Sonntag, 24. April 2022
Parolisierungen
Bevor die Haltung die Kommentiererei zu dominieren begann, sind Kommentatoren damit durchgekommen zu sagen Das reicht nicht. Inzwischen gibt es nur noch klare Botschaften, dafür nicht mehr die Meldung, wenn etwas schlicht nicht genügt.
Aber dieses Privileg haben noch die Unseriösen.
Wenn es also heißt, wir wollen nicht hineingezogen werden oder Waffen verlängern nur oder das sei ein Ding zwischen Nato und Russland, dann kann das alles sein, genauer gesagt kann da etwas Richtiges dran sein. Aber dies wäre doch gesondert festzustellen, wenn daraus Handlungen abgeleitet werden.
Wir haben uns an Botschaften in Überschriften-Stil und als Parolen gewöhnt, so dass wir es glaubend hinnehmen, damit müsse ein Inhalt verbunden sein.
Ist womöglich so, aber das ist genau das, was zu begründen wäre, statt es nur zu formulieren. Worauf stützt sich die Vermutung, und was, wenn nicht?
Wir können uns nicht für etwas emotional Leichteres entscheiden, wir haben nur die Wahl zwischen Übeln. Politik wäre, damit anzufangen, dies zu sehen und zu bekunden, aber vermutlich würde dies gar nicht mehr nachgefragt.

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Die "Gutmeinenden",
ich meine damit das vorwiegend sich selbst als "linksliberal" bezeichnende Milieu versucht außenpolitisch das, was sie innenpolitisch perfektioniert haben:
Haltung zeigen, moralisch argumentieren, dem politischen Gegner schlechte Charaktereigenschaften unterstellen mit der Absicht zu delegitimieren.
Zu mehr Handlung sind die gar nicht mehr in der Lage.

Das funktioniert bei Putin aber nicht. Dem ist das sch...egal.
Wenn man wirklich die Absicht hat, den aufzuhalten, dann wird man um Waffenlieferungen an die Ukraine nicht herumkommen.
Alles andere würde ja bedeuten, einer Teilung der Ukraine klammheimlich zuzustimmen, und Putin dazu ermutigen weiterzumachen.

Deutschland mit seiner Russland Putinfreundlichen Politik benimmt sich wie ein Brandstifter, der sich bei der Feuerwehr mit aufs Gruppenfoto drängeln will.

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+1
Politik meint übrigens die Polis und nach dem Ende des Nomadentums, dort ist sozusagen schlicht geherrscht worden, das Städtetum, auch mit Ständen und so, mit Handwerkern dieser und jener Art und auch mit Narren, mit Humorarbeitern, die wie bspw. auch Bettler nun Stände suchen und vor allem auch finden konnten, was die Unternehmung "Stadt" aber auch ein wenig kompliziert gemacht hat, u.a. Terry Pratchett hat so erkannt und ausgearbeitet.
Sollte es dann in der Politik zu sog. Parolen kommen, zu schlichten Parabeln sozusagen, wäre dies dann immer noch besser als zuvor.
Sicherlich ist die Menge immer noch die Menge.

Kleines ps an dieser Stelle:
Q: Warum ist es zur Städtebildung gekommen, der hier gemeinte Hominide ist doch schon lange, u.a. auch als sog. Cro-Magnon-Mensch anders ausgekommen, viele zig Jahrtausende?
A: Weil es cool ist immer genug zu fressen zu haben, die Jagd und insbes. auch die Landwirtschaft meinend.

PPS:
Insbesondere auch in Regionen, die die Jahreszeiten kennen.

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Sesshaftigkeit ...
... ermöglicht mehr Bevölkerungsdichte und setzt sich daher durch. Man jagt nur noch das Hausschwein. Das Abgrenzen von Territorien, das auch unsere Verwandten, die Schimpansen kennen, lässt sich besser machen.

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