Samstag, 3. Oktober 2020
Schwächende Entschuldigung
Andersherum gedacht, eine zum Beispiel Chefin der Heinrich-Böll-Stiftung hätte bei zum Beispiel Friedrich Merz einen Penis als Qualifikationsmerkmal festgestellt oder auch nur bei einer unliebsamen Frau einen G-Punkt, es wäre zu keinerlei Entschuldigung gekommen.

Nun hat man hinterher gewusst, was man vorher nur geahnt hat, beides ist nur Interpretation. Vor vier Jahren gab es eine Grünen-Vorsitzende namens Simone Peter, über die und die Grünen insgesamt eine Kolumne in Tichys Einblick locker lästerte, mit einem spitzen Cartoon versehen übrigens. Großes Geschrei, Entschuldigung, Beitrag gelöscht. Und, hat es was bewirkt?
Ja, man hat sich als angreifbar und in die Defensive gedrängt gezeigt.

Mit dem kann man es also machen.

Nun ist das eine Typenfrage. Man hält das nicht für so wichtig, man reagiert gesittet, viele wichtiger ist, was Ludwig Erhard sagen würde. Aber sobald man sich zur Disposition stellt, ist man erledigt.
Man hätte das Simone-Peter-Ding ausfechten müssen dergestalt, dass man es hätte aufs Substanzielle ziehen müssen.
Genauso wie jetzt. Man hätte Madame Sawsan thematisieren müssen, wenn sie sich schon darum bewirbt. Man hätte zuerst Dorothee Bär thematisieren müssen und erkunden, was sie in der Ludwig-Erhard-Stiftung zu suchen hat.
Zu glauben, Ruhe zu haben nach einer Entschuldigung, das ist so fünfziger.

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