Mittwoch, 16. September 2015
Notiz an die Zukunft
tagesschauder, 11:55h
Wir sollten von heute aus gesehen zukünftige Leser darauf hinweisen, dass Beate Zschäpe mit den Uwes und Brejvik keineswegs Freiheitskämpfer waren und nicht als solche betrachtet werden dürfen.
Ja wieso, tut das denn jemand?
Noch nicht.
Es ist aber immer so gewesen, dass die Grenze der Unterscheidung zwischen Freiheitskämpfer und gewöhnlichem Verbrecher fließend verlief. Zum einen mussten sich Freiheitskämpfer in den Untergrund beziehungsweise in die Berge oder den Wald verabschieden und sich mit unrechtmäßiger Art den Lebensunterhalt sichern. Zum anderen wurden Räuber gern idealisiert und zu Rebellen stilisiert, die sie gar nicht waren, einfach, weil man solche Figuren brauchte.
Nun demonstrieren gegen Salafisten nicht Lehrer oder Staatsanwälte, sondern Hooligans. Zu Pegida gehen vorrangig die, die nicht zum Hof gehören. Je weiter gegen besorgte Bürger gehasst wird, desto eher fühlen sie sich irgendwann tatsächlich als Nazis oder glauben, das, was sie sind, heißt Nazi. Je mehr die Politikkaste gegen die da unten Politik macht und je mehr die Medien mitlaufen, desto defensiver fühlen sich die Restdeutschen irgendwann und desto wahrscheinlicher wird es, dass sie keinen Grund mehr sehen, nicht zu den Waffen zu greifen. Zuvor wird man sich fragen, auf wen man sich besinnen kann. Wer hat denn was gemacht? Waren nicht die Ur-Nazis die, die Deutschland dienen wollten? Dass das schon damals gelogen war, spielt dann keine Rolle mehr, es geht um die Idee. Und wer hat denn noch gehandelt, wie man es tun sollte? Dann wird einem Brejvik einfallen, Zschäpe, die Uwes. Die hatten noch Taten gezeigt.
Dass Brejvik sich mit den Dschihadisten im Bunde sah, dass er sowie die Uwes bei der Auswahl ihrer Mordopfer nichts weiter bewiesen als äußerste Feigheit und niedrigste Selbstschätzung, so differenziert wird man nicht denken.
Nein, man orientiere sich an Necla Kelek, Hamed Abdel-Samad und den anderen Panikmachern. Die haben noch gedacht.
Ja wieso, tut das denn jemand?
Noch nicht.
Es ist aber immer so gewesen, dass die Grenze der Unterscheidung zwischen Freiheitskämpfer und gewöhnlichem Verbrecher fließend verlief. Zum einen mussten sich Freiheitskämpfer in den Untergrund beziehungsweise in die Berge oder den Wald verabschieden und sich mit unrechtmäßiger Art den Lebensunterhalt sichern. Zum anderen wurden Räuber gern idealisiert und zu Rebellen stilisiert, die sie gar nicht waren, einfach, weil man solche Figuren brauchte.
Nun demonstrieren gegen Salafisten nicht Lehrer oder Staatsanwälte, sondern Hooligans. Zu Pegida gehen vorrangig die, die nicht zum Hof gehören. Je weiter gegen besorgte Bürger gehasst wird, desto eher fühlen sie sich irgendwann tatsächlich als Nazis oder glauben, das, was sie sind, heißt Nazi. Je mehr die Politikkaste gegen die da unten Politik macht und je mehr die Medien mitlaufen, desto defensiver fühlen sich die Restdeutschen irgendwann und desto wahrscheinlicher wird es, dass sie keinen Grund mehr sehen, nicht zu den Waffen zu greifen. Zuvor wird man sich fragen, auf wen man sich besinnen kann. Wer hat denn was gemacht? Waren nicht die Ur-Nazis die, die Deutschland dienen wollten? Dass das schon damals gelogen war, spielt dann keine Rolle mehr, es geht um die Idee. Und wer hat denn noch gehandelt, wie man es tun sollte? Dann wird einem Brejvik einfallen, Zschäpe, die Uwes. Die hatten noch Taten gezeigt.
Dass Brejvik sich mit den Dschihadisten im Bunde sah, dass er sowie die Uwes bei der Auswahl ihrer Mordopfer nichts weiter bewiesen als äußerste Feigheit und niedrigste Selbstschätzung, so differenziert wird man nicht denken.
Nein, man orientiere sich an Necla Kelek, Hamed Abdel-Samad und den anderen Panikmachern. Die haben noch gedacht.
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stefan frank,
Mittwoch, 16. September 2015, 14:39
...und Bernd Zeller
und Nicolaus Fest. Die denken schön. Ob es was bringt? Ob das Subversive nochmal was wendet? Wieso kommt der Autor auf das Thema Gewalt in diesem Zusammenhang? Weil sein Unterbewusstsein ahnt, dass es nur so kommen kann? Er muss es mal fragen. Aber vielleicht wird niemand Dunkeldeutsches zur Gewalt getrieben. Und die Gewalt wird von welchen ausgeführt, die viel eher dazu neigen, und ich meine damit nicht das Herumkokeln Ganzdunkler an fremder Leute Dachstühlen. Ich meine die Sorte Gewalt, die wir aus dem Fernsehen aus den Fluchtländern zu sehen bekommen. Refugee will kommen, Frau!
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dr. w,
Donnerstag, 17. September 2015, 21:32
War wohl
wieder mal ein anspruchsvoller Text des geschätzten hiesigen Inhaltegebers, bei dem einige nicht ganz mitkamen, der Schreiber dieser Zeilen auch nicht, Herr Frank.
Was natürlich noch kommen wird, ist, dass welche durchdrehen und Gewalt anwenden, welche, die nicht den nationalen Sozialisten zugeordnet werden können.
Erst dann (?) wird absehbarerweise staatliche Reaktion kommen, wie sie bei herkömmlichen, stinknormalen sozusagen, terroristisch motivierten Anschlägen im Namen des I schon längst hätte gekommen sein sollte, aber nicht kam.
MFG
Dr. W
Was natürlich noch kommen wird, ist, dass welche durchdrehen und Gewalt anwenden, welche, die nicht den nationalen Sozialisten zugeordnet werden können.
Erst dann (?) wird absehbarerweise staatliche Reaktion kommen, wie sie bei herkömmlichen, stinknormalen sozusagen, terroristisch motivierten Anschlägen im Namen des I schon längst hätte gekommen sein sollte, aber nicht kam.
MFG
Dr. W
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i. wrobel,
Mittwoch, 16. September 2015, 16:53
Broken Windows
Nach dieser Theorie befindet sich die Gesellschaft schon in einer prekären Lage:
= Das Auftreten der Personen (fremde mit nicht einschätzbarem Verhalten) bewirkt Furcht bei den Bürgern, die sich zurückziehen und so eine tatsächliche Verminderung der Kontrolle verursachen. =
Es geht nicht mehr um eingeschlagene Fenster. Oder eine schleichende Verwahrlosung. Die ist schon mehr als sichtbar. Die Broken-Windows-Theorie skizziert den Weg, wie sich rechtsfreie Räume entwickeln. In New York war es ein Kriminalitäts-Problem. Bei uns steht aber die Rechtsordnung zur Disposition. New York löste das Problem mit einem Zero-Tolerance-Regime. Undenkbar in der Bunten Republik.
Aufklärung war gestern. Necla Kelek, Hamed Abdel-Samad? Da sei Prantl vor. Und der bewaffnete Arm der GrünLinken, die sogenannte Antifa.
Es ist sinnvoll, neben der „Unterwerfung“ auch Gunnar Heinsohn zu lesen, „Weltmacht und Söhne“. Die Secundos sind auf dem Vormarsch. Wir sind alle Syrer.
Good Night and Good Luck.
= Das Auftreten der Personen (fremde mit nicht einschätzbarem Verhalten) bewirkt Furcht bei den Bürgern, die sich zurückziehen und so eine tatsächliche Verminderung der Kontrolle verursachen. =
Es geht nicht mehr um eingeschlagene Fenster. Oder eine schleichende Verwahrlosung. Die ist schon mehr als sichtbar. Die Broken-Windows-Theorie skizziert den Weg, wie sich rechtsfreie Räume entwickeln. In New York war es ein Kriminalitäts-Problem. Bei uns steht aber die Rechtsordnung zur Disposition. New York löste das Problem mit einem Zero-Tolerance-Regime. Undenkbar in der Bunten Republik.
Aufklärung war gestern. Necla Kelek, Hamed Abdel-Samad? Da sei Prantl vor. Und der bewaffnete Arm der GrünLinken, die sogenannte Antifa.
Es ist sinnvoll, neben der „Unterwerfung“ auch Gunnar Heinsohn zu lesen, „Weltmacht und Söhne“. Die Secundos sind auf dem Vormarsch. Wir sind alle Syrer.
Good Night and Good Luck.
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damals,
Mittwoch, 16. September 2015, 19:24
Böser Verdacht
Dieses "Noch nicht." - ist das vielleicht eine Hoffnung von Ihnen? Sicher: dass Hass und Mord zum Rebellentum verklärt werden, da ist nicht so selten. Das gab es unter RAF-Anhängern, das gibt es unter Salafisten, unter Stalinisten, unter Neonazis. (Sympathisieren Sie denn mit derartigen Gruppen?)
Aber es ist in der Deutschen Gesellschaft nicht Konsens und wird es auch in zehn Jahren nicht sein.
"Man orientiere sich an den Panikmachern"? Meinen Sie das wirklich ernst? Verwechseln Sie gezielte Panikmache wirklich mit Denken? Und tun Sie das, weil Sie das Chaos wollen, das Ende des Rechtsstaats, das Unrecht?
Wenn ja, erübrigt sich jede weitere Diskussion. Aber wahrscheinlich wollen Sie nur wieder mal ein bisschen zündeln. Aus Spaß am Bösen.
Aber es ist in der Deutschen Gesellschaft nicht Konsens und wird es auch in zehn Jahren nicht sein.
"Man orientiere sich an den Panikmachern"? Meinen Sie das wirklich ernst? Verwechseln Sie gezielte Panikmache wirklich mit Denken? Und tun Sie das, weil Sie das Chaos wollen, das Ende des Rechtsstaats, das Unrecht?
Wenn ja, erübrigt sich jede weitere Diskussion. Aber wahrscheinlich wollen Sie nur wieder mal ein bisschen zündeln. Aus Spaß am Bösen.
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der imperialist,
Mittwoch, 16. September 2015, 19:48
Ich frage mich auch hin und wieder, was mit diesem Menschen los ist. Klingt sehr nach einer Zerstörung und Untergangs-Psychose. Andauernd droht die BRD unterzugehen, ein Land, das noch nie in seiner Geschichte so hell erstrahlte. Sie können auf dieses Deutschland auch a bisserl stolz sein.
Gibt doch kaum etwas Widerwärtiges als diesen Anders Breivik. Und der NSU, harmlose Menschen umlegen, weil die nicht in Germanistik ihr Staatsexamen abgelegt haben, und fragen, ob man seinen Kebab eh mit alles will. Wenn der NSU schon den Aufstand geprobt hätte, dann gegen den verhassten Staat und sein Institutionen und Repräsentanten................. Aber nicht gegen Kinder wie der Breivik. Die Leute sind doch nicht blöde. Wer will sich den mit einem Kindermörder identifizieren.
Die arme Gudrun mit dem Breivik in einen Topf werfen. Da fehlt nur noch der Andreas Hofer oder gar der Jesus. Als ob eine Völkerwanderung (aus welchen Gründen auch immer) ein postmodernes Phänomen wäre.
Bei uns in Austria gibt es die FPÖ. Dort sammeln sich die ganzen Reinrassigen. Nur sind die im demokratischen Prozess integriert. Deswegen gibt es auch keinen NSU.
Irgendwie funktionieren Rechtsparteien in Deutschland nicht so richtig. Liegt wahrscheinlich auch daran, wie dieses Deutschland mit seiner Vergangenheit umgeht. Wären wir da in Österreich so genau, dürfte es die FPÖ eigentlich gar nicht geben. Wir haben es noch nicht so mit der politischen Hygiene.
Gibt doch kaum etwas Widerwärtiges als diesen Anders Breivik. Und der NSU, harmlose Menschen umlegen, weil die nicht in Germanistik ihr Staatsexamen abgelegt haben, und fragen, ob man seinen Kebab eh mit alles will. Wenn der NSU schon den Aufstand geprobt hätte, dann gegen den verhassten Staat und sein Institutionen und Repräsentanten................. Aber nicht gegen Kinder wie der Breivik. Die Leute sind doch nicht blöde. Wer will sich den mit einem Kindermörder identifizieren.
Die arme Gudrun mit dem Breivik in einen Topf werfen. Da fehlt nur noch der Andreas Hofer oder gar der Jesus. Als ob eine Völkerwanderung (aus welchen Gründen auch immer) ein postmodernes Phänomen wäre.
Bei uns in Austria gibt es die FPÖ. Dort sammeln sich die ganzen Reinrassigen. Nur sind die im demokratischen Prozess integriert. Deswegen gibt es auch keinen NSU.
Irgendwie funktionieren Rechtsparteien in Deutschland nicht so richtig. Liegt wahrscheinlich auch daran, wie dieses Deutschland mit seiner Vergangenheit umgeht. Wären wir da in Österreich so genau, dürfte es die FPÖ eigentlich gar nicht geben. Wir haben es noch nicht so mit der politischen Hygiene.
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tagesschauder,
Donnerstag, 17. September 2015, 10:05
Wunschdenken ist
so verbreitet, manche halten jeden Gedanken für einen Wunsch.
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dr. w,
Donnerstag, 17. September 2015, 20:53
Freiheitskämpfer
sind diejenigen, die für die Freiheit kämpfen.
In denjenigen Systemen, die gesellschaftlich den Ideen und Werten der Aufklärung folgend implementieren konnten, sind dies typischerweise Liberale, wobei alle in der BRD nicht verbotenen politischen Parteien zu einem Mindestmaß liberal sein müssen, denn sonst wären sie verboten.
In den gemeinten Systemen werden diejenigen, die auf "ganz besondere Art und Weise" für "ganz besondere" Freiheit kämpfen, gewaltsam, in der Regel Terroristen genannt.
Der Terrorismus ist politologisch für "westliche" (s.o. - die Richtungsangabe ist fürwahr ein wenig irreführend, ischt aber die übliche Metaphorik) Systeme so definiert, dass da welche sind, die systematisch neuern wollen und dabei Gewalt oder die Androhung von Gewaltausübung vollziehen.
Wie es sich in anderen nicht-freiheitlichen oder nicht-"westlichen" Systemen mit Terroristen und Freiheitskämpfern darstellt, ist nicht klar, ist bedarfsweise und willkürlich festzustellen, hier gibt es wohl keine klare Definition.
MFG
Dr. W
In denjenigen Systemen, die gesellschaftlich den Ideen und Werten der Aufklärung folgend implementieren konnten, sind dies typischerweise Liberale, wobei alle in der BRD nicht verbotenen politischen Parteien zu einem Mindestmaß liberal sein müssen, denn sonst wären sie verboten.
In den gemeinten Systemen werden diejenigen, die auf "ganz besondere Art und Weise" für "ganz besondere" Freiheit kämpfen, gewaltsam, in der Regel Terroristen genannt.
Der Terrorismus ist politologisch für "westliche" (s.o. - die Richtungsangabe ist fürwahr ein wenig irreführend, ischt aber die übliche Metaphorik) Systeme so definiert, dass da welche sind, die systematisch neuern wollen und dabei Gewalt oder die Androhung von Gewaltausübung vollziehen.
Wie es sich in anderen nicht-freiheitlichen oder nicht-"westlichen" Systemen mit Terroristen und Freiheitskämpfern darstellt, ist nicht klar, ist bedarfsweise und willkürlich festzustellen, hier gibt es wohl keine klare Definition.
MFG
Dr. W
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