Montag, 4. Januar 2021
Der Was-dann-Test
Man müsste die Politiker wie Lauterbach und alle anderen, die den unbefristeten Lockdown wünschen, fragen, was eigentlich der Plan für hinterher ist. Sie müssten ja nicht gleich mit dem Großen Reset herausrücken, aber irgendwas Konkretes sagen, wie sie sich das vorstellen. Der Bundespräsident will nicht mit dem alten Trott weitermachen, Lauterbach will das Klima schützen, was viele andere auch wollen, ja und wie genau stellen sie es sich vor? Wie soll die Wirtschaft wieder anlaufen, wie der Schulbetrieb, wie die Kultur? Gar nicht oder eben wie vorher oder mit welchen Anlaufhilfen? „Wie stellen Sie es sich vor?“, das müsste die Hauptfrage sein, nicht wie lange noch so.
Und daraus, was sie sagen, ob eine Metapher kommt oder eine reale Vorstellung, ließe sich ablesen, ob es sich um Politiker handelt.

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Sonntag, 3. Januar 2021
Beglückung im Unglück
Wenn wir Vergleiche ziehen dazu, wie es bei früheren Epidemien so lief, bei Spanischer Grippe oder der Grippe vor zwei Jahren, dann ist der augenfällige Unterschied beim Staat zu finden. Bei der Spanischen Grippe war es nicht die Angelegenheit des Reiches, das Volk vor sich selbst und seiner Ansteckung zu bewahren, auch noch vor zwei Jahren ging es um die Behandlung, deren Mangel viele tragische Fälle bewirkte.
Der fürsorgliche Staat ist so wie in den Dystopien beschrieben. Er ist für die Beglückung zuständig, und dann haben gefälligst auch alle beglückt zu sein. Wer es nicht ist, verschuldet die Unglücksursache.
Die Invariante aller Beglückungsstaaten ist, dass das echte Glück so groß nun wieder nicht ist, denn die Ressourcen können nur einmal verbraucht werden. Es wird zu viel auf die Erhaltung der Beglückung aufgewendet, dann bleibt zu wenig für die tatsächlich wirkenden Betätigungen.
Und, was wir diesmal hätten lernen können und wieder nicht gelernt haben: Die Beglückungsideologie hat das Volk als Störfaktor und den Bürger als Feind.

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Samstag, 2. Januar 2021
Folgen der Epoche
Da gab es jüngst, für die Fans, ein Buch mit Essays und Interviews von Houellebecq, es ist weit davon entfernt, schlecht zu sein, aber auch davon, so gut zu sein wie die Romane. Da haben wir wohl wieder einmal den Fall, dass das Werk klüger ist als der Autor, denn es fällt auf, dass er den Islam gar nicht so richtig versteht, wie man es nach „Unterwerfung“ erwarten sollte. ER rechnet den Islam zu den Religionen, verspürt und erörtert ein Verlangen nach Spiritualität und Religiosität, sieht in Religion ein Mittel für den Zusammenhalt der Gesellschaft und glaubt sogar, dass, gäbe es eine Institution, die exkommunizieren könnte, der Islamische Staat in wenigen Wochen inexistent sein würde.

Umso höher die Leistung, unsere dekadente Gesellschaft zu verstehen und zu beschreiben. Die Islamisierung ist eine reine Folge des Willens zum Untergang und eben zur Unterwerfung, sie hat tatsächlich nur in der Folge etwas mit dem Islam zu tun und in der Ursache mit der Versinnlosung der Individuen.

Und nach Houellebecq wird dereinst diese Epoche benannt werden.

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Freitag, 1. Januar 2021
Neustart ins Alte
Dass die Chance für einen großen Reset im Zustand des Lockdowns gesehen wird, sagt schon alles über die Vision und darüber, wie sie umgesetzt wird, nämlich mit Zwang und Gewalt und ohne den freien Bürger, der stört nur.

Ein Reset im Sinne einer Erneuerung müsste da gewollt sein, wo man es unten nennt, Entwicklungen kommen aus dem Volk und erneuern, oder im marxistischen Vokabular gesprochen, die neuen Produktivkräfte sprengen die Machtverhältnisse. Das hieße aber das genaue Gegenteil vom Vorgehabten; Deregulierung, Ludwig-Erhardsche Schaffung von Wohlstand, eben auf eine Weise, die gewollt ist und nicht verordnet, durch Angebot und Nachfrage wertschöpfend.

Es sind aber Leute am Werk, deren Leistung nicht nachgefragt wird. Der Hof hat die hohe Produktivität, die woanders stattfindet, zur Basis und verschafft sich die Ressourcen, sich selbst aufzublasen, personell und finanziell und bedeutungsmäßig, also herrschaftlich. Das war vorherzusehen, man musste nur die Leute anschauen. Ihr Feindbild ist der freie Bürger. Er wird nun erledigt.

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Donnerstag, 31. Dezember 2020
Rezension
Wir sahen für Sie in der ARD „Werk ohne Autor“ und haben dazu eine Bemerkung. Gute Arbeit, drei Stunden gut herumgebracht. Nichts zu beanstanden, nur eins zu bedauern: Ja, viel des Guten, kaum überflüssiges Gerede, ein bisschen schon, aber wenig bezogen auf die Gesamtheit, indes eine Chance vergeben. Die Szene, in der die Gemälde sozusagen den Fall lösen, den Täter verraten – beinahe großes Kino, bleibt jedoch ganz okay, denn dann nur ein Teil des großen Opus, vor dem der Regisseur selbstehrfürchtig kniet. Das wäre eine der großen Szenen der Filmgeschichte gewesen, nicht nur Film, gleichrangig mit Hamlets Geist und der Theateraufführung im Stück, wo der Mord nachgespielt und dem Mörder vorgeführt wird, oder gleichauf mit den Kranichen des Ibykus. Nur dass bei Schiller nicht jemand sagt: Was hat er denn, so was aber auch. Bei Schiller läuft es darauf zu, dahin wird aufgebaut, ohne dass es danach wieder heruntergeht.

So passiert es, wenn das Werk einen Autor hat, der von der Größe des Werkes fasziniert ist; er relativiert den großen Moment, der fürs Ganze stehen könnte.

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Mittwoch, 30. Dezember 2020
Der unberechtigte Mensch
Zwei Sachen.

Im Frühstücksradio noch einmal derselbe hier schon besprochene Programmhinweis auf die Sendung gegen Rassismusalltag, „Man sieht es doch“ mit „Woher kommst du“ und so was, darin ein O-Ton offensichtlich von einem Antirassekundler: „'Ja was sollen wir denn sonst sagen, Population, Ethnie?' Dem sage ich: Du sollst nicht nicht mehr Rasse sagen, sondern nicht mehr Rasse denken!“
So verrät er sich dankenswerterweise selbst; er ist es, der Rasse negativ besetzt. Es geht nicht darum, aus der Hautfarbe auf die Intelligenz zu schließen beziehungsweise damit aufzuhören oder darum, Menschen nicht nach Hautfarbe oder Rassemerkmalen zu bewerten. Es geht ums eigene schlechte Gewissen, das man ins moralisch Bessere überhöht, um abzuleiten, anderen Vorschriften machen zu dürfen. Gern unter Benutzung der armen Rassen.


Der verfassungsrechtlich nicht unbedarfte Verfassungsrechtler Papier sagt, man dürfe den Geimpften, da sie keine Ansteckungsgefahr darstellen, nicht weiterhin die Grundrechte einschränken. Solidarität sei kein Grund, Grundrechte zu verwehren.
Da hat er recht; es wird fälschlicherweise von Privilegien gesprochen, wenn es um das nicht mehr Verweigern von Rechten geht. Übrigens ein DDR-Merkmal, etwas, das jemandem zustünde, als Privileg zu gewähren.
Ein Grund für die Einschränkung kann die Ansteckungsgefahr sein, die für andere von der Person ausgeht. Entfällt sie, entfällt die Rechtsgrundlage.
Dies gilt aber zwingend auch für nicht Infizierte, die sind auch keine Gefahr, und, wie wir jetzt wissen, ausreichend weitgehend auch für symptomlose Träger des Virus. Das Übertragungsrisiko, das von ihnen ausgeht, ist verschwindend gering, damit entfällt das Recht, sie in Beugehausarrest zu halten, allein Quarantänemaßnahmen für mutmaßlich oder möglicherweise Infizierte, die wegen entsprechender Symptome verdächtigt werden können, wären überhaupt berechtigt, oder sehr weitgefasst für Leute, die Kontakt mit Virusschleudern hatten.
Der ganze Landesschluss ist rechtswidrig.


Beide Sachen gehören zu der Tendenz, den Menschen als solchen von staatshöfischer Seite als störendes Subjekt zu betrachten.

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Dienstag, 29. Dezember 2020
Schweigespirale
In mehreren, sogar verschiedenen, Medien oder Kanälen wird an die Kölner Silvesternacht 2015/16 erinnert, Laschet hat sogar eine Entschuldigung ausgesprochen, so Sachen. Eigentlich normal, sollte nicht überraschen, aber heute müssen wir leider fragen: wieso, was steckt dahinter?
Manche Aufbereitung ist immer noch gepolt – Generalverdacht, Flüchtlingsrat kritisiert, Instrumentalisierung – dazwischen wird angesprochen, dass es kaum Verurteilungen gibt und dass damals die Presse es nicht wahrhaben wollte. Ein Schritt zur Normalisierung? Möglicherweise ist es einfach nur möglich, nach fünf Jahren, schlichtweg ungefährlich, folgenlos. Und weiterhin wird – das könnte der Zweck sein – übergangen, wie schäbig einige reagiert hatten; der Professor, der sagte, die nehmen sich den Sex, der ihnen zusteht, oder Augsteins Täter-Opfer-Umkehr. Wer davon schweigt, sollte es ganz tun.

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Montag, 28. Dezember 2020
"Streit geschürt und Unruhe gestiftet"
Eine chinesische Bloggerin wurde zu vier Jahren verurteilt für eigentlich ganz normale Videos über die Situation mit dem neuen Virus vor einem Jahr. Sie habe damit "Streit geschürt und Unruhe gestiftet", heißt es im Urteil.
So intelligent scheinen die Ostasiaten nun doch nicht zu sein, wenn sie nicht wissen, was sie lieber lassen. Da sind wir doch viel klüger.

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Sonntag, 27. Dezember 2020
Kleine Weißheiten
Im Frühstücksradio DLF zwei Programmhinweise nacheinander. Sendung „Andruck“, es wird um ein Buch zum Ende der weißen Dominanz in Europa gehen. In einer Wissenschaftssendung wird es um die Nichtexistenz von Rassen gehen, „man sieht es doch“ und „woher kommst du“, solche schlimmen Sachen, aber Rassen gibt es wissenschaftlich nicht, „Wer auf die Hautfarbe guckt, lässt den Menschen aus“, so was weiß dann ein Experte.
Genau. Aber was ist dann das gleich noch mal für eine Dominanz, die in Europa endet?

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Samstag, 26. Dezember 2020
Script Doctoring
Zu lesen war, der neue Pixar-Film hat einen langen Abspann mit allen Beratern, die für die Darstellung des schwarzen Lebens, also des Lebens der Schwarzen, überprüfend zuständig waren.
Die Charaktere sind schwarz, karikaturhaft, aber so kommt nicht der Rassismusvorwurf auf, den es sonst garantiert gegeben hätte wegen irgendwas. Der Schwarze will Jazzmusiker werden? Klischee! Ja, aber zertifiziert.
Wem nützt also das Kontrollieren, Prüfen, Beraten?
Dem Film nicht und nicht dem Publikum. Nur den Beratern. Sie haben einen Job, sind wichtig, tauchen im Abspann auf, finden Folgeaufträge, bewirtschaften die Soziologie und bewahren das Studio vor Boykottkampagnen, das lohnt sich.

Von allein, ohne Berater, sind die Macher darauf gekommen, dass die Seele bei der Geburt in das Baby schlüpft und nicht etwa schon vorher. Das hätte richtig Ärger gegeben.

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Freitag, 25. Dezember 2020
Ideologische Geschäftsgrundlage
Hier, an einer Kleinigkeit, kann man deutlich sehen, worum es bei ideologisch geprägter Sichtweise geht: um die Ideologie.
„Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm sieht in der Krise eine Chance, zusammenzustehen.“ So zu lesen auf tagesschau.de.
Was stimmt hier nicht?
Richtigerweise müsste er mit Kirche und Kram das Zusammenstehen anzubieten haben, das hier zum wirksamen Einsatz käme gegen die Krise, gegen die Folgen, vielleicht sogar gegen die Ursachen, gegen die verfehlte Politik. Na, so weit muss es nicht gleich gehen, aber worauf es ankäme, wäre der Nutzen, den die eigene mentale Verfasstheit in die realen Zustände einzubringen hätte.
Aber nein. Benutzt wird der reale Zustand, um für den mentalen Zustand zu werben, der dann nur ein vorgeblicher sein kann und als Geschäftsgrundlage dient.

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Donnerstag, 24. Dezember 2020
Zwei Brennpunkte
Die Politiker werden mit ihrer Gewohnheitsmasche zwei tragische Folgen abkriegen, tragisch in dem Sinne, dass es gerade die sind, die sie durch ihr Tun abzuwenden versuchen.
Die Moralisierung – die Gegner sind der Hass – funktioniert hier nur solange, wie die Maßnahmen noch erträglich sind, und das sind sie noch länger. Wenn offenkundig wird, dass die Maßnahmen nichts nützen und noch mehr Schaden anrichten, kann man nicht mehr die Kritiker verantwortlich machen am Infektionsgeschehen, so wie das jetzt geschieht, man müsste eingestehen, dass die unverhältnismäßigen Folgen ja nicht von ihnen verursacht werden, und man kann nicht mehr sagen, dass es noch schlimmer gekommen wäre. Die Moralisierung der Politik wird in diesem Bereich enden.
Das andere ist, die Politbacken kommen nicht aus ihrem Muster heraus, die Anweisungen für andere zu erlassen und sich selbst großzügig zu behandeln – man muss zum Klimakongress fliegen, weil das Interesse überwiegt und man mehr nützt, als wenn man nicht zum Klimakongress flöge, also die Hohe Moral rechtfertigt persönliche Unzulänglichkeitchen – wenn die ihre Zusammenkünfte haben, können sie ja nicht sehr lange begründen, dass sie die Infektionskette unterbrochen hätten. Das Dekadente wird nicht mehr wegen Reichtums und Protzes deutlich, sondern im ganz Normalen, wegen der Mehrfachmaßstäbe.
Beides lässt sich nur medial niederhalten. Aber da beides auch bei den Medien zu beobachten sein wird, haben wir hier zwei Brennpunktpotenziale.

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Mittwoch, 23. Dezember 2020
Jahresrückblicksthema
Mal interessehalber.

Wovon man gar nichts mehr hört, ist die Sache mit George Floyd, genauer gesagt von dem Prozess hört man nichts, ist der irgendwie ausgegangen? Wir hatten mehrere Wochenlang stündlich irgendwas gehört, Anklage gegen die Polizisten, Unruhen, das war schon in der Corona-Zeit, kann also nicht überlagert worden sein durch die Pandemie, von der es genaugenommen gar nichts Neues gab.

Wie ist das jetzt in den Jahresrückblicken, ist es da ein großes Thema oder nicht so? Erfährt man da etwas über die rechtlichen Bewertungen, oder kommen da nur ein paar Antirassismusexperten zu Wort?

Wenn es ein Urteil gegeben hätte, müsste es doch groß in den Nachrichten kommen, ist uns da etwa etwas entgangen?

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Dienstag, 22. Dezember 2020
Polizeigewalt wie aus dem linken Narrativ
Es ist schon erstaunlich, warum die Polizei bei den oppositionellen Demonstrationen nicht deeskaliert, sondern sich so zeigt, wie man es doch immer vermeiden wollte. Es kann eigentlich nur bedeuten: sie haben einen Plan zu erfüllen. Wer nicht genug schnappt, ist selbst ein Antisemit. Oder Verschwörer oder sonstwas, wird auf dem Kieker gehabt.
Das ist nur eine Hypothese, geschlussfolgert aus dem äußeren Anschein. Nur vermerkt zu dem Zweck, weiter hinzuschauen.

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