Freitag, 24. März 2017
Lasten der Verteilung
Die Bundesregierung arbeitet am Armutsbericht, und so viel ist schon durchgesickert, die Schere bei den Verdiensten klafft immer weiter, in Zahlen hat man: Die oberen sechzig Prozent verdienen mehr, wogegen bei den übrigen sogar Kaufkraftschwund im Vergleich von vor zwanzig Jahren zu verzeichnen ist.

Die Armutsindustrie kann also aufatmen, man kann weiterhin mit Armutsbetreuung reich werden, wobei glücklicherweise niemand auf den Gedanken kommt zu fragen, was denn die Gerechtigkeitsparteien die letzten zwanzig Jahre gemacht haben und ob es überhaupt zweckmäßig ist, mit Gerechtigkeit in den Wahlkampf zu gehen, wenn gar kein signifikanter Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit und Gerechtigkeitspolitik besteht.

Man könnte aber auch sagen, wir können stolz sein, wenn die Oberen schon sechzig Prozent ausmachen. Das ist ziemlich nah an Wohlstand für alle.

Und man könnte der Sache nachgehen, ob es sich bei den Unteren, die weniger haben als vor zwanzig Jahren, um dieselben Leute handelt wie vor zwanzig Jahren oder ob einige inzwischen bei den sechzig Prozent drin sind. Sind dann bei den unteren diejenigen, die vor zwanzig Jahren noch gar nicht da waren und die man mit der Situation vor zwanzig Jahren unter Fluchtursachen vergleichen müsste?
So zu fragen, geht natürlich nicht, das würde noch weiter erhellen, zu wessen Lasten die Verteilung geht.

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