Freitag, 7. Oktober 2022
Demokratieanzeiger
Wieder ganz grundsätzlich und prinzipiell: Ist das Schrotten der Demokratie ein Einwand gegen diese? Ist die Demokratie eine Staatsform, die außer ihrer Schwäche und Anfälligkeit nichts zu bieten hat und keine besondere Begründetheit hat? Sind die Verteidiger der Demokratie-Idee nicht auch nur wieder solche, die meinen, das wäre nicht das Wahre irgendwas und nur schlecht umgesetzt? Dabei geht es gar nicht anders?
Unser Freund Karl Popper befand, die freie, wie er sie nannte: offene, Gesellschaft sei eben die dem Menschen angemessene.
Man muss nicht einmal eine hohe Meinung vom Menschen haben, es genügt eine realistische, sogar eine zu schlechte, um zu sagen, genau darum muss die Macht begrenzt werden. Denn die da oben sind eben nicht besser. Die sind genauso und darum bedarf es der Bändigung und Mäßigung, der demokratischen Kontrolle eben. Die kann man in der Demokratie auch nicht erzwingen, die muss schon gewollt sein.
Aber darauf gründet sich nun kein Einwand, denn in anderen Formen ist dies gar nicht möglich, so sehr es gewollt wäre.
Und die Frage, ob die Staatsform, die zu bestehen behauptet wird, überhaupt was taugt, ist nur möglich und kann nur gestellt werden mit einer Voraussetzung der Freiheit.
Nur in der Demokratie geht: Wer dagegen ist und wem's hier nicht passt, kann ja bleiben.

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