Dienstag, 5. September 2017
Der Fleischhauer-Strunz-Effekt
Beim Spiegel wird jeder Vorwurf ideologischer Belastetheit gekontert mit: Wir haben aber auch Fleischhauer. Augstein? Ja, aber Fleischhauer. Berg? Aber Fleischhauer. Stokowski? Fleischhauer!

Vor dem Kanzlerduell war schon gemeldet worden, der Interviewer Strunz würde wohl für populistische Fragestellungen stehen.

Die Journalisten sehen einander auch schon nur noch als Standpunktvertreter, nicht als Journalisten. Und dass Strunz als solcher thematisiert wird, soll zweierlei bewirken: Hier, noch ein Fleischhauer, wir sind gar nicht so, alles darf, nichts muss. Aber auch: Liebe Nachwuchskollegen, überlegt euch gut, ob ihr zur aussterbenden Minderheit gehören wollt, einen Strunz haben wir schon, die Planstelle ist besetzt.

Wer als Nachwüchsling noch zu eigenen Gedanken fähig ist, wird verstehen.

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