Dienstag, 2. Juni 2020
Bezweckter schlechter Stil
„Bei der Eskalation der Demonstration ging ein Haus in Flammen auf“, oder Autos, Läden, so wird es im Radio und in den Zeitungen beschrieben. Die Spaltung der Gesellschaft oder was auch immer, die Wut, „mündet in Gewalt“, immerhin wird Gewalt gesagt, immer aus der Haltungsperspektive des journalistischen Wachpostens.
Hier überdeckt die Haltung den schlechten Stil, der so, wie er gehandhabt wird, eigentlich den journalistischen Handwerkslehren widerspricht; das Münden ist nicht, was geschieht. Das Aufgehen in Flammen ist nicht die Handlung.
Übrigens ist es derselbe schlechte Stil, in dem vermeldet wird, dass „der Strand wieder öffnet“. So etwas tun Strände nicht. Auch Gaststätten öffnen nicht, und Wolken sind nicht unterwegs.

Der schlechte Stil wird absichtlich allgemein gepflegt, um zu vernebeln, und dann eben nicht erst, wenn es um politisch emotionalisierte Schwätzereien geht, sondern rechtzeitig, damit es nicht auffällt, wenn es darauf ankommt.

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