Dienstag, 19. Februar 2019
Themenerledigung durch Themenstrapazierung
Das Ding mit der Frauenquote im Bundestag, auch die Direktmandate sollen aufgeteilt werden, so wird es in die Debatte, also in die Medien eingebracht. Einbringung des Karnevalsgedankens in die Frau unter Berücksichtigung der Umwelt.
Das geschieht nicht zufällig, und der Zweck ist ein anderer, als es zunächst scheint.
Damit wird nämlich das Thema „Wer soll ins Parlament?“ verschoben, abgeleitet und ein bisschen erledigt. Ein Kern der Demokratie, die freie Wahl, wird zur Disposition gestellt. Wie auch immer die Debatte sich neigt, das Thema ist herabgesetzt. Wen kümmert noch, was im Parlament sitzt.
Wenn das funktioniert, sind die Framing-Experten doch sehr volksnah.

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Montag, 18. Februar 2019
Unser Framing
Zwei Aspekte zum Framing-Programm der ARD. Das Verlogene ist doch, dass die ARD das, was sie da als Identität von Zuschauern und Machern propagiert, nicht einmal als eigenen Anspruch an sich stellt, das ginge ja noch, sondern als Argumentation, die auch noch herrschaftlich daherkommt, weil kein anderes Framing der Gegner zugelassen werden darf, es also nicht einmal Perspektivwechsel, Durchdenken der anderen Argumente, geben darf. Wenn es Print wäre, wäre es Lügenpresse.
Auf Youtube ist seit kurzem die letzte Sendung „Der Schwarze Kanal“ zu sehen vom 30. Oktober 89, da versucht KEvS Ähnliches noch mal, zum letzten Mal.
Das zweite ist, dass man überwiegend sich nicht darüber aufregt. Die Hälfte ist beim Staat und somit korrupt, wie man sieht.
Das Framing geschieht verdientermaßen.
Das Erste ist wirklich unseres.

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Sonntag, 17. Februar 2019
Prinzipielles und Tatsächliches
Zwei Beispiele für unzulänglichen Journalismus.
Das eine ist recht auffällig, der Spiegel-Titel: „Die Macht der Clans“. Ist ja nicht falsch, aber zu spät. Der Spiegel, den wir noch kennen, hätte das gebracht, bevor es nicht mehr zu beheben ist. Allerdings können wir uns nicht erinnern, dass der Spiegel von damals, wie wir ihn noch kennen, damit tatsächlich mal herausgekommen wäre.
Die Unterzeile des Titels lautet: „Arabische Clans haben den Staat lange verhöhnt. Jetzt schlägt er zurück.“ Eben, von der Verhöhnung hat man nichts gelesen. Jetzt ist neue Politik, man tut so, als würde der Staat was machen, und dazu gehört die neue Informationspolitik. Hauptsache, der Bürger denkt: Ganz ruhig, es läuft.

Etwas subtiler geht der als gemäßigt geltende Cicero vor, da schreibt sich:
„Zusammenhalten statt Auseinanderfallen
Während ihrer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz verteidigte Bundeskanzlerin Angela Merkel kämpferisch ihr Anliegen einer multilateralen Welt. Doch der Auftritt von US-Vizepräsident Mike Pence zeigte deutlich, wie tief die Risse im transatlantischen Bündnis sind“.
Merkel verteidigt kämpferisch.
Nein, das tut sie nicht, sie sagt.
Auch Pence sagt, aber sein Auftritt zeigt deutlich, nämlich was emotional negativ Konnotiertes, tiefe Risse. Wenn es die gibt, hätte auch Merkels Beitrag sie gezeigt, zumindest als eine Seite davon. Aber sie ist die Hochzuschreibende.
So geht es auch im Text: „Das hochrangige Publikum dankte ihr mit stehendem Applaus. Vielleicht ja auch, weil jedem im Saal klar war, dass die Ära Merkel zu Ende gehen wird. Und sie nutzte die Bühne, um ihre wichtigste Botschaft noch einmal unmissverständlich klarzumachen: Es geht nur mit allen zusammen – das Merkel-Mantra für eine multilaterale Welt.“
Nur mit allen, das sind dann auch Wir, und das Wir gewinnt, wer wollte das bestreiten.
Doch es ist etwas, das auffällt, wenn man danach schaut, die Gegenüberstellung von Prinzip und konkreter Situation. Das Prinzip überbietet immer die Tatsachen, rhetorisch zumindest. Wer mit Prinzipien ankommt, hat nichts. Wer von Prinzipien redet, ist nicht glaubwürdig. Auch wenn das stehende Publikum hochrangig applaudiert. Schon gar nicht, wer sich selbst bisher noch alle Prinzipien verworfen hat.

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Samstag, 16. Februar 2019
Emofakten
Heute ein Detail aus der Emo-Presse, wie es schon gar nicht mehr auffällt. Auf sueddeutsche.de in der jetzt-Rubrik lautet eine Überschrift:
„Alle haben erzählt, dass sie sich stigmatisiert fühlen“.
Da liest man so drüber und ist eingeframt.
Um was geht es?
Das ist völlig irrelevant, denn es ist Schmarrn. So was kommt in der Natur nicht vor, dass alle ausgewählt Befragten sagten, sie fühlen sich stigmatisiert. Blanke Relotion.
Was sein kann, ist, dass die alle wissen, was der hören will und wie man ihm gibt, was er braucht, der Journalist. Genau das, dass sich alle stigmatisiert fühlen.
Dann könnten sie aber auch sagen, „ich fühle mich zur Verwendung von gängigen Metaphern geneigt“, das wäre konkreter.
Das journalistische Handwerk würde verlangen, auch mit den Stigmatiseuren zu sprechen, aber die gibt es genauso wenig wie das Gefühl, stigmatisiert zu sein.
Aber Texte darüber, die gibt es natürlich.

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Freitag, 15. Februar 2019
Machtmittel Doppelstandard
Was immer wieder auffällt, ist das Messen mit zweierlei Maß, das Anlegen verschiedener Standards bei gleichen Angelegenheiten, die sich nur dadurch unterscheiden, von wem sie kommen. Einfachstes Beispiel ist der Hass, gegen den ständig anmoralisiert wird, außer bei den eigenen Leuten, wo sich der Hass nicht hinter dem der Gegenseite zu verstecken bräuchte. Gleiches bei allen anderen politisch aufgeladenen Begriffen und Vorgängen, ausnahmslos.
Warum kommt man damit durch?
Weil die Botschaft nicht die Ablehnung des Hasses ist oder das jeweilige moralische Prinzip, sondern der Doppelstandard selbst. Gezeigt wird die Dominanz, die Herrschaft über das Bestimmen des Standards.
Dies wirkt attraktiv auf Leute, die ihre Unterwürfigkeit mit Autorität schmücken wollen.
Damit sind schon die Journalisten beschrieben, aber nicht nur die, und sie wiederum zeigen ihre Zugehörigkeit und Konformität, indem sie ebendies praktizieren.

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Donnerstag, 14. Februar 2019
Verfehltes Thema
Heute mal auf bild.de und demnach auch in der Druck-Bild, die Aggro-Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln. „Lieber nicht kontrollieren als Messer im Rücken“, wird eine Busfahrerin überschriftsweise zitiert.
Das Thema steht ziemlich weit unten, es ist nicht cool, sich darüber zu echauffieren.
In der Politik gibt es zwei bestimmende Richtungen, die einen interessiert es nicht, und die anderen finden das gut und freuen sich über die bunte Folklore. Es ist genau das 68er dummgrün Korrupte, Widerstand gegen die Autorität der Fahrscheinkontrolleure, das uns dahin gebracht hat. Unversifft ist nur Hitler, laut Margarete Stokowski.
Die Politik kommt uns aber lieber mit ausgedachten Problemen als mit denen, die sie selbst verursacht hat. Wenn die Politiker nicht mal mehr abgewählt werden können, weil es immer genügend Posten für sie gibt, degeneriert die Politik und mit ihr die Gesellschaft.
Die Presse tut nun so, als nähme sie sich des Themas an, aber das tut sie nicht, denn dann müsste sie statt der Busfahrerin die Toleranzpolitik thematisieren.

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Mittwoch, 13. Februar 2019
Der erste Wendehals
Ex-Innenminister de Maizière hat ein Buch geschrieben, das wurde gemeldet, das Thema ist auch schon wieder durch. Das Bemerkenswerte ist: Er will sich reinwaschen, er sucht Schuldige. Und er macht sie in der Bevölkerung aus, die waren willkommensbesoffen.
Unsere Rede. Wir sind schuld, wir haben uns all das bieten lassen.
Nun hat er nichts begriffen, wenn er meint, die Bilder, die ihm seine Wurmalisten von dem Willkommenskulturvolk gespendet haben, hätten die Realität abgebildet. Aber ein gutes Zeichen ist, dass er abrückt von dem ganzen Unsinn. Die Kanzlerin bleibt unberührt, aber die Notwendigkeit, sich zu retten, wird erkannt.
Weitere werden folgen.

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Dienstag, 12. Februar 2019
Kanzlerinrettung
AKKs Werkstatt für Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wird zitiert mit dem geäußerten Vorhaben, zur Not die Grenzen zu schließen. Also das, was laut Merkel nicht geht, dann doch zu tun. Zur Not.
Das gibt eine schöne Nachricht und Diskussionsstoff, vielleicht sogar Debatten. Ist aber als Schwindel so durchschaubar, das es beleidigt. Solange keine Not ausgerufen wird, wird weitergemacht wie bisher, und das ist fortgesetzter Rechtsbruch, permanente Verantwortungslosigkeit und Regieren zum einzigen Zweck des Machterhaltes.
Das reicht fürs Kabarett. Die CDU ist wieder die böse Rassistenpartei, die vor den ostdunklen Nationalwählern einknickt.
Und Merkel ist gerettet.

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Montag, 11. Februar 2019
Der Friedrich Merz der SPD
So wird Sigmar Gabriel in den Medien genannt, in manchen, und es ist wohl nicht nur dem journalistischen Bedürfnis geschuldet, bei der Wahl zwischen zwei Gedanken sich für den einfacheren zu entscheiden, dass ein Vergleich gezogen wird mit was, das man schon kennt. Es kann ja zutreffen, und was heißt das dann?
Dass einer als Pseudokonkurrenz hervorgezogen wird, durch dessen Nichtannahme die Parteichefin erst einmal Ruhe hat.
Das war Merz nicht von vornherein, aber in der gesamten Story, wie sie ausgegangen ist. Es kann gut sein, dass die SPD daraus gelernt hat und gesagt: So was brauchen wir jetzt auch, kann irgendjemand von früher irgendeinen anderen von früher als Konkurrenz präsentieren?
Das sind die Bauernschlauheiten, die man der SPD noch zutrauen darf.

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Sonntag, 10. Februar 2019
Ausgespartes Problem
Die CDU will anscheinend so tun, als würde sie sich mit Merkels Grenzöffnung 2015 beschäftigen. Merkel selbst nimmt nicht teil – wie es heißt, damit offen diskutiert werden kann. Das sagt auch schon alles über die Problemlage.
Natürlich wird man im Ergebnis sagen, ist doch gut gelaufen, wir haben das geschafft, was hätte man auch sonst und so weiter. Ein paar kleine Kritikpunkte wird es geben, auf die man sich verständigt, damit es nicht so aussieht, als gäbe es gar keine Fehlerdiskussion.
Das Problem, das nicht angesprochen wird, ist indes nicht das, wie man mit den sog. Flüchtlingen umgeht, umgegangen ist und hätte umgehen können oder würde umgehen müssen.

Sondern mit denen, die schon länger hier leben.

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Samstag, 9. Februar 2019
Fragen zur Gasleitung
Wir wollen hier keine Meinung präferieren, ob wir vor dem Ausstieg aus dem Gas noch die Schröder-Putin-Leitung brauchen, es geht hier um die Argumentation, die uns geboten wird: Wir würden uns von russischem Gas und damit von Russland und damit von Putin abhängig machen. Wieso eigentlich – wenn Putin oder ein Nachfolger zu Erpressungszwecken das Gas abstellt, stünden wir genauso da wie ohne die Leitung, oder? Und machen wir nicht Russland von unserem Geld abhängig? Dieser Fluss wäre dann ja weg für den.
Der Strom des Geldes ist ohnehin interessanter. Was haben die, die dagegen sind, denn sonst mit dem Geld vor, irgendwas Bestimmtes?
Und sind Wirtschaftsbeziehungen uns nicht immer als beziehungsfördernd und friedenssichernd verkauft worden?
Wir mit unserer Geschichte, müssen wir nicht mit Russland kooperieren?
Das sind Dinge, die gar nicht besprochen werden. Es könnte daher sein, dass es genau darum geht.

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Freitag, 8. Februar 2019
Freiheit in den Sozialismus
Vielleicht ist ja die Demokratie auch eine Staatsform, die nicht funktioniert.
Der Einwand gegen den Sozialismus, dass er nicht funktioniere, ist auch nur einseitig; für die Funktionäre und Profiteure funktioniert er noch besser als die Marktwirtschaft, und wenn der Sozialismus scheitert, dann immer, wenn die herrschende Klasse den Kampf aufgibt.
Die Demokratie sieht erst einmal angenehmer aus, sie scheint das Modell zu sein, das dem Menschen als freiem Bürger entspricht. Doch ein Staat folgt dem Prinzip, mehr Staat zu generieren. Der Staat kann nicht damit aufhören und irgendwann sagen: so, genug gewuchert. Er muss weiter wuchern, weil eben auch das dem Menschen entspricht, der Mensch will einen Posten, das widerspricht der freien Gesellschaft zunächst nur ein bisschen, und wenn es zu viel wird, ist der Posteninhaber in der Position, die Macht zu verteidigen, die schon längst nicht mehr demokratisch legitimiert ist.
Und das ist dann sozialismusidentisch.

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Donnerstag, 7. Februar 2019
Komikkorruption
Gestern, Mittwoch, Ausstellungseröffnung von Ernst Kahl, dem fabelhaften komischen Maler und Alesanderesauchmacher, in der Caricatrura Frankfurt, aber um ihn geht es hier leider nicht. Eröffnungsreden und Laudationes, es redet auch ein Kulturbonze, Kulturstiftung Frankfurt Rhein-Main, also einer, der den Geldfluss steuert. Und natürlich stimmt er gegen die schlimmen Populisten und Trump und was mit Russland ist, und da müsse die Stiftung sich für Bildung zuständig fühlen.
Die Karikaturisten müssen ihren Bildungsauftrag erfüllen, ihren politischen.
Bildung war wörtlich gesagt, Rest sinngemäß.

Und keiner findet was dabei.

Die wenigsten haben hingehört, keinem ist es aufgefallen, niemand sieht eine Bedrohung. Ach, das sagt der so. Der ist ein Netter, der wird doch nicht. Schön, wenn es Geld gibt.
Das war die herrschende Keinemeinung.
Achim Greser zumindest hat es auch nicht gehört, aber verstanden, wo das Problem liegt. Cartoon unter parteipolitischer Steuerung, das ist das Ende der Komik.
Die anderen aus dem Satiremilieu sehen kein Problem.

Man muss zur Korruption gar nicht mehr gezwungen werden.

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Mittwoch, 6. Februar 2019
Kulissenkommission
Die CDU will die Fehler der Vergangenheit nun doch thematisieren.
Genauer gesagt, sie gibt vor, dies zu wollen. Es wäre wirklich eine Überraschung, wenn dies geschehen würde, denn wenn das so wäre, dürfte man gar nicht warten, dann würden sich, wie Journalisten sagen, sich die Ereignisse überschlagen, ein dynamischer Prozess würde einsetzen.
Dies gerade ist nicht gewollt, er wird mit der Institutionalisierung der Fehleraufbereitungskultur verhindert mittels der Verlangweiligung. Für die Presse reicht es, man kann sagen, hier, es wird gemacht, und währenddessen wird weitergemacht wie bisher.
Nicht ganz, sondern schlimmer.

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