Freitag, 22. April 2022
Gegnerische Größe
Stellen wir uns vor, Putin wäre schon seiner Krankheit erlegen und Lawrow wäre Russland-Chef, hätte dies Einfluss auf die öffentliche Meinung der jetzigen Russlandzugeneigten? Wir haben hier immer dokumentiert, dass es richtig gewesen wäre, zumindest Putinversteherverstehversucher zu sein, und dass sich eine Menge Fehler angehäuft haben, darunter war indes kein Kriegsgrund und der Nato-Kram ist in der Ukraine allem Anschein nach sehr nachrangig. Wie also wirkt die Person als solche?
Man kann vermuten, dass die herrschende Meinung wäre: Unter dem Wladimir wäre das so nicht gelaufen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würden die Sympathien auf die Interessen beschränkt bleiben.
Es geht halt archaisch immer noch nach Typen. Man identifiziert sich nicht nur mit dem Führer, man will auch als Gegner eine beachtliche Figur. Man will, wenn man nachgibt und Zugeständnisse macht, dieses einem Großen gegenüber tun. Der Joker kann als Gegner nicht die aus Mord mit Aussicht haben.
Wir, die Verwestlichten, möchten nicht einem Kleinkünstler beistehen, sondern einem Übermächtigen.
Wer sind wir denn.





Zutreffend Monika Maron
https://www.nzz.ch/feuilleton/monika-maron-der-preis-fuer-den-frieden-ld.1680388

und Roger Letsch
https://unbesorgt.de/ruinen-schaffen-mit-und-ohne-waffen/

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Bösewichter sind immer auch krank
Vielleicht ist Putin wirklich krank. Parkinson hat er ja schon lange, allerdings ohne jedes Symptom. Osama bin Laden litt bekanntlich an Nierenversagen, Kim jong-un ist schon lange schwer krank. Russen sind allerdings selten langlebig.

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Wir, die"Verwestlichten"
gefällt mir, die Formulierung. Wer sind wir denn? Exzellente Frage. Großmäuler vielleicht? Blinde unter den Sehenden? Wer weiß es?

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-1
Rein realpolitisch könnte es Sinn machen sich NATO-seitig nicht besonders in diesem Krieg zu engagieren, die Ukraine mit ihrer Oligarchie kann kaum als liberale Demokratie bezeichnet werden und Russland betrachtet diesen Krieg sozusagen als häuslich.
Ich glaube nicht daran, dass Russland gegen eine mit modernen Waffen ausgestattete Ukraine, die vorrückt, militärische Erfolge erzielt, nachgeben wird.
Außerdem sind mir die Politiker der Ukraine (ca. 30 bis 50 % der dort Lebenden sprechen bevorzugt russisch) unsympathisch, besonders dieses nassforsche Element und auch Aussagen meinend, die den WW3 bereits als stattfindend bezeichnen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Webbaer (der gerne den Text von Monika Maron gelesen hätte, der andere Text war aus diesseitiger Sicht unbefriedigend, weil er weder strategisch, noch lösungsorientiert angelegt war - Was sagt Martin van Creveld zu dieser Sache?)

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MM konnte ich auch nicht lesen, der Titel verhieß nicht viel Neues.
MM mag ich an sich sehr, sie argumentiert immer scharfsinnig. Aber die Auswahl auf die zwei Möglichkeiten "die Sorge um Wohlstand, oder die Arroganz" zu reduzieren, ist realitätsfremd. Wie wäre es mit der Sorge um die Gefahr eines neuen, atomaren Weltkrieges?
Dr. W's Urteil über den 2. Artikel(Robert Letsch) finde ich ebenfalls korrekt. Die Ukraine erfüllt kaum eine einzige Bedingung für die Aufnahme in die EU oder NATO. Ich bin Trump's Meinung, wonach unter diesen Umständen eine amerikanische Garantie Russland gegnüber nichts gekostet hätte. Bliebe natürlich noch die Lage der Russen in der Ostukraine, die durch das neue Sprachengesetz nicht gerade verbessert wurde.

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