Montag, 8. April 2013
DSDSC
Wie Perlentaucher referiert, spekuliert man über Nachfolger für die Spiegel-Chefredakteure: Jakob Augstein? Ulrich Reitz? Heribert Prantl? Wolfgang Büchner? "Oder wie wäre es mit einer Spiegel-Chefredakteurin? Der Name Miriam Meckel kursiert."

Kann man denn nicht alle haben?
Das Sturmgeschütz der Demagogie braucht ein Gremium von gestandenen Journalisten, die wissen, wie Medien funktionieren.
Miriam Meckel, das wäre ein schönes Signal für mehr Jugend in Professorenstellen, die jüngste Professorin für Medien und Quoten, Talkshowseherin, Interessenausgleicherin und Randgruppenspezialistin. Wenn so jemand es in die Spiegel-Spitze schafft, schafft sie es überall, und den Optimismus brauchen wir.
Man kann gespannt sein, wann der türkische Botschafter und der Dachverband der Islamverbände einen Sitz, mindestens einen Beobachterposten, in der Spiegel-Chefredaktion fordern.
Vielleicht nimmt man aber auch jemanden aus der Wirklichkeit.
Von der Besetzung der Spiegel-Chefredaktion hängt immerhin die Realität ab.

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Sonntag, 7. April 2013
Sogar bei den Nürnberger Prozessen gab es Filmberichterstattung
In der Angelegenheit des Prozesses um den Überfall Nazideutschlands auf die Türkei solidarisiert sich die deutsche Presse mit den türkischen Zeitungen und findet es unangebracht bis unsensibel, dass das Gericht denen den Zugang zu der Verhandlung verwehrt und sie zum zweiten Mal zum Opfer macht mangels Information.
Die deutsche Presse erwartet offenbar nicht einmal selbst, dass die deutsche Presse über den Prozess zureichend informiert.

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Samstag, 6. April 2013
Kim Jong Un wird nicht ernstgenommen
Wie die Überschrift schon sagt, wird Kim Jong Un nicht ernstgenommen, von unseren Medien und Meinungsmachern. Es gibt ein paar laue Erklärungen für sein Verhalten, dass er innenpolitisch Ruhe machen will und doch nur um Aufmerksamkeit buhlt.

Das reicht nun wirklich nicht, wir haben Anspruch auf verängstigte Verharmlosungstexte. Das können die Journalisten doch. Wir wollen lesen, das Nordkorea-Bashing ist gerade angesagt, jeder Wichtigtuer will auf den Zug des Nordkorea-Hasses aufspringen und Stimmung machen gegen ein Land, das er gar nicht kennt. Kriegsrhetorik gehört zur nordkoreanischen Kultur, Nordkorea ist dem Wesen nach friedlich, wir brauche mehr Nordkoreaner in der Nachbarschaft, um Verständnis für ihre Gebräuche zu erlangen. Der Westen hat Nordkorea gedemütigt, überhaupt haben alle nur Angst vor erfolgreichen Nordkoreanern und richten ihre Ressentiments, die aus dem Antisemitismus rühren, auf die Nordkoreaner, die es eigentlich gar nicht gibt, Südkorea ist auch nicht besser.

So hat das zu laufen. Was soll Kim eigentlich noch machen, Zeitungen aufkaufen?

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Freitag, 5. April 2013
König der Herzen
Bundesjugendpfarrer Lothar König aus Jena ist in Dresden angeklagt wegen Landfriedensbruchs, er soll Randalierer gegen die Polizei aufgehetzt und angeleitet haben bei der Demonstration der Neonazis in Dresden.
Worauf es ankommt, ist, ob die sich von ihm haben anleiten lassen und ob er zu den Gewalttaten, die stattfanden, die Anweisungen gegeben hat. Worauf es nicht ankommt, ist, dass die Neonazis die Bösen sind und die Gegenbösen demzufolge die Guten sein müssen.
Lothar König sagt, er sei seelsorgerisch unterwegs gewesen, lehne Gewalt ab und wolle überhaupt nur, dass die Neonazis nicht die Dresdenbombardierung umdeuten und ausnutzen für ihre Propaganda und dass Dresden nie wieder bombardiert wird.

Wenn er gegen Gewalt ist, kann er ja damit anfangen, die gewaltverherrlichenden pseudocleveren Poster vor der Tür seiner Antifagemeinde abzumachen.
Wenn er seelsorgen will, sollte er sich lieber um die Neonazis kümmern. Ob die noch zu retten sind, kann für einen, der sich wie Lothar König geriert, nicht fraglich sein, ihm muss es allein darum gehen, ob ihre Seelen gerettet werden müssen, und das wäre zu bejahen.

Natürlich ist das Neonazi-Gedenken der Opfer von Dresden ein verlogenes Spektakel, ein brauner Spuk, genaugenommen eine Verleugnung, denn sie stellen sich auf die Seite derjenigen, denen das zu verdanken ist, nicht der Opfer. Gegen einen Spuk aber hülfe bereits das Wissen, dass es ein Spuk ist. Wer sich darüber im Klaren ist, wer diese Leute sind und warum sie tun, was sie vorhaben, der wird nicht gefährdet sein zu sagen, na eigentlich haben sie ja recht. Doch wenn Lothar König damit ankommen würde, hätte er der Anti-SA gar nichts zu sagen.

Wenn er will, dass es zu keinen Geschehnissen wie der Dresden-Bombardierung mehr kommt, wenn er keine neue Machtergreifung will, sollte er sich in den Weg stellen, wenn Polizei angegriffen wird. Doch er und die Seinen glauben, die Polizei ist faschistisch, weil sie die Faschistendemo schützt, also wären sie legitimiert, zu allen Mitteln zu greifen, die sie gern haben. Üble Typen werden zu den Guten, wenn sie auf der richtigen Seite stehen. Denken die.
Doch wer die Gewalt für legitim hält, weil es gegen die Richtigen geht, ist Beate Zschäpe näher, als er glaubt.

Noch sind die Medien für ihn, weil er den gerechten Krieg führt. Vielleicht wird nach einer Verurteilung Lothar König als religiöser Fanatiker und christlicher Gewalttäter vom Feuilleton rezipiert.

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Donnerstag, 4. April 2013
Die Befreiung vom Faschismus steht bevor
Türkische Zeitungen klagen vor dem Verfassungsgericht, weil sie von der Berichterstattung über den NSU-Prozess ausgeschlossen werden. Und zwar klagen sie vor dem deutschen Verfassungsgericht, nicht vor dem türkischen. Wenigstens zu dieser Verhandlung werden sie rechtzeitig angemeldet sein.
Gewinnen werden sie den Prozess nicht, jedenfalls nicht nach bisheriger Rechtsprechung. Darum geht es aber auch nicht, oder besser gesagt geht es genau darum. Nämlich, das Bundesverfassungsgericht wegen Befangenheit ablehnen zu können. Erst verbietet es nicht die NPD, dann diskriminiert es Opferverbände wie den türkischen Staat, dann verbietet es wieder nicht die NPD, logisch, bei der Zusammensetzung des Senats. Da wird es Zeit, Deutschland den Faschismus auszutreiben. Dies ist dann weniger die Sache der Türkei, sondern der deutschen Dschihad-IMs.


Nachtrag. Kenny Kohlatt fordert die deutschen Behörden und alle auf, bei Häuserbränden grundsätzlich von einem rechtsradikalen Hintergrund auszugehen. Vorläufig nur bei Häusern mit türkischen Bewohnern, aber konsequenterweise später auch bei solchen, wo nicht ausgeschlossen werden kann, dass Türken darin wohnen könnten.
Diese Beweislastumkehr käme natürlich im Kampf gegen Rechts ganz gelegen, weil Brandschutz dann Sache der Integrationsbeauftragten wäre und Bewohner durch ihr Bewohnen zu Widerstandskämpfern würden.
Allerdings können wir leider darauf nicht eingehen. Denn es würde zu einer Zunahme von Brandstiftungen kommen. So wie überdurchschnittlich oft der erste Retter der Feuerteufel war, würde es zu attraktiv für Antifaschisten, mit dem Brandstiften ein Zeichen für den Alltagsrassismus zu setzen.

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Mittwoch, 3. April 2013
Welt im Spiegel
Man möchte sich über die Verkommenheit und Niedrigkeit von so was wie spiegel.de schon gar nicht mehr aufregen, das hieße aber komplettes Wachkoma.

"Gaza-Streifen: Israel und Hamas brechen Waffenruhe
Die israelische Luftwaffe hat Angriffe auf den Gaza-Streifen geflogen - zuvor landete eine Rakete der Hamas in Israel. Damit haben beide Konfliktparteien die Waffenruhe gebrochen, die nach acht Tagen Krieg im November ausgehandelt wurde", heißt es da.

Israel und.
Angriffe geflogen.
Rakete gelandet.
Beide Konfliktparteien.

Die Israellandung der Hamasrakete war vielleicht auch noch eine technische Meisterleistung, demnächst geht es zum Mars.
Da lobt man sich doch einen Jakob "Augstein", der unverfälscht sagt, die Tatsachen haben abgewirtschaftet, jetzt helfen nur noch Illusionen.

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Dienstag, 2. April 2013
Werbung: Leseprobe aus LOST MERKEL
„Sollen wir die Überwachungsvideos wirklich noch einmal anschauen?“ Mein Assistent pumpte sich noch eine Tasse Kaffee aus der Kanne. Das hatte ich befürchtet, wir würden die Videos wieder und wieder ansehen und auf jedes Detail achten müssen, um vielleicht etwas Ungewöhnliches zu bemerken, vielleicht aber auch völlig vergeblich. „Wie oft haben wir die jetzt schon durchlaufen lassen?“, fragte ich genervt.
Mein Assistent stöhnte: „Einmal.“
„Kam mir öfter vor. Ja natürlich schauen wir sie noch mal an“, ordnete ich an, „vielleicht finden wir ja beim zweiten Mal was.“ Auch ich goss mir Kaffee nach.
Die Bilder zeigten Besucher im Kanzleramt am Tag der offenen Tür. Gar keine schlechte Idee, eine Entführung gerade dann vorzunehmen, wenn die Sicherheitsvorkehrungen zwar hoch, aber ebenso durchgeplant und somit berechenbar sind. Wer hier eine Schwachstelle entdeckt, hat sein Ziel fast erreicht.
„Oder wir gehen die Sicherheitsmaßnahmen durch und suchen nach der Lücke, die …“, wollte mein Assistent ausführen, doch in dem Moment, als ich ihm fast schon zustimmen wollte, fuhr ich auf. „Da!“
„Oh Chefin, wie konnten wir das nur übersehen.“ Dann fügte er hinzu: „Sie sind brillant.“
Auf dem Video ist unter den Besuchern eine vollverschleierte Frau zu sehen, die mit den anderen das Haus verlässt. Hereingekommen aber ist keine solche Person. Weshalb wir ganz sicher sind, dass es sich hierbei um niemand anderen als Objekt A handelt, so ist das Kennwort für die Kanzlerin in unserem Fall, liegt an dem Mann in ihrer Begleitung, der ebenfalls verkleidet ist, und zwar wie ein saudi-arabischer Scheich. So einen kontrolliert natürlich niemand, der kann sich völlig frei bewegen, die verschleierte Frau ebenso, doch jetzt kommt’s: Er geht zwei Schritte hinter ihr.
So also gelang es dem Entführer, Objekt A zu bedrohen und sie, die keinen diplomatischen Eklat riskieren wollte, aus dem Kanzleramt völlig unbemerkt und unverdächtig herauszuschleusen.
Draußen verloren sich ihre Spuren. Im Gesicht meines Assistenten löste sich die Anspannung etwas. „Wenigstens geht es schon mal mit rechten Dingen zu, wenn sich eine Kanzlerin scheinbar in Luft auflöst“, stellte er fest.




Zur selben Zeit, an einem anderen Ort, was ich damals natürlich noch nicht wusste, beugte sich eine Gestalt aus dem Schatten vor das Gesicht der Kanzlerin. „Braves Mädchen, du warst böse“, brummte seine Stimme.
„Ja“, stammelte Merkel hervor.
„Habe ich dir befohlen, ja zu sagen?“ Er wurde lauter.
„Nein“, sagte sie.
„Und habe ich dir befohlen zu antworten?“
„Implizit schon, mit der Frage.“
Er nahm einen Faden Zahnseide und zog ihn langsam zwischen Angela Merkels Lippen hin und her. „Künftig werde ich dich jedes Mal versohlen, wenn du so etwas tust, verstanden? Und jetzt bestrafe ich dich, weil du die Mundwinkel heruntergezogen hast.“
Sekunden später knöpfte er ganz langsam ihr Hosenanzugoberteil auf. „Das nächste Mal werde ich dich richtig hart rannehmen.“
„Das ist ein eindeutiger Rechtsbruch“, begehrte Merkel auf. Im selben Moment erschallte seine Stimme wie ein Donner: „Rechtsbruch? Was höre ich da? Und was ist mit der Zentralbank, dem Euro, den Griechenlandmilliarden?“
„Ach, darum geht’s hier. Weil die Zinsen unten sind, weil die Spareinlagen für die Eurorettung nach Griechenland gehen. Tja, dann bin ich im europäischen Interesse hier.“
„Nein, darum geht es nicht! Du bist hier, weil ich dich kontrolliere! Weil du in meiner Macht bist!“ Schwer atmend ließ er sich sinken und rieb sein Gesicht in ihrem Haar.


Mehr: http://solibro.de/lostmerkel

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Montag, 1. April 2013
Gescherzt
Meldungen von heute:

Kurt Beck wurde als Kind gehänselt und ausgegrenzt.
Youtube wird abgeschaltet.
In CDU regt sich Widerstand gegen Drohnen, wegen Friedensbewegung und Wahljahr.
Zirkus mit neuem Geschäftsmodell, Pädagogen und Politiker haben die Kraft des Zirkus entdeckt.

Nur eine Meldung davon ist ein Aprilscherz.

CDU gegen Drohnen, das muss es sein, so dämlich und niedrig kann die CDU nicht einmal unter Angela Merkel geworden sein, als dass sie lieber das Leben von Soldaten riskiert und der Friedensbewegung im Wahljahr die Kapitulation anbietet.
Und da kann Youtube zehnmal noch online sein.

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Sonntag, 31. März 2013
Kunst und Kultur 2013
Die Gewerkschaft ver.di schickt an ihre Mitglieder die Zeitung Publik, in der man sich über die neuen Proteste und den herzlichen Empfang von Bsirske bei Michael Sommer informieren kann und der für die Freiberufler und vormaligen Mitglieder der IG Medien die Zeitung Kunst und Kultur beiliegt. Darin gab es früher für die, die sich ihre Aufträge selbst suchen müssen, Service wie eine Liste der Ausschreibungen von Preisen für das beste Ruhrgedicht oder Theater mit Benachteiligten. Durch das Internet wird Derartiges nicht mehr im Print benötigt, und so ging dieses Periodikum den Weg alles Irdischen, nämlich in die linke Propaganda.
In der letzten Ausgabe gab es eine doppelseitige Parteilehrjahrsagitation, die alles Bisherige leider nicht in den Schatten stellt.
Hier einige Stichproben, komprimiert, aber bedauerlicherweise nicht entstellend.

Faschismus mit einem Lächeln. Gegen die Fortsetzung der freien Marktwirtschaft mit anderen Mitteln regt sich kaum Protest.
Nachdem das Konzept des entfesselten Marktes sich im Testlabor Chile unter Pinochets Regime bewährt hatte, begannen die Thatcher-Regierung in Großbritannien und die Reagan-Administration in den USA mit seiner Umsetzung.
Die Reagan-Regierung verbreitete einen rigorosen Antikommunismus sowie korporatistische Mythen, die die Gewerkschaften paralysierten. „Schwarze Hemden“ oder „Massenaufmärsche“ suche man in so einem System vergeblich, schreibt Gross, „Raeagans schleichender Faschismus“ sei demokratisch legitimiert, es ist „Faschismus mit einem Lächeln“.
Unter Beihilfe deutscher Sondereinheiten wird massakriert, verschleppt, vergewaltigt.
Streikende Arbeiter, Aktivisten der Öko- und Friedensbewegung werden von der Polizei mit Pfefferspray, Taser- und Knüppel-Orgien drangsaliert, kriminalisiert und mit ausgeklügelten Diffamierungskampagnen der Murdoch-Springer-Meinungsmaschineriemundtot gemacht.
In Deutschland fördert und verschleiert der Inlandsgeheimdienst die Verbrechen der faschistischen Mordbrenner des NSU. Gegen Globalisierungs- und Kriegsgegner war bereits die Bundeswehr im Einsatz.
Aus der bürgerlichen Mitte und an ihrem rechten Rand sind einflussreiche Kräfte mit ihrem Fußvolk bestrebt, Quantität in Qualität umzuschlagen, das Monster (des Faschismus, T.) von der Leine zu lassen und seine brutalen Selektionsmechanismen zur allgemein gültigen Praxis zu erheben.
Auch ehemalige Nazis haben sich der Bewegung angeschlossen, trommeln wie eh und je für die Verteidigung des Kapitalismus und hetzen, bevorzugt unter dem Banner des Staates Israel, gegen Kommunisten und die Friedensbewegung.
Durch so eine ähnliche Sicht der Dinge fühlte sich Brejvik genötigt, zur Tat zu schreiten.
Brejvik ist „der erste neoliberale Terrorist“. Das mag so manche Sympathiekundgebungen aus den Reihen der ökonomischen Eliten erklären. So bekam die niederländische Neocon-Politikerin und ehemalige Mitarbeiterin des American Enterprise Instituts Ayaan Hirsi Ali bei der Verleihung des Axel-Springer-Preises einen warmen Applaus von den geladenen Ehrengästen, darunger Henryk M. Broder und Leon de Winter, nachdem sie in ihrer Dankesrede Verständnis für Brejviks Tat geäußert hatte. Friede Springer bedachte die Islamhasserin sogar mit einer herzlichen Umarmung.
Wo liegt die Schnittstelle zwischen der Ideologie des „freien Marktes“ und seiner scheinbaren Antithese, dem Faschismus? Der Ökonom Schui hat in seiner Studie „Wollt ihr den totalen Markt?“ auf das zentrale Verbindende hingewiesen: „Die abstrakte Vorstellung, dass sich das Überlegene durchsetzt und damit legitimiert ist“, beschreibt Schui das neoliberalen wie rechtsradikalen Doktrinen zugrunde liegende sozialdarwinistische Weltbild.

Und so weiter. Alles Fascho außer Lafo. Man könnte auf die Idee kommen zu sagen: Wenn schon Faschismus, dann den liberalen, wenn schon Lager, dann Warenlager. In Kunst und Kultur jedenfalls setzt sich das Überlegene schon mal nicht durch, das ist schön antifaschistisch.
Deshalb und weil der Gewerkschaftsbeitrag nicht pro Haushalt erhoben wird, ist es auch möglich, sich an der Finanzierung von solcher Hetze nicht mehr zu beteiligen und nicht mehr zu denen zu gehören, die so was lesen.

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Samstag, 30. März 2013
Prozessbeobachtung
1) Was, so fragen Zeit- und Tagesspiegel-Foristen und andere, wäre wohl bei uns los, wenn in der Türkei zu einem Prozess wegen Mordes an Deutschen die deutsche Presse nicht zugelassen würde?
Ja, was wäre dann los?
Gar nichts.
Die Nazipresse würde sich hüten, Forderungen zu stellen, die Regierung wäre schön ruhig. Zumal es gar nicht sicher ist, wer hier das wirkliche Opfer wäre, denn der Getötete soll sich kurz vor seinem Tod noch rassistisch geäußert haben.
Und überhaupt müsste der Prozess erst einmal stattfinden, was wie im Fall des Mörders von Jonny K. jetzt nicht so den Vorrang hat.

2) Türkischer Botschafter und türkische Presse sollten dem Prozess ruhig beiwohnen, das schadet denen gar nichts, mal zum Thema Unabhängige Justiz nachzusitzen.
Das Misstrauen der Türken gegen die deutsche Rechtsprechung ist natürlich begründet, die kennen sie nur nachsichtig und verkuschelt.

3) Die türkische Regierung stellte die Unparteilichkeit der deutschen Richter in Frage, eine regierungsnahe Zeitung warf Deutschland vor, Neonazis zu schützen, wird gemeldet.
So eine Presse sollte nun aber unbedingt vom Prozess ausgeschlossen werden.

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Freitag, 29. März 2013
Osterneid
Moslembonze Eimann Macyegg fordert zwei gesetzliche islamische Feiertage. In Deutschland, denn da gehört der Islam bekanntlich hin.

Die Forderung jetzt zu erheben, wäre eigentlich eine kulturunsensible Provokation ohne Fingerspitzengefühl, doch zu einer Provokation gehören immer zwei, einer, der provoziert, und einer, der sich provozieren lässt oder wenigstens versteht, dass er herausgefordert wird, hingegen reicht zur Toleranz einer, nämlich der, der toleriert. Dass diese Forderung zu Ostern erhoben wird, fällt kaum jemandem auf, noch weniger wissen, dass Ostern ein hohes christliches Fest ist, und was es bedeutet, ist nur Eingeweihten bekannt.

Aber Matzeck weiß es. Es ist das Fest dessen, was der Islam leugnet, nämlich der Auferstehung.

Jesus wurde unter Qualen getötet, ist aber darüber erhaben. Man kann die Auferstehung als die Erhabenheit über die Qual deuten oder die Erhabenheit als Auferstehung deuten. Eins von beiden ist es dann aber und bedeutet die Anweisung für ein Leben in Wahrheit.

Im Islam gibt es nicht nur nichts Vergleichbares, die Kreuzigung wird rückabgewickelt. Jesus ist Prophet mit besonderer Beziehung zu seiner Mutter und hat über den Islam nicht so genau bescheidgewusst. Diese Bedeutung, diese Umdeutung, betrifft alle, die sich als aufgeklärt bis grüntolerant wähnen. Dafür sollten sie sich interessieren.

Der Osterayman spürt den Mangel bei sich und hegt Neid gegen das Osterfest, den er in eine Forderung umleitet, womit er sich in eine gefühltermaßen gleichrangige Position begibt. Die Medien vermehren ihn, statt ihn in die Schranken zu weisen.

Sein Experiment ist wieder einmal geglückt.

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Donnerstag, 28. März 2013
Wer es nutzt
Bei Matlock, der TV-Serie für weiße alte Männer, würde das so aufgelöst, Matlock fragt seine Mandantin: „Sehen Sie die Person, die Sie zu den Morden angestiftet hat, hier im Saal?“, und Beate Zschäpe sagt „ja“.
„Würden Sie uns die betreffende Person bitte zeigen?“
Beate Zschäpe zeigt auf eine Person auf den reservierten Sitzen im Publikum, alle erschrecken. Es ist Eimann Matzüeck. Plötzlich verstehen alle und können es doch nicht glauben, aber nur so ergibt der ganze Wahnsinn einen Sinn.
So wäre es natürlich nur in der Fiktion. In der Realität hat Eimann Matzyegg den NSU natürlich nicht erfunden, jedenfalls nicht vorab. Er und die Seinen haben nur ihren Reichstagsbrand gefunden.

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Mittwoch, 27. März 2013
Plakataktion
Etwa zwanzig Jahre lang gab es im öffentlichen Raum keine Propagandaplakate mit „Alles für das Wohl des Volkes“ und „Frieden und Sozialismus sind wesensgleich“ und „Vorwärts zum Jahrestag“.
Heute, an der Bushaltestelle: „Zuwanderung bereichert Deutschland“, „spaltet“ durchgestrichen, stattdessen „bereichert“. Falls jemand denkt, Zuwanderung spaltet Deutschland, nein, so ist es nicht, sondern bereichert. Die Parole nicht auf rotem Grund, sondern auf einem Foto von einem offenbar Zugewanderten, der kleingedruckt sagen kann, ich bin Captain Mahmout oder so was, Professor für Islamkram, ich erforsche das friedliche Miteinander der Kulturen.
Ein klar definierter Forschungsauftrag, bestimmt gibt es auch andere Lehrstühle, die das unfriedliche Gegeneinander untersuchen.

Und hier ein Preisausschreiben, das sogleich aufgelöst wird, weil die Frage zu schwer ist: Von wem kommt diese Plakataktion, aus welchem Budget wird sie finanziert?
Ditib ist falsch.
Ministerium für Propaganda und Volksaufklärung wäre zuständig, gibt es aber nicht mehr. Ministerium ist schon mal richtig.
Für Staatssicherheit? Lächel.
Nein, auch nicht Familie, nicht Arbeit, Gesundheit, Wirtschaft.
Finanzministerium wäre auch ein guter Tipp, wegen Bereicherung.
Entwicklungshilfe wäre schön, auch nicht.
Nein, man kommt nicht drauf, es ist das Bundesministerium für Forschung und Wissenschaft, vermutlich von der ehemaligen Akademikerin Schavan.
Einer, der auf dem Bild, ist also schon mal bereichert. Grafiker und Werbetexter und Werbeagenturen auch.
Dann ist klar, dass für Bildung unbedingt mehr Geld zur Verfügung gestellt werden muss.

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Dienstag, 26. März 2013
Mittelalterlich
Im Zusammenhang mit dem, was zu Deutschland gehört, speziell Salafisten, die ja mit dem restlichen Islam gar nichts zu tun haben und nicht etwa aus der Mitte der muslimischen Gesellschaft kommen, wird mitunter von „mittelalterlicher Auslegung“ oder „wie aus dem Mittelalter“ geredet.
Mittelalter gab es auch bei uns, kann also doch wieder nicht so schlimm sein, klingt da mit. Es stimmt nur wieder einmal nicht ganz, also gar nicht.

Das mittelalterliche Denken war bildhaft und bestimmt von entrückten Vorstellungen. Die Denkfiguren ließen die Wirklichkeit zur Nebenerscheinung werden, wir würden formulieren, die virtuelle Welt war der realen vorgelagert. Man befand sich in einer Nische, die das Paradies ließ. Das Böse drohte in Gestalt böser Worte und nichtkonformer, also teuflischer, Häretiker.
Die Welt war sozusagen eine große Weihnachtsansprache.
Die Anfänge des Informationszeitalters brachten Wissenschaften ohne Wissen hervor beziehungsweise mit Inhalten, die komplett falsch und erfunden waren. Erst durch diese Anlagen kam man dazu, sich dafür zu interessieren, wie die Dinge wirklich sind, wie sich Sterne wirklich bewegen und welche Arzneien welche Wirkung haben. Damit war der Ausgang aus dem Mittelalter getätigt.

Kommt uns dieser mittelalterliche Zustand bekannt vor? Das tut er, auch wir haben eine Informationswelt, die der realen vorgelagert ist und in der es darum geht, den paradiesischen Zustand zu erlangen, von dem uns nur ein paar Wortbosheiten von Übelgesonnenen abhalten. Wenn die erst ausgeschaltet oder demographisch überstimmt sind, dann trägt der Halluzinationalsozialismus den Sieg davon.
Die Welt ist egal, solange sich eine Formulierung findet, die sie ins Bild passend machen lässt. Es geht um rein virtuelle Werte; Bekenntnis zum beispielsweise Einwanderungsland, gegen Spaltung, für Toleranz und Blah. Teuflisch, wer am Grünen Reich zweifelt.

Die Mittelalterlichen, das sind wir.

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