Montag, 22. April 2019
News-Terror
Wenn die rechtlich-öffentlichen Nachrichten bei jedem Terroranschlag erst einmal nicht wissen wollen, ob er tatsächlich von Terroristen verübt worden ist, könnte man daran zwei richtige Gründe finden. Einmal ist es journalistisch eben so, dass man, solange man nichts Genaues weiß, nichts weiß. Dann ist dies eben mal ein Fall, wo es richtig gemacht wird, immerhin, und dann ist ersichtlich, dass es falsch ist, da, wo man ansonsten nichts weiß, auf die große weiße Weltverschwörung zu schlussfolgern.
Und man könnte vertreten, dass der Sinn des Terrors das Terrorisieren ist, man sich also von den Terroristen benutzen ließe, wenn man mit dem Fakt die Botschaft der Angstmacherei verbreitete.
Dies aber stimmt nur, wenn der Rahmen da zu Ende ist.
Der Terror ist die Nachricht. Die Zuschauer müssen nicht vor sich geschützt werden, sie können verstehen, dass man sagt, es sieht nach Terror aus, bald wissen wir mehr. Bis jetzt ist noch niemand losgegangen, um sich am nächsten Gemüsehändler zu rächen.
Aber der Terror wirkt eben auch, wenn man ihn sich nicht eingesteht. Dass man bei Notre Dame an Terror denkt, ist genau das, was die Terroristen bezweckt haben. Man soll sich fürchten, man soll Angst haben, zum Bäcker zu gehen. Man ist unterschwellig terrorisiert und weiß nicht, warum, jedenfalls weiß man es nicht aus den Medien.
Das heißt, die Journalisten lassen sich gerade dann einspannen, wenn sie abwiegeln.
Sie sind, wenn sie es besser wissen, nicht nur Lügner und Mitläufer, sondern Mittäter.

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