Mittwoch, 11. Mai 2016
Religion ohne Gewissen
Die Anhänger der gelenkten Religionsfreiheit kommen mit dem Argument, ein Gläubiger wird Gottes Gesetz immer höher schätzen als das weltliche, und genau dafür lieben wir doch zum Beispiel die Geschwister Scholl. Oder andere kirchliche Widerständler.

Das verborgen Infame ist hier die unauffällige Gleichsetzung der Diktatur mit der Demokratie. Daraus spricht nicht etwa Ignoranz, sondern Verachtung für das rechtsstaatliche System.
Die christlich motivierten Widerständler konnten sich nun gerade nicht auf Religionsfreiheit berufen, sie wurden als Feinde behandelt.

Und sie waren nicht beleidigte Christen, die keinen anderen Ausweg sahen, als in Terror abzudriften, und sich eine Belohnung im Paradies erhofften, sie folgten nicht offenbarten göttlichen Direktiven, sondern sie waren von ihrem Gewissen geleitet. Ihr Gewissen war die höhere Autorität als die der Staatsherrschaft.
Dieses Gewissen war, ob so formuliert oder nicht, christlich begründet.

Wer diesen Unterschied in der Bildung des Gewissens nicht sieht, beweist nur, selbst keins zu haben.

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