Freitag, 13. Mai 2016
Wo der Daumen rechts ist
Darüber, dass als rechts alles bezeichnet wird, was das linke Milieu als unzugehörig definiert, wird vergessen, dass auch der Begriff von links ins Inverse degeneriert ist. Dies mag sogar bezweckt gewesen sein; es gab Zeiten von Debatten darüber, was heute, also damals, noch links wäre. Inzwischen ist so etwas überflüssig; alles ist links, die Störer sind rechts.

Über den Mangel an Identität muss man sich nicht wundern; schwache Individuen brauchen die Vergewisserung, nicht zu den anderen zu gehören.
Wenn eine Partei ankommt als Alternative zu den anderen, hätten diese anderen eines am allerwenigsten nötig, nämlich sich von dieser zu distanzieren und abzugrenzen. Machen sie aber. Weil sie sonst nichts haben.

Dass alles links wäre, stimmt natürlich nicht, nicht real. Nichts ist links, kein Ralf Stegner, keine Andrea Nahles, keine Genderbeauftragte und kein Migrationsforscher und keine Sozialexpertin. Heiko Maaas auch nicht. Sie sind Ausbeuterklasse. Den einstmals als links verstandenen Anspruch des Einsatzes für die arbeitenden Menschen und für die Befreiung aus Entmündigung haben sie eingetauscht gegen politische Macht mit Gerechtigkeitsrhetorik. Ein Rest von schlechtem Gewissen lässt sie sich selbst einreden, besser zu sein als die sie umzingelnden Nazis.

Es ist festzustellen, dass auch klassische linke Positionen geräumt wurden und unbesetzt sind auf der sich als links gerierenden Seite, dies kann aber innerhalb der Blase nicht reflektiert werden. Mit kollektivistischer Ideologie auf Staatskosten reich zu werden, ist noch lange nicht links.

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