Donnerstag, 5. Dezember 2019
Funkstaat
Die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks anzuzweifeln, geht natürlich gar nicht, der ist staatsfern, das muss man auch als Kabarettist wissen.
Es ist wohl in der Tat so, dass die Sendeanstalten gar keine staatlichen Eingriffe nötig haben. Die sind eben so. Die brauchen keine Linien, Zielvorgaben, Pläne.
Die sind selbst staatlich. Quasi-Staat. Nicht Staat im Staate, nicht autonom, sondern die zentrale Steuerungseinheit der Echokammer, die autokratisch geführt wird. Hier wird bestimmt, wem ein Forum gegeben werden darf. Die Macht der Informationsgesellschaft ist hier gebündelt, die staatlichen Personalfragen sind nachgeordnet. Eine Beschreibung des Selbstverständnisses wäre vielleicht nicht so direkt und prägnant, aber stünde kaum im Widerspruch. Die Journalisten wollen herrschen, und so gerieren sie sich, sie wollen bei Hofe aufsteigen, und der Hof sind sie selbst.
Es wäre also eher zu fragen, ob das staatliche Agieren ausreichende Unabhängigkeit von der Rundfunkerei und dem Gesinnungsjournalismus besitze.

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