Montag, 18. Dezember 2023
Verbesserung der Vorbereitungen
Im DDR-Geschichtsbuch gab es die Heartfield-Fotomontage mit dem überlegenen Bulgarien-Kommunisten Dimitroff, der im Reichstagsbrandprozess freigesprochen wurde. Warum wurde er nach der Machtergreifung freigesprochen? Weil der Versuch eines Schauprozesses mit absurden Beweisen da noch am Gericht scheiterte.
Die Folge war aber nicht etwa Rückkehr zur Normalität in der Justiz, wie man weiß. Spätere Prozesse verliefen besser vorbereitet mit guten Leuten in den entscheidenden Positionen.
Der Oberbürgermeister von Pirna wird vermutlich nicht das Verfahren der Demokratieüberprüfung durchstehen müssen. Noch so eine Peinlichkeit wie beim Sonneberg-Landrat geht nicht.
Die Informationsgesellschaft wird besser vorbereitet werden.

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Sonntag, 17. Dezember 2023
Vergleichende Zivilgesellschaft
Wer es miterlebt hat, erinnert sich nur noch dunkel an die Massenorganisationen in der DDR, man war überall Mitglied, man musste natürlich nicht, aber man wusste, dass man doch muss, wenn man noch was will. Eine Urlaubsreise hing möglicherweise vom Wirken in der FDJ oder in der Gewerkschaft ab. Alles war so blödsinnig wie alles, es ist nur natürlich, dass man in einer anderen Normalität keinen Gedanken mehr daran verschwendet.

Diese neue Normalität ist jetzt Geld für Zivilgesellschaft. Was früher als Eigenleistung erbracht wurde, finanziert man nun. Der Blödsinn ist outgesourct.

Und das geht noch, wie man sieht, der Staat spart dort nicht. Müsste und könnte, aber tut es nicht, weil das die Vorfeldorganisationen der Parteien sind, die den Staat bewirtschaften.
Der erreichte Zustand ist aber nicht stabil, er ist nur ein Zwischenzustand, das heißt, diese Wucherungen müssen weiter wuchern, sie bedingen und stabilisieren sich gegenseitig, es ist kein Endzustand erreichbar.

Aber das Geld wird alle.

Wir werden es noch während der Ampelzeit erleben, dass die Partei wieder zu Arbeitseinsätzen und persönlich zu erbringenden Leistungen ruft.

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Samstag, 16. Dezember 2023
Feuerzangenbowling
Es muss noch mehr Fälle geben von Protesten gegen die Feuerzangenbowle, man hat nur von Tübingen gehört, weil man Boris Palmer kennt. In vielen Städten, Universitätsstädten zumal, wird der Brauch gepflegt, zu Weihnachten die Feuerzangenbowle kinematographisch aufzuführen, und wo es Studenten gibt, da weiß man, was geschieht.
Die Feuerzangenbowle ist ein beliebter Film, und das reicht schon, um den Hass der Linken auszulösen. Ein beliebter Film aus der echten NS-Zeit, das geht doch nicht. Mit der damaligen Filmförderung und unter den damaligen Verhältnissen zustandegekommen, und wie er heute nicht mehr hingekriegt werden würde.
Darum muss er weg, aus keinem anderen Grund.
Höchstens noch, damit nicht im Bewusstsein bleibt, dass ein damals offizieller Film einen Schockmoment für das Publikum bot, wie es auch nicht mehr ginge; Heinz Rühmann sagt: Wem es gelingt, zwei Halme wachsen zu lassen, wo bisher nur einer wuchs, der ist größer als der größte Feldherr!
Als wer?
Genau.
Das ging.
Und das geht nicht.

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Freitag, 15. Dezember 2023
Wahlvorbereitungen
Merkel hat ja wohl noch ihr Altkanzlerinbüro mit den nicht quotenmäßig ausgesuchten Mitarbeitern, den Status als Altkanzlerin kann sie nicht aufgeben wie die Mitgliedschaft in der Stiftung. Dass sie aufgehört hat mit der Politik, kann man wohl sagen. Eine persönliche Ambition scheint sie nie gehabt zu haben, man kann ihr Wirken nicht mit der Herkunft aus der kommunistischen Kirche und der FDJ erklären, wie es häufig versucht wird.
Anders Trittin. So einer hört nicht einfach auf, das kommt nicht vor.
Und wenn beides zeitgleich geschieht, muss es zwar keinen Kausalzusammenhang geben, aber was es auch nicht geben kann, weil es der politische Bereich ist, ist Zufall.
Mehr als das wissen wir nicht.
Da werden Leute abgezogen.
Merkels Platz nimmt Blackrocky ein. Der hat sich aber auch immer nur bitten und rufen lassen und nie was Eigenes gebracht. Es hat mal funktioniert, als die Basis ihn zum Vorsitzenden machte, aber an der Basis orientiert er sich nun nicht gerade.

Vielleicht sind die Wahlen doch so wichtig. Da muss man Grünen und SPD einen Koalitionspartner geben, der nicht nur an sie anschlussfähig ist, sondern auch gewählt wird.

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Donnerstag, 14. Dezember 2023
Westkultur
Von der „Letzten Generation“ hatte man im Sommer gehört, sie planen große Aktionen, Stilllegungen ganzer Städte, es gab zumindest die Begelbung des Brandenburger Tores, jetzt begelben sie Weihnachtsbäume. Das ist ein für Sekten typisches Verhalten, um sich selbst zu vergewissern und die eigenen Leute zu motivieren. Die eigenen Anhänger sollen glauben, bei etwas Großem mitzumachen. Das Große ist nicht die Rettung der Weltdurchschnittstemperatur, sondern die Bewegung selbst.
Als Beispiel für Fanatismus taugen sie also doch zu irgendwas.
Und so ist es auch mit unseren muslimischen Freunden. Sie sind von der Hamas-Aktion am 7. Oktober inspiriert oder besser gesagt erregt, sie fühlen sich darin bestätigt, bei etwas Großem mitzumachen.
Beide Bewegungen sehen zudem, dass sie von dem Westen, den sie hassen, Geld kriegen. Da will man noch mehr, man will an die Quelle selbst heran.
Das scheint auch das einzige zu sein, was der Westen noch als kulturelle Leistung zu bieten hat, die eigenen Feinde zu finanzieren.

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Mittwoch, 13. Dezember 2023
Schulversager
Schock wegen PISA-Studie, klar, aber es fällt auf, dass dies der seltene Fall ist, wo den Schülern eine Mitschuld gegeben wird, sogar ihrer Heterogenität, da fehlen Deutschkenntnisse und so was.
Geldbeutel, Erbbildung. Benachteiligung.

Dabei ist die Schule ja nun das Staatlichste, wo geht. Wenn der Staat nicht schafft zu unterrichten, kann man nicht den Privatschulen die Schuld geben, die sich die Bessergestellten leisten können.

Was den Leuten vom Staat dazu einfällt, ist Grundgesetzänderung. Als ob das Grundgesetz und die Länderzuständigkeiten an einer Verschlechterung schuld sein könnten, ja auch vielleicht, aber auf eine Sache wie Verfassungsänderung zu kommen, bedeutet nichts weiter als Unlust, etwas zu verbessern.

Was wäre anders? Nichts.
Genau das ist, wie es laufen soll. Inzwischen kann das nicht mehr als unabsichtlich durchgehen. Wenn es so ist, wie es ist, dann kann hier eine Menge gespart werden, weil der Staat nicht der Richtige ist für die Schulbildung.

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Dienstag, 12. Dezember 2023
Wunderwirtschaft
Man denke sich, man höre oder lese zu D-Mark-Zeiten etwas über einen Staatsbetrieb wie dies:

„Die leistungsbezogenen Zulagen zum Grundgehalt werden nach einem abstrusen Berechnungssystem festgelegt. Ein Beispiel: Weil der Frauenanteil unter den Führungskräften mit 27 Prozent genau einen Prozentpunkt über dem gesetzten – ausgesprochen niedrigen – Ziel liegt, gilt die Vorgabe bei der Bonuszuteilung als zu 200 Prozent erfüllt.“
Man würde dies einem Bericht in Kennzeichen D über die DDR-Planwirtschaft zurechnen.

Die war nur nicht ganz so schlimm, und Bonuszahlungen hießen Prämie oder Aktivist der Sozialistischen Arbeit. Daran merkt man, dass es ein aktueller Text ist, sogar aus der TAZ, die hier nicht einmal die übererfüllte Frauenquote als Rechtfertigung anbringt.

Eine Verwuschelung bringt die Chemnitzer „Freie Presse“, zitiert nach DLF-Presseschau:
„Wer jetzt auf die vermeintlich gierigen Manager zeigt, trifft die Falschen. Die Bahn ist in der Krise und braucht gerade an der Spitze fähiges Personal – und das kostet. Es ist der Aufsichtsrat, der Vergütung und Boni festlegt. Darin sitzen Vertreter der Gewerkschaften und der Bundesregierung. Wenn diesem Gremium bislang die Erledigung persönlicher Ziele wichtiger war als die tatsächliche Aufgabenstellung, muss man sich über solche Boni nicht wundern.“ Klar, wundern muss man sich nicht. Wundern nützt nichts.
Die Zeit des Wunderns sollte vorüber sein.

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Montag, 11. Dezember 2023
Sozialstaatlich Versorgte
Die Kritik am Sozialstaat, er bewirke mentale Degenerierung, gilt als ganz schlimm.
Es gibt natürlich Gegenbeispiele dafür, dass der Sozialstaat Leistung zu etwas macht, das man beansprucht, statt es auszuüben. Sind aber Gegenbeispiele.
Das Problem und die Perfidie liegen woanders. Der Sozialstaat ist nicht für die Sozialfälle da, die Sozialfälle sind für ihn da. Und auch dies ist unscharf formuliert, es gibt welche und viele bei Hofe, die als Betreiber des Sozialstaates davon leben, dass sie vorgeben, sich für die Sozialfälle einzusetzen. Sie setzen die Sozialfälle für sich ein.
Sie verwenden den propagandataktischen Trick, Engagement vorzutäuschen und denjenigen, die auf die Notwendigkeit des Erarbeitens verweisen, finsterste Gemütslagen zu unterstellen.

Der Sozialstaat führt zu einer Degenerierung, nämlich zu der des Staates und seiner Betreiber.
Bei denen gibt es dafür keine Gegenbeispiele.

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Sonntag, 10. Dezember 2023
Stiften gegangen
Dass Angela Merkel aus dem Konrad-Adenauer-Stiftung-Verein ausgetreten ist und auch nicht einmal als eingetragene Freundin weiter firmieren wollte, wird als Distanzierung und Zeichen der Entfremdung gewertet, was nicht falsch sein muss.
Diese wäre dann aber eine Folge von etwas anderem und nicht Ausdruck eines bloßen Desinteresses. Friedrich Merz rückt nach, ist ihr das auch egal?
Wenn ja, dann ist die Stiftung auch komplett egal, dann ist die CDU nicht nur vermerkelt und vergrünt, sondern belanglos.
Dann braucht die Kanzlerin nicht erst noch ein Exil in Chile oder Atlantistan, dann sind wir hier dieses Land.
Das ist die eleganteste Erklärung, die darum noch nicht die richtige sein muss. Vielleicht wollte sie auch wirklich nur den Platz für den Nachrücker freimachen.

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Samstag, 9. Dezember 2023
Information
Das neue Rentnerische Akrützel ist hier
-> https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2052.pdf

Akrützel 52

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Neuer Realismus in der Presse
Manche meinen, bei der Presse erste Wendemanöver beobachten zu können. Manches, was vor kurzer Zeit noch verteufelt worden wäre, wird nun als befindbar präsentiert. Es soll scheinen, als hätte die Presse etwas mitgekriegt und als hätte sie gemerkt, dass sie sich doch nicht zu weit von den Lesern entfernen könne.
Und das ist der Teil, wo Misstrauen angebracht ist. Dass Journalisten merken, sie hätten zu viel der Politik vertraut und würden nun wieder realistisch hingucken, das ist der Teil, der nicht stimmen kann.
Es ist zwar kaum mehr möglich, die linke Ampelei und Rotgrünerei journalistisch zu vertreten, ohne zu verblöden oder krank zu werden, verlangt aber auch niemand. Die Sicht der Leser einzunehmen, das ist ausgeschlossen. Es bleibt bei der Sicht der Oberen, mit denen sich die Presse gemeinmacht.
Es wird nur eine Art von Pseudowechsel vorbereitet.

Der Anschein einer freien Presse wird noch wichtiger werden bei den anstehenden Transformationen.

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Freitag, 8. Dezember 2023
Einseitiges Übermaß
Die Mitteldeutsche Zeitung sagt, zitiert nach DLF-Presseschau: „Zwar ist Misstrauen berechtigt gegenüber den Opferzahlen der Hamas. Auch werfen Waffenlager unter Wohngebäuden die Frage auf, wer verantwortlich ist für zivile Opfer. Dennoch steht alles, was Israel tut, unter einem Übermaßverbot.“

Die Waffenlager unter den zivilen Gebäuden werfen die Frage nicht auf, sie beantworten sie.

Die rhetorische Figur des Übermaßverbotes erschöpft sich auch in sich selbst. Gegen die Hamas wird es nicht vorgetragen, das wäre auch als rassistisch zu brandmarken, dass man von denen gar nicht erwartet, ihrer menschlichen Gestalt irgendwie zu entsprechen.
Bezogen auf Israel wäre indes darzulegen, was wann wo nicht angemessen gewesen sein soll und warum nicht. Das eigene Bedauern und Mitleid mit zivilen Opfern, die genau das, was geschieht, gewollt haben, nur dass es anderen passiert, reicht nicht zur Feststellungsklage.
Die meinen aber mit Übermaß alles, was eine Wirkung hat.

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Donnerstag, 7. Dezember 2023
Hoffnung auf Hochprozentiges
Da gibt es etwa in Thüringen Bestrebungen für neue restaurative Wahlbündnisse, damit die Leute nicht CDU oder gar nicht oder links wählen müssen, wenn sie noch im medial gerahmten Bereich wählen wollen. Das ist sicher gut und ein schönes Zeichen für die lebendige Demokratie. So wurde es ja versprochen, dass das geht.

Abgesehen davon, dass sich die Lage wieder nur zeitungsdeutsch beschreiben lässt, „es gibt Bestrebungen“ – das ist nicht, was in der Natur Vorkommt, Bestrebungen tun so etwas nicht, es gibt nur Leute, die etwas tun, sofern sie es tun und es sie gibt – ist es nur wieder so, dass man als Wähler schon den Bedarf haben muss, um so zu wählen, und in dem Fall überlegt man sich, wie hoch die Fünf-Prozent-Aussichten sind.
Und den Uninteressierten kann man es nicht verübeln, wenn sie sich gar nicht interessieren. So ist es eigentlich gedacht, wird nur ausgenutzt von den Herrschenden, die das Desinteresse brauchen.

Es ist also scheinbar eine Frage der medialen Begleitung, man müsste die Desinteressierten unterhaltsam informieren, darum liegt das Problem umgekehrt, die Partei oder Wahlvereinigung wäre die Begleitung zum Medialen.

Ist aber nicht.

Vielleicht kriegen sie ja trotzdem ein paar Prozent.

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Mittwoch, 6. Dezember 2023
Wirtschaftspolitik
Es gab die Bauernregel unter Politologen, ab dreißig Prozent (Wahlergebnis, Umfragewert) kommt die Wirtschaft.
Das ist so eine Regel aus der guten alten Bundesrepublik, aus der D-Mark-Zeit. Erstens gab es damals noch eine Wirtschaft, und zweitens war sie noch nicht durchparteipolitisiert. Die Wirtschaft ist inzwischen ein Machtinstrument der Partei, nicht umgekehrt. Die Bemühungen, die Reste der freien Wirtschaft zu schrotten, dürften damit zu tun haben.
Parlamentarisch gesehen sind es immer noch die siebzig anderen Prozent, an die sich die Wirtschaft hält, und informationsgesellschaftlich sind es rund hundert Prozent Grüne, in den Redaktionen und Rundfunkbehörden.
Dort wird darüber befunden, dass die Wirtschaft nicht so wichtig ist.
Und die Wirtschaftsfunktionäre glauben es selbst auch schon.

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Dienstag, 5. Dezember 2023
Zwei Fälle aus der Justiz
Da wir hier auch geschrieben hatten, „warum sollte er sich das ausdenken“, müssen wir nun auch eine Mutmaßung entwerfen, warum. Da kommt uns zupass, dass die bekannten Informationen genügen.
Sohn eines Gesangsduos, Kinderpromi, alternder Ex-Irgendwas. Das genügt, um sich in einer missgünstigen Situation als Opfer zu fühlen, und das wird von der Gesellschaft belohnt. Mehr muss man nicht haben. Der Zuspruch, der dann von einschlägiger Seite kommt, wird als Bestätigung empfunden. Danach kann er nicht mehr heraus.
Der Fall ist gelöst, die Gesellschaft ist schuld.
Jetzt müsste die Gesellschaft nur noch mit echten Opfern genausoviel Mitsolidarität haben, aber das tut sie nicht. Gruppenvergewaltigung, 1 einzelnes Opfer, Gruppe und Richterin. Was da herauskommt, ist genau das, was von der Gesellschaft gezüchtet worden ist.

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