Samstag, 9. September 2017
Wer hier pöbelt
Auch das ist eine Angelegenheit der Darstellung, und zwar einer politischkorrekten Darstellung auf Herrschaftslinie: Herrscherin trifft auf Pöbler. Und die Presse weiß es als tollen Sieg der Herrscherin darzustellen, dass sie unbeirrt weiterredet gegen die schlimmen Pöbler, wo sogar verfassungsfeindliche Grüße und Tomaten auftauchen, wovon man zwar keine aktuellen Fotos hat, aber im Archiv sind welche.
Die Kanzlerin müsste aber, als demokratische Mandatsträgerin, nicht die Demonstranten beschimpfen, sondern zu ihnen sagen, „auch für Sie arbeite ich“, das wäre das einzige, was sich geziemte, neben dem nicht zumutbaren „erzählen Sie doch, was Sie vorzubringen haben“.
Dann müsste aber auch die Presse sich klarmachen: das sind die Leute, auch, für die wir arbeiten.
Ein absurder Gedanke, der keinem aktuellen Journalisten in den Sinn käme. Die sind schon damit überfordert, wenn in der heißen Wahlkampfphase irgendwas offiziell gefordert wird, was bisher nur von außerhalb der medialen Blase gepöbelt worden war.

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