Mittwoch, 14. Juni 2023
Kollektivschuld
Und wenn es eine Corona-Aufarbeitung gäbe?
Auch wenn sie wünschenswert verliefe, ohne die Steuerung und neue Verlogenheit, das allgemeine Interesse wäre gering. Niemand würde sich daran erfreuen, dass nun endlich ans Licht kommt, wie man sich hat betrügen lassen. Man hat sich aufhetzen lassen, und jetzt soll man sich dafür entschuldigen? Oder man hat nur mitgemacht, oder man war skeptisch, ja und was soll anders laufen?
Und hier liegt die bedauerliche Übereinstimmung mit der Infosphäre. Die Presse und die Medien müssten vor Scham im Boden versinken, aber weder sie noch die Konsumenten wollen diese Performance.
In einem normalen Land hätte die Presse aus genau diesem Grunde nicht so schamlos agiert, nämlich weil die Gefahr droht, sich beschämt zeigen zu müssen. Wo erwartbar ist, dass es zu einer solchen Forderung nie kommen würde, entfällt die Motivation, es von selbst zu tun oder gar nicht erst es so weit kommen zu lassen.
Wir müssen uns selber aufarbeiten.

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