Dienstag, 12. Dezember 2023
Wunderwirtschaft
Man denke sich, man höre oder lese zu D-Mark-Zeiten etwas über einen Staatsbetrieb wie dies:

„Die leistungsbezogenen Zulagen zum Grundgehalt werden nach einem abstrusen Berechnungssystem festgelegt. Ein Beispiel: Weil der Frauenanteil unter den Führungskräften mit 27 Prozent genau einen Prozentpunkt über dem gesetzten – ausgesprochen niedrigen – Ziel liegt, gilt die Vorgabe bei der Bonuszuteilung als zu 200 Prozent erfüllt.“
Man würde dies einem Bericht in Kennzeichen D über die DDR-Planwirtschaft zurechnen.

Die war nur nicht ganz so schlimm, und Bonuszahlungen hießen Prämie oder Aktivist der Sozialistischen Arbeit. Daran merkt man, dass es ein aktueller Text ist, sogar aus der TAZ, die hier nicht einmal die übererfüllte Frauenquote als Rechtfertigung anbringt.

Eine Verwuschelung bringt die Chemnitzer „Freie Presse“, zitiert nach DLF-Presseschau:
„Wer jetzt auf die vermeintlich gierigen Manager zeigt, trifft die Falschen. Die Bahn ist in der Krise und braucht gerade an der Spitze fähiges Personal – und das kostet. Es ist der Aufsichtsrat, der Vergütung und Boni festlegt. Darin sitzen Vertreter der Gewerkschaften und der Bundesregierung. Wenn diesem Gremium bislang die Erledigung persönlicher Ziele wichtiger war als die tatsächliche Aufgabenstellung, muss man sich über solche Boni nicht wundern.“ Klar, wundern muss man sich nicht. Wundern nützt nichts.
Die Zeit des Wunderns sollte vorüber sein.

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Vgl. auch mit unseren US-amerikanischen Freunden, zum Beispiel so:

-> https://en.wikipedia.org/wiki/Diversity%2C_equity%2C_and_inclusion

-> https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Environmental_Protection_Agency

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