Samstag, 29. Oktober 2016
Sarrazin und die Folgen
tagesschauder, 14:39h
Als Thilo Sarrazin wegen seines Buches „Deutschland schafft sich ab“ aus dem Bundesbankvorstand geworfen werden sollte, hätte er sich allen sachverständigen Juristen zufolge erfolgreich wehren können, wollte er aber nicht, denn, so sagte er, er wollte kein „Michael Kohlhaas“ sein, er hätte kein Interesse an dieser Art von Konflikt und sei immer Beamter gewesen, kein Streiter, er wollte schlicht sagen, was zu sagen war.
Das ist das Problem. Die was zu sagen haben, sind nicht kämpferisch gesonnen, müssen sie auch nicht. Aber deshalb können sie fertiggemacht werden. Das Exempel, dass mit Sarrazin statuiert wurde, ist: So passiert's. Aufpassen. Ducken.
Und es hat funktioniert.
Zensiert wird nicht, auch Sarrazin darf alles schreiben und Bücher verkaufen, sogar zu Rederunden im Fernsehen, aber als Pensionär, als einer, an dem man sieht, was geschieht. Sarrazin ist in der Öffentlichkeit das Synonym für den Bösewicht, in dessen Nähe man sich lieber nicht rechnen lässt.
Ähnliches ist mit Pegida insgesamt geschehen. Pegida darf demonstrieren, aber wer in die Nähe von Pegida gerückt wird, hat ausgekichert. Pegida hätte bundesweit und europaweit Grund zum Demonstrieren, aber dann würden sich alle Städte als Dresden bezeichnen lassen müssen. Man hat genug damit zu tun, die Statistik der Kahanestiftung abzumildern.
Daraus lässt sich etwas lernen. Angst ist nicht nur ein schlechter Ratgeber, sondern überhaupt keiner. Wer eine Entscheidung aus Angst trifft, entscheidet falsch.
Das ist das Problem. Die was zu sagen haben, sind nicht kämpferisch gesonnen, müssen sie auch nicht. Aber deshalb können sie fertiggemacht werden. Das Exempel, dass mit Sarrazin statuiert wurde, ist: So passiert's. Aufpassen. Ducken.
Und es hat funktioniert.
Zensiert wird nicht, auch Sarrazin darf alles schreiben und Bücher verkaufen, sogar zu Rederunden im Fernsehen, aber als Pensionär, als einer, an dem man sieht, was geschieht. Sarrazin ist in der Öffentlichkeit das Synonym für den Bösewicht, in dessen Nähe man sich lieber nicht rechnen lässt.
Ähnliches ist mit Pegida insgesamt geschehen. Pegida darf demonstrieren, aber wer in die Nähe von Pegida gerückt wird, hat ausgekichert. Pegida hätte bundesweit und europaweit Grund zum Demonstrieren, aber dann würden sich alle Städte als Dresden bezeichnen lassen müssen. Man hat genug damit zu tun, die Statistik der Kahanestiftung abzumildern.
Daraus lässt sich etwas lernen. Angst ist nicht nur ein schlechter Ratgeber, sondern überhaupt keiner. Wer eine Entscheidung aus Angst trifft, entscheidet falsch.
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dr. w,
Samstag, 29. Oktober 2016, 16:43
#
Angst ist nicht nur ein schlechter Ratgeber, sondern überhaupt keiner.Variante:
Angst ist nicht ein schlechter Ratgeber, sondern überhaupt einer.
Manche haben ja nicht einmal 'Ratgeber', ansonsten natürlich richtig: Angst ist nicht der beste 'Ratgeber'.
Weiter oben in Nähe des Exempels war ein S zuviel, ingesamt (hier eines zu wenig) natürlich eine interessante Frage, ob ein Westdeutscher gegen die zunehmende Islamisierung demonstrieren sollte, um dann wahlweise von der sogenannten Antifa zusammengeschlagen oder sonstwie geschädigt zu werden, von sogenannten Islamisten angegangen, zumindest bedroht zu werden, von der Rechtspflege auf Strafanzeigen reagierend, also von dieser, adressiert zu werden oder -last but not least und besonders bitter- von den "Netten", der Bürgergesellschaft, auch die Kirchen sind hier gemeint, beruflich oder in seinen Unternehmungen vernichtet zu werden.
Ja, es ist wieder so weit.
Insofern kann der Schreiber dieser Zeilen weiten Gegenden der BRD, zumindest Westdeutschlands, keine günstige Sozialprognose stellen.
--
Willy hat es seinerzeit gar nicht so schlecht gemacht, er ist emigriert, kam aber nicht in Moskau, im Hotel Lux zu sitzen, und hat sein Ding gemacht.
MFG
Dr. W
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protokollsatz,
Sonntag, 30. Oktober 2016, 02:03
Sagt Loriot zu Marcuse:
Früher war mehr Toleranz bei der repressiven Toleranz.
Früher war mehr Toleranz bei der repressiven Toleranz.
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