Donnerstag, 14. Mai 2020
Leugnereffekt
Die TAZ hat, Klimaleugner sind dieselben wie jetzt Coronaleugner.

Da kann die TAZ sogar rechthaben, was den wahren Kern der Leugnerlüge angeht. Die Leugner leugnen vorrangig – eine gemeinsame Linie haben sie nicht, auf die sie sich hätten einschwören können – die Kompetenz des Staates, genauer der Politiker, zweifeln an der Legitimität der Maßnahmen und an der Lauterkeit des politischen Personals, sie sehen die Geldflüsse und vermuten Korruption.
All das ist, unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Mutmaßung, erlaubt.
Sie mutmaßen auch, dass mit Kritikern undemokratisch umgegangen wird und sie in eine düstere Ecke gestellt würden. Auch dies dürfen sie. Es wäre ein schlechtes Zeichen, wenn es niemand täte.

Eines müssen oder müssten die, die sich über die kluge Führung durch die Krise freuen, einbeziehen: Genauso hat der Kampf gegen Corona angefangen, nur andersherum, die Politiker waren gegen Panikmacherei eingestellt aus Gewohnheit und bemerkten erst nach Druck durch Düstere, dass es ganz gut ankommt, Durchgreifen zu zeigen – was allerdings ein Konsens aus der Zeitung war, so wurde gedeutet.
Sicher gesagt werden kann indes, dass die fehlende Diskurskultur, an deren Stelle die Pseudodiskurskultur getreten ist, gerade der Grund ist, die so genannten Verschwörungstheorien zu züchten. Dies mag beabsichtigt sein oder auch nicht, genutzt wird der Effekt auf jeden Fall.

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