Freitag, 8. April 2016
Ethnischer Konflikt
WeLT.de: „Wenn man als Deutscher wie ein Ausländer aussieht.
Grieche? Oder doch Ungar, Russe? Bernd Philipp wird oft für einen Migranten gehalten, sogar vom Gemüsehändler beschimpft, weil er kein Türkisch spricht. Dabei ist er ein Urberliner aus Neukölln.“

Beschimpft? Aber hoffentlich nicht rechts, nationalistisch oder fremdenfeindlich?

Da sieht man einmal wieder, wohin mangelnde Willkommenskultur führt. Wenn der schon in Neukölln wohnen bleiben will, soll er wenigstens Kiezdeutsch lernen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 7. April 2016
Das Nein und die Folgen
Eine Abstimmung ging nicht im Sinne der EU aus, schon freuen sich Manche über den Anfang vom Ende der EU.

Da hat man aber eine hohe Meinung von der EU, da vertraut man auf die demokratische Verankerung, da geht man davon aus, dass ein Referendum zum Umdenken veranlasst.
So sollte es ja auch sein, das ist aber kein Grund zum Optimismus.

Seit wann ist die EU eine kommode Diktatur, die sich von Volksabstimmungen beeindrucken lässt? Zu erwarten ist eher, dass die Reaktion die ist, welche repressive Herrschaftssysteme als einzige kennen, nämlich die Herrschaft noch repressiver auszudrücken. Ja, diese Formulierungen sind unangemessen im Vergleich zu sonstigen und bisherigen despotischen Systemen, die Unterschiede sind jedoch nur graduell und die Tendenzen dieselben.

Also: Es wird noch mehr Probleme geben, deren sich nur die große ruhmreiche EU annehmen kann, und die Verfolgung der Kritiker wird zunehmen.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 6. April 2016
Schlaraffenschland-Phantasie
Wenn das Wünschen helfen soll, muss man besonders stark wünschen und so tun, als wäre der Wunsch Realität. So funktioniert zwar Realität nicht, aber das Wünschen.
Möchte man das Schlaraffenland erhalten, also die Illusion des Schlaraffenlandes, tut man nicht etwa das Nützliche, das wäre die Wertschöpfung und das ihr Dienliche, das die Voraussetzungen schafft, sondern man verhält sich entsprechend den Bedingungen eines vorausgesetzten Schlaraffenlands, betreibt also noch mehr Abschöpfung.
Deshalb funktioniert diese Ideologie. Auf der Wunsch-Ebene ist alles, was unter den Bedingungen eines Schlaraffenlandes funktioniert, das, was es sichert.
Als bedrohlich wird empfunden, wenn jemand einwendet, dass diese Bedingungen zu schaffen und ständig neu zu regenerieren wären.
Das schlechte Gewissen wird man los, indem man darauf kommt, dass das alles gar nicht so großartig ist, die Tauben fliegen ziemlich langsam, und manche müssen sehr lange darauf warten.
Man will also die Mauer aus Reis einreißen, um das Schlaraffenland für alle zu öffnen, und glaubt, es damit erhalten zu können.

Dies zur Erklärung der aktuellen herrschenden Meinungen.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 5. April 2016
Beispiel für Nichtlügenpresse
"Erleichtert, dass nun kaum noch Flüchtlinge nach Deutschland kommen, dürfen sich diejenigen wähnen, die in nationalstaatlichen und realpolitischen Kategorien denken. Wer aber über den Tellerrand Deutschlands hinausblickt, Europa als Ganzes betrachtet und Humanität als eine globale Herausforderung begreift, für den ist Montag, der 4. April2016, ein Tag der Trauer," kommentiert die TAZ laut Presseschau im DLF.
Sich erleichtert wähnen dürfen, das kann schon mal unterlaufen.
Nationalstaatliche Kategorien kommen bei der TAZ noch vor realpolitischen. Dann darf man aber auch nicht „Europa als Ganzes betrachten“, sondern als offenes grenzenloses Gebilde, und das wird ja hohl auch getan. Nur die Leserixe werden im limbischen System gestreichelt, weil sie so groß denken. So müssen sich zur Reichsgründung die Kaisertreuen gefühlt haben.
Damit bei den TAZlingen aber nicht noch die selbstgefällige gute Laune dominiert, wird der Tag der Trauer ausgerufen. Das ist es, was die Kundschaft will, besser sein, sich schlechter fühlen, und die Realität überwunden haben.
Wer da Lügenpresse sagt, unterstellt zu viel Kompetenz.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 4. April 2016
Sehr offene Fragen
Im aktuellen Stern steht was dazu, wie ein Ermittler beim Uwe-Uwe-Beate-Fall behindert und wegen falscher Fragen gemaßregelt wurde. Man kann, sagt er, fast alles aufklären, wenn man darf.
Es ist interessant zu lesen und sollte empören, wie Ermittlungen gesteuert werden können und sollen.
Was zum Thema „NSU“ aber auch journalistisch unklar bleibt, ist die Frage, was eine nähere Verflechtung mit dem Verfassungsschutz eigentlich bedeuten würde.

In der Logik der Geheimdienste ist Steuerung und Kontrolle wichtiger als Verbrechensaufklärung oder Prävention, das ist so. Aber welche Verschwörungstheorie könnte einschlägig sein? Wollte man eine terroristische Szene ausspähen, etwa sie zu diesem Zwecke aufbauen?
Dann hätte man ein wahrgewordenes Hirngespinst und keinen Terror aus der extremen radikalen Mitte der Gesellschaft.
Da muss nichts dran sein, der einzige Hinweis darauf ist, dass diese Frage gar nicht erörtert wird.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 3. April 2016
Versicherungsschaden
Die Meldung in den Nachrichten lautet, bei Einbrüchen entstand im letzten Jahr ein Schaden von über einer halben Milliarde Euro, wie die Versicherungen bekanntgegeben haben.
Das ist aber nicht der Schaden, der entstanden ist, sondern der Schaden, der ersetzt wurde, reguliert, wie es in der Versicherungssprache heißt.

Wäre es aus Sicht der Versicherungen nicht sinnvoll, die Bürgerwehren zu unterstützen, um die Kosten bei der Schadensregulierung zu drücken?

Insgesamt ja, aber die einzelne Versicherung würde darauf nicht kommen, weil sie damit die Sicherheit von allen erhöhen würde, nicht nur ihrer Kundschaft, die bei ihr Verträge abgeschlossen hat.
Stattdessen werden die Policen erhöht oder Verträge gar nicht erst abgeschlossen.
Es müsste für die Versicherungen rechnerisch so verlustreich sein, die Bürgerwehren nicht zu unterstützen, bis sie statt einer Anzeigenschaltung lieber der Bürgerwehr offiziell was in die Kaffeekasse zahlen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 2. April 2016
Wenn die Moslems Juden wären, wären dann die Islamkritiker antisemitisch?
Wer sagt, in der Bibel stehen auch schlimme Sachen, besonders, ohne sich mit eingehenden Vergleichen aufhalten zu wollen, was hier schlimm ist und was da, verlässt sich selbst schon auf den entscheidenden Unterschied, er geht davon aus, dass nicht zu erwarten ist, dass daraufhin beleidigte Juden oder der israelische Staat ein Kommando der Tora-Polizei losschicken.

Nachtrag: Dieses Argument hätte überhaupt nur Sinn mit der Voraussetzung: „und da finden wir das gut.“ Man tut es nicht. Wer die schlimmen Sachen aus dem Alten Testament anführt, um nicht eine Meinung zu widerlegen, sondern sie für nicht zulässig zu erklären, hat den eigenen Antisemitismus mühsam unter Kontrolle gebracht und möchte nicht daran erinnert werden.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 1. April 2016
Meldungslage
In den Nachrichten des seriösen Radios ist häufig zu hören: „… sagte der Minister der Funke-Mediengruppe“.
Diese Meldung ist nicht in Zweifel zu ziehen. Ganz gewiss kann man der Nachricht Glauben schenken, dass der Minister oder die Ministerin das Gesagte der Funke-Mediengruppe gesagt hat.

Die Nachrichten sind kurz, deshalb bleibt es dabei. Details könnten aber auch interessant sein.
Etwa: Wie lautete eigentlich die Frage der Mediengruppe?
War es für den Minister stressig, einer ganzen Mediengruppe Rede und Antwort zu stehen?
Wurde er sehr in die Mangel genommen?
Hat die ganze Mediengruppe an der Befragung teilgenommen, wurden die Fragen von den Mitarbeitern in einem ausgeklügelten Verfahren formuliert?
Oder war es eine recht entspannte Atmosphäre zwischen dem Regierungsmitglied und der Mediengruppe?

Handelt es sich womöglich eher um eine Verlautbarung?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 31. März 2016
Die Sprache des Grünen Reiches: Basis
Was, wieso Basis?
Weil wir es schon nicht mehr merken.
Die Parteibasis ist eine Erfindung der Grünen, vielleicht nicht einmal die schlimmste. In der Gründungsphase wollte man keine Partei wie die vom etablierten Establishment sein, sondern basisdemokratisch, sollte heißen, nicht die Parteiführung bestimmt, sondern die Schar der Unteren, so hat man sich das vorgestellt. Nun ja, wir wissen, wie es gekommen ist, aber der Begriff der Basis hat sich verschoben.
Alle Parteien haben nun eine Basis, die SPD sowieso, die befragt sie sogar nach dem Koalitionsvertrag, sogar die CDU, dabei ist zuvor nie von der CDU-Basis die Rede gewesen. Jetzt ist sie da, allerdings, das ist der Punkt, nur sprachlich und gedanklich. Was bei Orwell äußere Partei heißt, ist die Basis.
Verkannt und vernebelt wird dies: Die Schar der Mitglieder, der einfachen funktionslosen Mitglieder, ist überhaupt keine Basis.
Von gar nichts.
Es entsteht das Trugbild, die Politik wäre von der Parteibasis getragen oder sollte dies sein. Aber so ist es nicht.
Wenn Politik eine Basis hat, dann ist es die Ökonomie.
Ist die Ökonomie stark und der Staat reich genug, kann er Wünsche erfüllen.

Das sprachliche Trugbild der Parteibasis lässt denken, es käme auf die Wünsche an.

Dass dem nicht so ist, ist ein Gedanke, der eine emotionale Barriere überwinden muss.
Deshalb gehört das Wort Basis in seiner verschobenen Bedeutung zur Sprache des Grünen Reiches.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 30. März 2016
Falsche Frage
Darf man mit einem Hammer sein Karma zerstören, um nicht wiedergeboren zu werden? Falls ja, darf man eines anderen Karma mit dem Hammer so sehr beschädigen, dass er an einer Wiedergeburt gehindert wird?

Völlig falsche Fragen, auf mehreren Ebenen. Wenn man von dem Wirklichkeitsbezug des Karmas ausgeht, dann kann man nicht mit einem Hammer draufhauen, und die Wiedergeburt hängt davon gar nicht ab, die droht bei schlechtem Karma.
Und dem vorgelagert ist die Unzulässigkeit der Frage nach der rechtlichen Erlaubnis. Die Rechtsfrage stellt sich hier nicht, und das aus Gründen des Rechtes selbst, nicht weil die Fragen absurd wären.
In einer freien Gesellschaft können solche Fragen besprochen werden, aber nicht mit gesellschaftlicher Relevanz. Ob man darf, kann keine Rechtsfrage sein, nur eine des privaten mentalen Zustands.
Wer solche Fragen diskutiert, kann es nur mit Prämissen der Unfreiheit.

Auf Deutschlandfunk in der Sendung Länderzeit geht es um die Theaterinszenierung von „Unterwerfung“ und die Frage, ob man einen islamophoben Roman schreiben dürfe, es wird geplappert, erstens sei „Unterwerfung“ kein islamophober Roman und zweitens habe man das Recht, einen islamophoben Roman zu schreiben.

Klingt nach Tauwetterperiode, Islamophobie und Recht dazu in einem Satz zu sagen. Doch diese Frage schon ist absurd und rechtswidrig. Der Begriff Islamophobie dürfte gar nicht zur Bewertung zugelassen werden, das Recht zum Schreiben eines Romans dürfte gar nicht zur Debatte stehen.

Aus islamischer Sicht ist es gerade nicht gestattet, einen islamophoben Roman zu schreiben.
Aber eben nur aus dieser, deshalb hätte man gar nicht das Recht, islamische Rechtsauffassungen in rechtliche und künstlerische Belange einfließen zu lassen.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 29. März 2016
Entwertung
Stellen wir uns einmal vor, was in unserer Klischeevorstellung mit einem passieren würde, der schriebe, das wird nichts mit den Moslems, die werden nie etwas mit unseren Werten anfangen können, diese Werte sind einfach nichts für die.

Logisch, der hätte bald ausgehetzt, denken wir.
Aber so ist es gar nicht. Es ist nämlich geschrieben worden, in der FAS, zitiert im Perlentaucher, und es gab keinen Aufschrei.

Es kommt eben darauf an, wie man es meint und welche Schlussfolgerung man damit verbindet.
Was geht: auf Werte und den Wertebegriff deshalb verzichten.

„Im Wirtschaftsteil der FAS wendet sich der Theologe Friedrich Wilhelm Graf gegen den Begriff der ‚Werte’, der die Muslime nur ausgrenze: ‚Der Wertbegriff trägt immer schon die Unterscheidung von 'wert' und 'unwert' in sich, und er wirkt unausweichlich exkludierend: Manche teilen bestimmte 'Wertüberzeugungen', andere lehnen sie ab. Moralische Dissense sind in einer freiheitlichen Gesellschaft der Regelfall und legitim. Deshalb werden nur Minderheiten ausgegrenzt, wenn die 'Werte' der Mehrheit als die gemeinschaftlichen Überzeugungen aller gelten sollen. Für wirklich alle gilt allein das Recht, und deshalb sind Rechtsbrecher zu verfolgen und zu bestrafen. Aber dies hat nichts damit zu tun, ob irgendwelche jungen Muslime die 'Werte' von älteren Katholiken, Protestanten oder Agnostikern teilen.’

Der Bezug zum Recht klingt erst einmal zutreffend, doch das Recht ist nur dann auch legitim, wenn es auf Werten begründet ist. Die Achtung des Rechts aufgrund zugrunde liegender Werte ist nicht gleichwertig mit der Infragestellung des Rechts durch Nichtakzeptanz der Werte. Genau dies aber hieße die Abschaffung der Werte; die täglich neue Aushandelung der Grundlagen des Zusammenlebens.

https://www.perlentaucher.de/9punkt/2016-03-29.html

... link (12 Kommentare)   ... comment


Montag, 28. März 2016
Generation Berlin
In Berlin sind die Gefängnisse zu voll, weiß der Tagesspiegel. Guter Journalismus geht den Dingen bis auf den Grund nach, da wären zu wenige Zellen wegen Bauangelegenheiten, vollstreckte Haftbefehle und besonders lange Strafen in Berlin. Letzteres klingt nach Justizskandal, aber im Text wird klargestellt, die Urteile sind nicht überdurchschnittlich hart.

Wir sind die letzte Generation, die noch herausliest: Da wird es wohl an hoher Kriminalität liegen.


http://www.tagesspiegel.de/berlin/justizvollzugsanstalten-in-berlins-gefaengnissen-wirds-eng/13369832.html

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 27. März 2016
Mitgefühl für den Teufel
Auf die ist Verlass, Margot Käßmann. Den Terroristen mit Liebe begegnen, das fordert sie.
Dabei geht sie weit über die gewöhnliche Anmaßung hinaus. Es ginge christlichkeitsmäßig in Ordnung, den Terroristen zu wünschen oder dafür zu beten, dass sie umkehren, dass sie zur Reue und zur Buße bereit seien. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht maßgeblich, man wird ja mal beten können.
Was Käßmanns Sentenz so abgrundtief abscheulich, religiös gesprochen teuflisch macht, ist ihr erzielter Gewinn.
Sie muss gar nichts. Sie kann von Liebe predigen, das kostet sie überhaupt nichts, sie hat niemanden und nichts beim Terror verloren. Die anderen sollen lieben.
Und die anderen sollen damit wehrlos bleiben und sich als Opfer zur Verfügung stellen.
Denn die Forderung nach Liebe für die Terroristen bedeutet nicht nur die emotionale Einstellung, sondern ein Unterlassen konkreter Maßnahmen. Man tut nicht, was man müsste. Man müsste sich gegen die Dschihadisten stellen, man müsste den Islam untersuchen, man müsste sich die Politiker vorknöpfen, die sich als Dschihad-IMs betätigen. Man müsste Margot Käßmann entthronen.
Tut man nicht, wenn man vor Liebe für die Terroristen gelähmt ist.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 26. März 2016
Glaubensschwäche
Es gehört nicht nur zum liberalen Rechtsstaat, dass es gestattet ist, religiöse Denkfiguren als Quatsch abzutun, der Glaube selbst schließt diese Möglichkeit ein. Wenn er ein Glaube ist.
Nur, wenn man sich gegen den Glauben entscheiden kann, kann man sich auch dafür entscheiden, und darauf kommt es an. Ein Frömmeln lässt diese Möglichkeit nicht zu, weil es gerade nicht die Innerlichkeit beachtet. Ein totalitäres System kann auch nicht damit umgehen, dass jemand etwas anderes oder gar nichts glaubt, und dies mit Grund, denn allein die Möglichkeit, daran zu denken, ist ein Verstoß gegen die totalitären Grundlagen.
In religiösen Gefühlen beleidigt zu sein, ist mithin ein Zeichen für schwachen Glauben.
Diese Glaubensschwäche wird man überspielen müssen, indem man Ungläubige jagt.

... link (0 Kommentare)   ... comment