Freitag, 25. September 2015
Hindernisse
Hessens Ministerpräsident Bouffier wurde heute im DLF gefragt: Aus den Flüchtlingen sollen Beitragszahler und Verfassungspatrioten werden, was ist schwerer?
Das zweite, sagte Bouffier.
Und er meinte wohl nicht, dass das Beitragszahlen so leicht und erwartbar wäre. Er stellte die Schwierigkeiten dar, soweit er sie überschauen kann, Deutsch lernen, Ausbildung.
Ja aber Moment mal. Man könnte doch davon ausgehen, dass jemand, der vor Krieg, Armut, Verzweiflung und Intoleranz geflohen ist und im ersehnten Land aufgenommen und versorgt wird, von vornherein eine emotionale Affinität zu Land und Gesellschaft besitzt, die mit Informationen über Demokratie und Rechtsstaat den Verfassungspatriotismus bildet. Nicht? Wieso nicht? Gibt es da etwa Hindernisse? Stimmt was nicht?

Bouffier macht ja mit den Grünen, er hätte auch antworten können: Warum sollen wir das von denn verlangen, wir sind ja selbst weder noch.

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Nicht unamüsant schon die Frage nach dem Verfassungspatriotismus, den es nicht gibt.

Der "Verfassungspatriotismus" meint generelles Einverständnis mit denjenigen Gesellschaftssystemen, die den Ideen und Werten der Aufklärung entsprechend implementieren konnten - was hoch komplexe Systeme voraussetzt, dies nur am Rande angemerkt -, der "Verfassungspatriot" muss aber kein Patriot sein, der Schreiber dieser Zeilen, der die sogenannte FDGO der BRD sehr gut findet, ist weder Deutscher, noch deutscher Patriot.

Übersetzt ist natürlich die an den ergrünten wie ergrauten LMP Bouffier gerichtete Frage gemeint, ob er davon ausgeht, dass sich die Hinzugekommenen integrieren und die vorliegenden Gesellschaftssysteme annehmen könnten, seine Antwort lautet übersetzt:

"Es wird schwer."

MFG
Dr. W

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