Dienstag, 16. September 2014
Reste des christlichen Erbes in der Islamrezeption
Man soll differenzieren, also gut. Differenzieren wir, warum es immer heißt, „das“ habe nichts mit Islam zu tun.
Manche möchten damit den hier lebenden Moslems und Muslimen zeigen, dass sie sich nicht angegriffen zu fühlen brauchen und nicht gemeint sind, wenn nötige Maßnahmen diskutiert werden. Warum, auch das wäre zu differenzieren; Beleidigtsein hat ja Auswirkungen.
Andere möchten damit die Diskussion beenden. Das sind die Schlimmeren, sie möchten den Islam als Herrschaftsinstrument. Sie brauchen die verängstigte Bevölkerung, die ruhige, tolerante, eingeschüchterte und beherrschbare.
Falsch ist beides, aber politisch opportun. Cameron muss, wenn er sagt, das sind Monster, vorab dies legitimieren mit „keine Moslems“. Sonst wäre was los.

Die uns das sagen, denen müsste man nicht beweisen wollen, dass es doch was zu tun hat, man würde es vielleicht eher noch schaffen darzulegen, dass diese Sicht aus dem christlichen Verständnis kommt. Es ist eine Übertragung dessen, was es einmal hieß, kein Christ zu sein.
Dieses „Hat nichts mit Islam zu tun“ ist christliches Erbe.

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Montag, 15. September 2014
Spannende Sache
Im Radio von Thüringen bis Hessen, und man kann das wohl auf andere Regionen hochrechnen, wurde den Abend lang vermeldet, in Thüringen stünde ein historischer Machtwechsel bevor. Die Abwahl dieses historischen Machtwechsels muss also schon weitaus deutlicher ausfallen, bevor die Redaktionen ihre Texte ändern.
Die Zeit, beispielsweise, stört sich immer noch nicht am Wahlergebnis, das der SPD schon sehr viel Blödheit abverlangen müsste, um das zu bringen. Aber wenn die SPD die Zeit an ihrer Seite weiß, wiegt das den Wählerwillen natürlich auf, und auf den Mangel an Blödheit sollte man lieber nicht vertrauen.

Ein interessanter Aspekt ist hier noch, wo die Grenzen der Demoskopie liegen. Die Thüringer SPD ist geohrfeigt worden, ähnlich die CSU bei der Europawahl, es gibt aber keine Methode, um herauszufinden, warum. Theoretisch vielleicht, aber niemand gibt eine solche Studie in Auftrag. Derjenige, dessen Deutung sich durchsetzt, ist der neue starke Mensch, der die Sache kontrolliert.

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Sonntag, 14. September 2014
Lohn der Toleranz
Charlotte Knobloch beklagt laut Tagesspiegel-Überschrift, „die Anständigen scheinen zu schlafen“. Auf die Vernünftigen wartet schon niemand mehr.
Beneidenswert, dass sie sich noch wundert.
Anständigkeit hat, seitdem sie staatlich gelenkt ist, nicht nur wohlfeil zu sein, sie muss belohnt werden. Andersherum: anständig ist das, was belohnt wird. Mit Geld, Ansehen, Macht, Präsenz. Journalisten, Politiker, die Basis, sie alle wollen deshalb besonders anständig sein.
So, und jetzt eine nicht repräsentative Umfrage bei Journalisten, Politikern und Basis: Fällt es unter Anständigkeit, sich für den Staat der Juden einzusetzen?

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Samstag, 13. September 2014
Indirekter Beweis
Zeit-Online hat Bedenken und Vorbehalte. IS ist in Deutschland verboten mitsamt Fahne. Nun steht auf der Fahne aber was Islamisches aus dem wahren Islam, dem mit der Religin, deshalb fürchtet zeit.de, deswegen könnten man weiß schon die moderaten Muslime in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wäre es nicht naheliegender gewesen zu meinen, es müsste im Interesse der friedliebenden Moslems und Muslime liegen, wenn die IS-Fahne verboten wird, die ein Glaubensbekenntnis pervers benutze?

Nur, wenn die Prämissen richtig wären.

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Freitag, 12. September 2014
Die Grünen meinen Islam
Wir lassen uns ja allzu gern anlügen und wollen darauf hereinfallen, wenn sich die Grünen dumm stellen, wir möchten, dass sie wirklich die dümmlichen Naivlinge wären, die es gut meinen und dabei vor lauter Zugutheit die Kollateralschäden ihrer Ideologie nicht an sich heranlassen. Diese Täuschung ist für uns emotional leichter als die Realität, darum ziehen wir sie vor.
Als Gaucki sagte, er hätte formuliert, die hier lebenden Moslems und Muslime gehören zu Deutschland, kam von Grün nicht: Ja genau, um die Menschen geht es ja. Denn um die geht es nicht. Es kam: und wo bleibt der Islam?
Der Islam ist ein Herrschaftsinstrument, warum sollen die Herrschenden darauf nicht zugreifen, nur weil sie sich als grüne Minister oder sozialdemokratische Bürgermeister tarnen?
Sie verschließen nicht die Augen aus Angst. Die Angst sollen wir haben.

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Donnerstag, 11. September 2014
Obamasche Enttäuschung
Jetzt wird es eng für Obama; die Deutschen, also die Feuilletonmedien, ziehen ihre Sympathien von ihm ab. Er ist nicht mehr der strahlende Antipode zu den alten weißen Männern, sondern nur noch amerikanischer Präsident, Nachfolger von Bush.
Was hat er falsch gemacht?
Er will was gegen den Terror des Islamischen Staates machen, und das sind gleich zwei Fehler. Zum einen erinnert er uns an den Islam, der zu Deutschland gehört, das wollen wir nicht, das ist eine schlechte Nachricht, die vielleicht in die reale Welt gehört, aber nicht in unseren geschützten Raum mit ideologischer Widerspruchsfreiheit.
Zum anderen, schlimmer, begibt er sich in Verteidigungshaltung. Das wird nicht gern gesehen. Wir wollen Sieger. Mit denen wir uns kritisch identifizieren, selbstverständlich. Aber wenn ein solcher beginnt, defensiv zu sein, ist er der Loser. Und damit haben wir nichts zu tun. Den kennen wir nicht.

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Mittwoch, 10. September 2014
Militärische Friedenstreiberei
Ein Paradigmenwechsel in der Außen- und Verteidigungspolitik ist zu verzeichnen; früher hatte man ein ständig einsatzbereites Militär, das so gut ausgerüstet war, wie es eben ging, und die Politik hatte dafür zu sorgen, dass es nicht so weit kam, Krieg zu führen.
Heute trottelt die Politik in Kriegssituationen, und die Armee garantiert durch ihre Kampfunfähigkeit, dass es zu keiner militärischen Auseinandersetzung kommt.

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Dienstag, 9. September 2014
Hoffentlich lesen die Kurden nicht den Stern
Der aktuelle Stern bringt eine mehrseitige Strecke über den Linkenpolitiker Ralf Stegner, SPD, der unbequem ist, sogar wider den Stachel löckt, und sich mit allen anlegt, wenn es darum geht, Waffenlieferungen an Kurden bei der Verteidigung gegen IS zu verhindern, denn Waffen lösen keine Probleme und können in falsche Hände fallen.
Die Kurden müssten den Eindruck kriegen, Deutschland fällt wieder einmal auf Faschisten herein, wenn sie nicht genau wüssten, das kann natürlich nicht stimmen angesichts unserer Geschichte und der Lehren, die wir anderen voraus haben. Aber wenn sie den Stern lesen würden, könnten sie bei dem Stegner-Artikel denken: Dieses Schwein. Dieses miese verdammte Schwein.
Und das wollen wir ja nicht.

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Montag, 8. September 2014
Politisch und dienstlich korrekt
In ihrer spiegel.de-Kolumne stellt Sibylle Berg klar, dass Missbrauch Missbrauch ist, auch wenn die Täter in Rotherham wohnen, auch solche Täter sind Täter und es kommt nicht auf ihre kulturelle und so weiter.
Die Gute.
Die denkt, man wollte kultursensibel sein.
Nein, man wollte sich herrschaftskonform verhalten.
Gar nicht mal so sehr, weil nach Rechtsauffassung der Täter sie kein Unrecht begangen haben, das sind juristische Spitzfindigkeiten, sondern weil die Beamten den Herrschenden dienen. Unter dieser Prämisse haben sie sich richtig verhalten.
Als untätig und wegschauend bezeichnet zu werden, damit können sie fertigwerden. Aber der Vorwurf, rassistisch zu sein, der hätte sie fertiggemacht.

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Sonntag, 7. September 2014
Keine neue Polizeigewalt
Welt.de meldet per Überschrift, P. Vogel distanziere sich vom Begriff "Scharia-Polizei", im Kleingedruckten wird deutlich, er fordere zum Nachmachen auf, nur nicht unter der Bezeichnung Polizei.
Man kann sich denken, warum; Polizei ist negativ besetzt, Polizei ist luschig und kommt zu spät, Polizei muss sich einiges gefallenlassen.
Den Eindruck möchte der Ansprechpartner für Salafismus unbedingt vermeiden.

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Samstag, 6. September 2014
Es gibt was zu verstehen
Wer es gut mit Putin meint, führt gewöhnlich an, Ukraine und die anderen Sowjetrepubliken haben doch sowieso allesamt zur Sowjetunion gehört, territoriale Integrität, so was wurde erst vom Westen in nachsowjetischer Ära aufgedrückt, und eigentlich geht es nur um das alte Russland, man müsse also verstehen, wenn Russland die verlorenen Gebiete aus psychologischen Gründen zurück braucht.
Kann man so sehen, wenn man will. Was daraus aber zwingend folgt, ist ein weiteres Verständnis, nämlich das von der Sowjetunion. Die war dann nämlich nie etwas anderes als ein imperiales Gebilde ohne darüber hinaus reichende Legitimität. Und so war es ja auch, das sollte endlich verstanden werden.

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Freitag, 5. September 2014
Wieso wir wieder einen Kalten Krieg haben
Daran erkennt man den Kalten Krieg: dass Westintellektuelle im Sitzen dem Westen, der Nato und den USA die Schuld geben, woran auch immer.
Die können nichts anderes, die brauchen das. Und deshalb sind sie die kalten Kriegstreiber und Kriegsgewinnler.

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Donnerstag, 4. September 2014
Free Green
Die Grünen, so ist unter anderem in der FAZ zu lesen, planen Freiheit. Eine Freiheitsoffensive gegen das Image der Zeigefingerpartei, die nur Vorschriften macht.
Man nimmt solche Mitteilungen begierig auf, wie wenn der Fürst auf den Aufruf „Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire“ milde „na meinetwegen“ sagt.
Dabei ist es ein typisches Merkmal totalitärer Systeme, voller Hoffnung auf Nuancen zu reagieren. Man ist also selbst schon richtig drin.
Zum zweiten können die Grünen gar nicht beurteilen, was sie da wollen, weil sie es gar nicht tun; mehr Freiräume und weniger Daten, das ist es, was sie damit meinen. Das Individuum kommt da gar nicht vor, das bleibt das gegnerische Element. Das Individuum, das freie gar, ist es, was die grüne Herrschaft und grüne Ideologie bedroht, und die wollen sie ja gerade nicht aufgeben.
Falls in Nuancen doch, wäre man äußerst dankbar.

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Mittwoch, 3. September 2014
Neues
Es gibt Erfreuliches zu vermelden und zu verkaufen: das Buch "Hat sich die Wende überhaupt gelohnt? Der große Vergleich DDR – EU".

Solibro Verlag Münster, € 8,95
http://solibro.de/hatsichdieWendegelohnt

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