Sonntag, 2. Oktober 2022
Theologe delegitimiert den Staat
Im Frühstücksradio der Ausschnitt aus einem vorher geführten Gespräch mit einem Hamburger Theologen, vermutlich war die Frage die nach Begründungen für Militär, gar kriegerische Verteidigung, um die Basis für Verhandlungen über Frieden zu schaffen.
Alle Religionen haben, sagte er, das menschliche Leben als obersten Wert (da kennt er nicht alle oder legt sie sehr christlichfrömmelnd aus), demnach seien Werte wie Grenzen nachrangig oder nachgeordnet, und er opfere nicht seine Kinder, damit irgendein Politiker eine bessere Verhandlungsposition hat.

Klingt mehrheitsfähig und human. Allerdings: so opfert er andere. Die Grenzen können und sollten gerade davor schützen, dass Menschen geopfert werden. Und auf der angreifenden Seite werden Menschen geopfert, die gerettet werden könnten, wenn die angegriffene Seite in der Lage ist, ein Motiv zum Beenden des Krieges zu geben.
Kann so sein, das sind jedenfalls die Dinge, die zu überprüfen wären, bevor man entscheidet.

Aber hier geht es um etwas anderes, den Aspekt aus der Überschrift. Dass 'irgendein Politiker' demokratisch legitimiert sein könnte genau zu diesem Zweck, Land und Grenze zu schützen, und dass man durch die dem Volk verpflichteten Politiker nicht in einen sinnlosen, also nur den Eliten nützenden Krieg geschickt würde, darauf kommt er gar nicht, dieser Zustand ist so unvorstellbar weit weg, dass er als Möglichkeit oder Wunsch überhaupt nicht mehr vorkommt.

Und für die, die wir haben, sollen wir dann aber frieren und aufhören zu arbeiten.

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