Montag, 31. Oktober 2016
Empörungshoheit
Oettinger ist jetzt nicht jemand, für den man sich einsetzen muss, und der Anlass der Aufregung ist so milde, dass er sogar Klaus Kleber zu winzig erscheint. Aber es geht weder um ihn noch seine „umstrittenen Äußerungen“, es geht schlicht darum, dass die Herrschaftsmoral umstrittene Äußerungen braucht sowie jemanden, der sie tätigt, einfach um die Hoheit über die Empörungsmaschine auszuüben.

Es ist das Gleiche, wie wenn ein Jüngling mit Mikrofon von CSU-Scheuer eine rassistische Äußerung erbittet für die heute-Show. Er ist es, der den Rassismus pflegt. Am liebsten hätte er es, wenn der einfach das Synonym für Schwarzer sagen würde.

Auffallen sollte immer noch, wie die sich als seriös verstehenden Medien den Empörungsboulevad mitmachen. Die Rubrik in den Nachrichten könnte heißen: „Wer trennt sich, wer sagt was Umstrittenes?

... comment