräftemangel zu beheben. Das klingt nun nach Nutzen für alle.
Es wurde bisher nicht hinterfragt.
Demnach sind die bisherigen Migranten nicht die gewünschten Fachkräfte. Ausbildung scheint auch nicht das probate Mittel zu sein.
Die Wirtschaft hat auch nicht konkret dargestellt, welchen Fachs die Kräfte sein sollen. Das wäre ein nützlicher Hinweis, aber Berufsberatung will man offenbar nicht geben.

Wenn die Wirtschaft eine Fachkraft kennt, die sie aus dem Ausland anwerben und einstellen möchte, hätte sie die Möglichkeit. So wird es aber nicht gewollt.
Zuwanderung soll es sein, damit unter denen sich einige Fachkräfte befinden.
Wirklich jetzt?
Wie es den Anschein hat, möchte die Wirtschaft eher die Einwanderung von Konsumenten.

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Freitag, 7. August 2015
Putsch der Anständigen
Vaclav Havel sagte, wer Anstand durchsetzen will, kann das nur anständig tun.

Aufstand der Anständigen, gegen wen eigentlich? Gegen die Leute, die Unanständigen, gegen die, wo Rassismus drin ist. Aus gutem Grund natürlich, denn Unanständigkeit darf ja nicht geduldet werden, wer könnte dagegen etwas sagen. Natürlich nur der, der sich als Rechtsnazirassist zu erkennen gibt.
Lieber wegducken.

Eine weitere Ungeheuerlichkeit, die sich jeglicher Kritik entzieht. Aktion sauberer Bildschirm, eiserner Besen. Es wird kodifiziert, wer eine Meinung haben darf -- es geht gar nicht um die richtige und gutmenschige, sondern um die ungefährliche. Vorgeblich zum Wohl der Bevölkerung. Eine Anständokratie, die Herrschaft der Anständigen, belohnt Konformität. Es ist wieder definiert, wer zu den Besseren gehört. Gehören darf.

Die Herrschenden haben endlich das Instrument gegen das Volk, denn die Demokratie ist hinderlich. Ihr Versagen, hier in der Ausländerpolitik, ist endlich dem Volk anzulasten, das den Plan nicht erfüllt.

Nein, für den Aufstand der Anständigen gibt es keine Legitimität, keine Legitimation und kein Recht.

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Donnerstag, 6. August 2015
Propagandaschau
Tagesschau.de berichtet:

„Psychologen sagen, das Internet sei ein Biotop für Menschen mit Hang zu Hass und Hetze. Das zeigt sich besonders beim Thema Flüchtlinge. Bürger nutzen soziale Netzwerke, um gegen Asylbewerber zu hetzen. Ihnen drohen hohe Geldbußen oder Freiheitsstrafen.“

Müsste es nicht heißen „Das zeige sich besonders“ statt „Das zeigt sich“? So bedeutet es, dass sich besonders bei diesem Thema zeigt, dass Psychologen es sagen. Das ist nicht gemeint, Meinung wird Fakt.
Das war der erste und mildeste Propagandatrick.
Psychologen sagen was, also ist das, worum es geht, ein Fall für die Couch. Denn die meisten werden nicht unterscheiden zwischen Psychologen und Irrenärzten. Psychologen kennen sich mit Statistik aus. Zum Biotop hätte man Biologen fragen müssen, aber es klingt in dem Zusammenhang nach Schlamm und Würmern, nicht nach schützenswerter Landschaft mit Windrädern.
Menschen mit Hang zu Hass und Hetze werden immerhin noch als Menschen bezeichnet. Das einzige, was hier nicht in Relation gestellt wird, ist der Hang zu Hetze und Hass. Was ist das? Etwas, was man gar nicht wissen will, sonst fühlt man sich noch einbezogen. So aber ist die Distanzierung schon vorweggenommen. Anschließend werden sie als Bürger bezeichnet, negativ besetzt.
Und dann werden die Instrumente gezeigt, Geld- oder Freiheitsstrafen. Damit alle wissen, mit wem man es hier zu tun hat.
Die Guten in dem Spiel sind die Herrschenden, die setzen sich für Flüchtlinge, Asylbewerber und Ausländer ein.

Die Herrschenden sind mithin unangreifbar, weil jede Kritik, Sorge, Empörung oder auch Hassreaktion wegen ihrer Herrschaftsanmaßung in das Thema Ausländerfeindlichkeit umgeleitet wird.

Und das auf einer Nachrichtenseite.

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Mittwoch, 5. August 2015
Das Drama hinter der Affäre
Der Minister feuert den, der ihm politische Einflussnahme auf Ermittlungen vorgeworfen hat. Dramaturgisch gesehen hat er damit defensiv reagiert, um seine Position im Oben zu halten.
Dieses Motiv ist klar. Fraglich ist, ob das aus seiner Sicht die beste Entscheidung war -- man ist ja schon froh, wenn die Herrschenden die aus ihrer Sicht richtigen Entscheidungen treffen.
Denn indem der Minister die problematische Figur entfernt hat, ist er selbst auf die Position der infragestehenden Person aufgerückt. Es könnte also ein dramaturgietechnischer Fehler gewesen sein.
Allerdings nur, und das ist zu beobachten, wenn die Meinungsmacher nicht zu ihm halten. Hier wird es interessant, ob die beiden Typen, die einen auf Snowden machen, mit ihrem Landesverrat die Sympathien so stark auf sich ziehen, dass der Minister einbezogen ist, und ob er sich dessen sicher sein konnte.
Es geht also darum, ob der Minister auf die Emotionen vertrauen konnte oder ob er schlicht schwach gehandelt hat. Stark wäre gewesen, den Generalbundesanwalt nicht zu entlassen, obwohl alle wissen, dass er es könnte. Einflussnahme, ja, unerträglich natürlich, aber doch für die Pressefreiheit und die Bürgerrechte. Das wäre auch mies gewesen, aber doch clever mies.

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Dienstag, 4. August 2015
Ermächtigungsgesetz
Ein niedersächsischer Minister hat vor, Gesetze, die der Flüchtlingsaufnahme entgegenstehen, außer Kraft zu setzen.
Keine Aufregung, kein Entsetzen.
Geht ja um die Flüchtlinge.
Einer aus der Executive will ernsthaft Gesetze außer Kraft setzen.
Den Umweg über ein Ermächtigungsgesetz will er gar nicht erst nehmen, das braucht man nicht mehr.
Noch vor wenigen Jahren hätte dieses Vorhaben ein mittleres Beben ausgelöst, Rücktrittsforderungen hätten gar nicht so schnell aufkommen können, wie der Rausschmiss erfolgt wäre.
Aber es geht ja um Flüchtlinge.
Der Rechtsstaat ist gerade dafür erfunden worden, um die Herrschenden zu binden. Es dürfte daher nicht verwundern, dass die Herrschenden alles daran setzen, die Bindung abzuschütteln. Da sind die Flüchtlinge willkommen.

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Montag, 3. August 2015
Wille und Weg
Gelegentlich wird gemeldet, in manchen Gegenden, Zonen oder Vierteln haben die Behörden die Kontrolle verloren, die Polizei schafft es nicht mehr zu tun, wozu sie da ist.
Da ist man schon froh, dass es gemeldet wird.
Da übersieht man, dass die Meldung gegendarstellungspflichtig ist.
Falsch ist, das Polizei und Behörden es nicht mehr schaffen. Richtig ist, dass sie es nicht dürfen und demzufolge nicht sollen.
Es wäre eine Frage des politischen Willens. Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg.
Die wahren Problemzonen liegen in den Ministerien.

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Sonntag, 2. August 2015
Emotionenpresse
Das neue Feindbild heißt besorgter Bürger. Ihm wird unterstellt, sich als besorgt zu tarnen und sich auf ein Bürgerrecht zu berufen, wo er eigentlich nur ungezügelt rassistisch sein will und vom Stammtisch aufgebrochen ist, an dem es auf Dauer zu teuer wird.
Klar, für Bürgersorgen ist kein Platz, dafür ist die Politik da, die sich nicht gern hereinreden lässt.
Die Presse ist für Besorgnisse von Bürgern ebenfalls nicht zuständig, besorgte Bürger zahlen keine Anzeigen, geben keine Pressekonferenzen, nur in Ausnahmefällen, und dann sind sie so gar nicht wie beschrieben, und sie geben schon gar keine Hintergrundgespräche, in denen sich die Journalisten aufgewertet fühlen, weil sie dabei sein dürfen.
So weit ist es verständlich. Erklärungsbedürftig bleibt, wieso die Presse ihnen die rationalen Sorgen nicht einfach zubilligt und anschließend nicht ernstnimmt, sondern stattdessen nur emotionale Trottel beschreibt.
Man könnte annehmen, Richtlinien und Verbote ließen es nicht zu. Dies wäre aber die einfachere Erklärung, der mithin zu misstrauen ist, gegenüber der weniger angenehmen, die bei den Journalisten gar nicht so viel Einsichtsfähigkeit voraussetzt: Sie können Informationen gar nicht mehr anders als emotional verarbeiten. Sie können gar nicht mehr differenziert verstehen. Es geht ihnen gar nicht mehr um das Verständlichmachen, zu dem das Vereinfachen eingesetzt würde, sie erkennen nur, was ins Schema der eigenen Emotionen passt. Und das ist entweder die deckungsgleiche Entsprechung oder der Antagonismus. Also: sie erkennen die eigene verdrängte Feindlichkeit bei den anderen. Gewendeter Rassismus, man sieht die Rassisten, damit man von woanders aus geguckt hat. Man braucht Tabubrecher, um das eigene Tabu zu bestätigen. Also findet man welche, wo man sie kriegen kann.

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Samstag, 1. August 2015
Doppeldenk
Man kann sich mal den Spaß machen, sich vorzustellen, die Flüchtlinge drängen in Verlagshäuser und Sendeanstalten, also zum Aufenthalt, nicht zum Praktikum. Dann würden die Medienpressejournalisten über das Elend der Flüchtlinge schreiben und über die herzlose Bürokratie, die sie nicht hereinlässt, und über den Bund, der schon längst mehr Geld zur Verfügung hätte stellen müssen, und über den Rundfunkbeitrag, der für die Flüchtlinge erhöht werden müsste, wie ein zynischer Professor ausgerechnet hätte, und über die schlimme Flucht, die hinter ihnen liegt, während zugleich alles versucht wird, um sie abzuwimmeln.
Das wird nicht mehr lange dauern, denn ein besseres Leben hat man im ZDF-Areal oder im HR-Kastell ganz klar.
Bis dahin kann man sich die Texterstattung zum Flüchtlingsdrama vor dem Tunnel nach England anschauen. Die Journalisten sind nicht mehr in der Lage, anders als vorbehaltlos proflüchtlingsemotional zu schreiben. Sie entfliehen dem Elend und warten sehnsüchtig nach einer Möglichkeit, durch den Tunnel zu kommen, so was. Dem Elend in Frankreich muss man schon entfliehen?
Es ist nicht sicher, ob die Journalisten noch merken, was sie nicht schreiben, oder ob sie schon nicht einmal mehr Doppeldenk bringen.

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Freitag, 31. Juli 2015
Der Euro als Mittel des Scheiterns
Wenn sogar das Politbüro von Zeit-online darauf kommt, dass Milton Friedman recht gehabt haben könnte mitsamt den anderen Warnern, die sagten, der Euro schafft keinen Wohlstand sondern vernichtet, er würde politische Krisen auslösen, wo durch Abwertung reagiert worden wäre, Staaten würden ins Wanken gebracht werden, dann kann man annehmen, dass die Sache längst am Ende ist.
Was man nicht annehmen kann, ist, dass Korrekturen vorgenommen würden.
Stattdessen kann man vermuten, dass der beschriebene und von einigen vorhergesagte Zustand gar nicht unbeabsichtigt kommt.
Sollte denn der Euro überhaupt Wohlstand schaffen? War das nicht eher eine Verdeckungslüge?
Denkt man vom europäischen Zentralstaat her, dann kommt die Krise ganz gelegen. Die Einzelstaaten können nicht mehr, das ist aus Sicht des Brüsseler Apparates gar keine schlechte Nachricht. Der Zentralstaat muss jetzt nur noch nachgereicht werden, als ersehnte Lösung aller Probleme, dann ist es bestens gelaufen.

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Donnerstag, 30. Juli 2015
Schmarotzerpresse und Schlaraffenlandphantasie
Wie Wilhelm Busch zutreffend bemerkte: Wer Sorgen hat, hat auch Likör. Allerdings nur, wenn die Sorgen nicht so existenziell sind, dass es nicht zum Likör reicht.
Das Bild vom freundlichen Kiffer, der gut drauf ist, ist ein Wohlstandsbild. Sowohl Kiffen oder andere Drogen konsumieren und dabei gut drauf sein geht nur, wenn das umgebende Wohlstandsniveau hoch genug ist. Dann kann man dank der Drogen vergessen, das man dazu nichts beigetragen hat.
Unsere Dummpresse ist gewiss auch nicht zuletzt deshalb so sehr für die Legalisierung der Drogen, weil damit die Vorstellung vom Wohlstand einhergeht.

Das Schlaraffenland verdient die Politiker, die es bekommt. Sie sind nicht in der Lage, den Nutzen zu mehren, sondern nur, von der Substanz zu zehren und dabei die Phantasie des gegebenen Zustandes aufrechtzuerhalten. Das Schlaraffenland hat die ihm gebührende Presse. Die überbezahlten Journalisten fühlen, Schmarotzer zu sein, und brauchen deshalb noch größere Schmarotzer.
Die Leser kaufen die Phantasie des Überflusses. Etwa die aus dem Tagesspiegel: Der bürgerliche Wohlstand ist nicht bedroht. „Möglicherweise wird am Ende sogar der Anstrich einer Schule warten müssen oder die Neubeblumenkübelung dieser oder jener Fußgängerzone.“
Einer. Dieser oder jener. Neubeblumenkübelung, das Wort kannte man gar nicht, das wird man nicht vermissen, die Verspätung wird gar nicht auffallen. Phantasie hat die Schmarotzerpresse ja.

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