Freitag, 14. September 2018
Verfassungszersetzung
Da gab es die Besprechung über die Amtsenthebung von Maaßen mit Kanzlerin, Innenminister und, und wem? Der SPD-Fraktionsvorsitzenden. Denn es war ein Treffen zwischen den Vorsitzenden von CDU, CSU und SPD. Eine Parteiveranstaltung über den Verfassungsschutz.
Hätten wir Jamaika, hätten Merkel, Lindner und Habeck konferiert, etwas undeutlicher parteipolitisch, weil sie alle staatlich wären.
Es zeigt sich die Parteien-Hydra, die den Staat parteipolitisch würgt und parasitär auslaugt.
Kein Wunder, dass Seehofer parteitaktisch die Opposition angeht und ihr Staatszersetzung vorwirft. Irgendein problematischer Jargon? Ach was. Die Presse sieht es ja genauso.

Eins kann man ableiten: Es wäre die Evidenz des Endes der Verfassung, wenn der Verfassungsschutzpräsident abgesägt würde.

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Donnerstag, 13. September 2018
HuffingtonFAZ
Der Niveau-Limbo hat ein Ende; von einem Brei kann man keinen Limbo mehr erwarten.
FAZ-online brachte: „Martin Schulz platzt der Kragen.“ Das ist ein weiterer Meilenstein unter dem Meer, diese selbstschreibende Formulierung, vielleicht einfach nur aus dem Pool übernommen.
Es geht hier nicht mal um den manipulativen Einsatz in Abhängigkeit von Partei, ob einer pöbelt oder ihm der Kragen platzt, es ist das journalistische Niveau der Huffingtonpost, die auf die FAZ übergreift.
Einstmals war man in der Qualitätspresse zumindest vor den dümmlichsten Auswüchsen der Sprachschlamperei sicher. Inzwischen wird auch in der FAZ Rücken oder Strömung gestärkt, Kurs gehalten, Kragen geplatzt.
Journalist ist schon kein Beruf mehr, sondern ein Befund.

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Mittwoch, 12. September 2018
Entpolitisierung
Viele werden es auch so erlebt haben, dass es früher so war, dass bei Gesprächen die Politik ein Thema unter vielen war und man sich manchmal über die Ansichten der anderen wunderte, was gelegentlich auch in Streit mündete, aber die Gesprächsdynamik nicht verminderte, man redete mit immer mehr Argumenten oder wieder denselben weiter.
Dann, es lässt sich auf vor drei Jahren terminieren, ging die Spaltung der Gesellschaft durch die Bekanntschaften dergestalt, dass man sich gegenseitig für nicht mehr diskutabel erachtete. Wer auf der anderen Seite der Meinungslinie stand, war unweigerlich ein Idiot, man selbst aus Sicht der anderen.
Inzwischen geht der Trend dahin, DAS THEMA gar nicht anzusprechen. Es hätte ja doch keinen Sinn, würde nur böses Blut auslösen. Man lässt es.
Dabei müsste es immer stärker besprochen werden, gerade im persönlichen Gespräch, nicht mit Twitteremojis-Sprechstanzen.
Dass man keinen Alltagsärger haben möchte, ist verständlich, aber es nützt nichts. Die Vermeidung ist genau das, was den Falschen in die Hände spielt. Schweigen ist Zustimmung.

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Dienstag, 11. September 2018
Suche eingestellt
Daniel Küblböck hat es ein letztes Mal in die Hauptnachrichten geschafft, und eigentlich müsste man sagen: wie schrecklich, der arme. Tut man aber nicht. Für uns war er eine weitere bizarre Figur aus der Pseudowelt, ein Kunstprodukt und nicht einmal ein gutes. Nichts, was zu Mitgefühl anregt -- und nicht nur das, sondern: jegliches Mitgefühl untergräbt. Die Bilder von ihm zeigen keine Person, sondern eine Maskerade, hinter der er nicht einmal selbst wusste, wer er ist. Er wollte das Produkt sein, als das er verkauft wurde.
Damit hat er nun doch der Gesellschaft den Spiegel vorgehalten.
Wir teilen sein Schicksal, wir präsentieren uns so, wie es von uns erwartet wird, wir treten als Person lieber hinter unserer Außenwirkung zurück, als dass wir es riskieren, uns unbeliebt zu machen.

Er hat sich für uns zum Affen gemacht.
Er ist für uns gestorben.

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Montag, 10. September 2018
Opferschuld
Der, der in Köthen vor Schreck wegen der Fußtritte gegen den Kopf an Herzversagen gestorben ist, soll einen Bruder haben, der ein rechtsextremer Intensivtäter sei, war in den Meldungen zu lesen, zuvor war über den Auslöser der Chemnitzer Hetzjagden gemeldet worden, er sei links gewesen und habe keineswegs in irgendeiner Verbindung mit rechtem Irgendwas gestanden.
Warum sind diese Meldungen so wichtig, dass sie gemeldet werden?
Weil sie in dem magischen Denken der politisierten Dummverfilzten relevant sind.
Wie hier kürzlich dargestellt, reagiert man seine eigenen Zweifel ab, indem man sie übertönt. Dazu braucht man die Gewissheit, dass das Opfer einer von denen war, von den anderen, den Schlimmen, die für es demonstrieren, das ist doch der Beweis. Darum ist auch eine Klarstellung nötig, wenn das Opfer nicht zu denen gehört hat, und zwar ist sie dann möglich, wenn der übertönende Lärm es zulässt, etwa wenn es schon um was anderes geht wie Verfassungsschutzchef Maaßen.

Heute wird man zum Nazi, indem man erstochen wird.

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Sonntag, 9. September 2018
Haramlos
Die Ungeniertheit macht einigermaßen fassungslos, obwohl man schon Einiges gewöhnt ist. Die einen fordern Maaßen auf, seine Behauptung zu belegen, die anderen fordern seinen Rücktritt, beide sagen damit nichts anderes als: Wir haben selbst nichts, wissen es aber besser.
Presse und Politiker könnten ihn sofort widerlegen, wenn sie können, bei der Presse darf man sogar erwarten, dass sie sich die Mühe macht, ihre Arbeit zu tun. Ihrer Recherche endet aber bei der Feststellung, dass Maaßen etwas anderes behauptet, als sie gemeint haben wollen und die Kanzlerin gesagt hat.
Politiker äußern auch noch unverblümt, er bestätige damit die schlimmen Wörter wie Lügenpresse, spiele den Falschen in die Hände. Ob seine Aussagen richtig oder falsch sind im Sinne von wahr oder unwahr, darauf kommt es nicht an.
Sie sind haram.
Wundert man sich noch, warum der Islam als verbündet betrachtet wird?

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Samstag, 8. September 2018
Merkel muss bleiben
Wir haben hier schon desöfteren dargestellt, dass Merkel nur ein Auswuchs ist, ein Symptom, ein verstärkendes wohl, aber nicht die Ursache. Denken wir uns sie einmal weg. Was dann? Würde die Presse befreit aufatmen und endlich wieder ihrer Funktion nachgehen, würde die CDU sich von einer Bürde befreit fühlen, würde eine Tauwetterperiode einsetzen?
Das darf bezweifelt werden. Die sind alle so.
Aber es wäre noch schlimmer. Merkel deckt die Konflikte zu, genauso wie sie die Freiheit zudeckt. Solange sich Jamaika und Groko auf Merkel einigen können, fühlen sie sich sicher und lassen das Volk in Ruhe. Doch, das tun sie. Der Kontrast wird es verdeutlichen. Im Interregnum werden die Kämpfe offen ausbrechen. Es wird gegen Faschisten und Rassisten gehen, da ist alles erlaubt.

Merkel ist ein Garant des Friedens.

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Freitag, 7. September 2018
Übertönung
Da wäre eine großangelegte Lüge aufgeflogen, wenn man glauben kann, dass der Verfassungsschutz keine Beweise hat für Hetzjagden in Chemnitz, die von der Kanzlerin behauptet und vom Regierungssprecher semantisch eingeordnet wurden.
Aber was als aufgeflogen gilt, über dieses Narrativ bestimmen immer noch die Herrschenden. Die Nachrichten des DLF melden, Renate Künast twittert, dem Verfassungsschutzpräsidenten sei nicht zu glauben, der habe auch gesagt, man wisse nichts zum Breitscheidplatz-Attentat, und dabei war ein V-Mann dicht dran.
Gleiches mit Seehofer, der DLF macht eine Nachricht aus einem Statement von SPD-Oppermann, übliche Phrasen von Brandstiftung, Ungeeignetheit für das Amt, Oppositionssprache, solche gängien Parolen sagte der. Aber eigentlich unüblich: von einem Bundestags-Vizepräsidenten. Vor Thierse war man parteipolitisch neutral und hat sich auch so gezeigt.
Worum es sich dabei handelt, ist das Gleiche wie die Konzerte: Lärmschlagen. Man übertönt, dass man falsch lag oder, als Politikverbraucher, nachdenken müsste oder wenigstens zweifeln.
Die Manipulation des DLF besteht darin, die Nachricht von der Falschmeldung zu personifizieren und die Infragestellung der Person zur Nachricht zu machen.
Der Hörer weiß, wo es langgeht.

Nachtrag: Selbstverständlich auch der heute-Gucker, Aufmacher ganz oben auf -.de:
Oppermann: "Kein Verständnis" für Maaßen
Verfassungsschutzchef Maaßen zweifelt an Infos über Hetzjagden in Chemnitz. Dafür erntet er Kritik von Bundestagsvizepräsident Oppermann. Auch Horst Seehofer bekommt sein Fett weg.

Überraschenderweise hat tagesschau.de die Maaßen-Äußerung selbst als Aufmacher.

Bei stern.de kolportiert man immerhin:
Verfassungsschutz-Chef Hans Georg Maaßen spekuliert über "gezielte Falschinformationen", die in Chemnitz gestreut worden sein sollen, um vom "Mord" an Daniel H. abzulenken. Wie er zu seiner Einschätzung kommt, verrät er nicht.

Mord in Gänsefüßchen. Auch auf zeit.de.

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Donnerstag, 6. September 2018
Wer so was liest und so was glaubt
Wer glaubt so was? Naheliegende Frage bei all den durchschaubaren manipulativen Manövern in der Presse, die schon in sich nicht stimmig sind oder argumentativ so schlecht aufgebaut, dass augenfällig ist, dass es sich nicht um Information mit journalistischem Anspruch handeln kann, nicht einmal um gute Propaganda.
Aber es geht gar nicht mehr darum, wer was glaubt, sondern darum, Dominanz zu demonstrieren, und das wird auf der Seite der Empfänger goutiert. Für die handelt es sich schon lange nicht mehr um Informationen, die man sich anliest, um etwas zu erfahren, sondern um die Zufuhr von Stoff. Drogengleiche Wirkung, Entzug bei Ausbleiben. Man braucht immer wieder neuen Stoff, die Zeitung von gestern nützt nichts mehr. Es muss geliefert werden und die Dosis erhöht.
Wer unter Stoff steht, will, dass die anderen es auch tun. Auch dafür gibt man Geld aus, man kauft die Gemeinschaft.

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Mittwoch, 5. September 2018
Merkels Mentholzigarette
Die Mentholzigarettenaffäre, das war im Sommer 89 die Story in der DDR-Presse über einen in die Bundesrepublik verschleppten Ungarn-Urlauber, der mit einer Mentholzigarette betäubt wurde und überhaupt nicht abhauen wollte.

Es gibt Videos über Hetzjagden in Chemnitz, sagte Merkel, ebenso ihr Sprecher, und ein Regierungssprecher hat gegenüber Publico präzisiert, das sei eine Wertung gewesen, keine Beobachtung.

Es gab nämlich nichts zu beobachten.
Aber das ist ja nicht so wichtig, es kommt auf die Wertung an.

Das darf natürlich auch ein Regierungssprecher.
Aber dann muss seine Äußerung zur Kenntlichmachung den Vermerk „Wahlwerbung“ tragen. Genau wie alle Zeitungsartikel, die statt der Wahrheit eine höhere Wahrheit vermitteln.

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Dienstag, 4. September 2018
Schauprozess und Parteijustiz
Die bloggerisch-journalistische Glaubwürdigkeit verlangt, Irrtümer einzugestehen. Die Möglichkeit zur Korrektur ist es schließlich, was Meinungen von Anweisungen unterscheidet.
Hier hatten wir vor fast einem Jahr geäußert, dass der Mord an Mia in Kandel ohne die breite öffentliche Aufmerksamkeit, die das regionale Ereignis durch freie Medien erst bekam, in üblicher Kuschelmilde versandet wäre, keine Mordmerkmale, alle Entschuldigungsgründe, Jugendstrafrecht, sehr lange schwere Jugend. Doch bei öffentlicher Aufmerksamkeit muss das Gericht zeigen, dass es Recht spricht.

Nun ist festzustellen: Ein Dreck. Achteinhalb Jahre, also fünf, Jugendstrafrecht.
Das ist ein Signalurteil. Es zeigt dem Volk die Macht. Die hat schon gegen das Volk demonstriert, mit Malu Dreyer, so was versteht die Justiz.
Ein hartes Urteil hätte gezeigt, es nützt etwas, sich einzusetzen und zu demonstrieren. Hier wird vorsätzlich das Recht politisch gedehnt, um zu zeigen, dass der Staat funktioniert, wie die Partei das will.

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Montag, 3. September 2018
Täglich grüßt der Hitler
Wer einem auf den Hitlergrußzeiger geht, sind die aus der höfischen Blase, die auf ihren Fetisch fixiert sind und sagen: hier! So sind die. Endlich.
Von „denen“ wird aber niemand zu finden sein, der das gutfindet. Das ist der entscheidende Unterschied zum linksseitigen Milieu, ein vergleichbarer verfassungsfeindlicher Spruch auf einer Demonstration oder vielleicht sogar ein Hitlergruß von palästinensischen Opferaktivisten würde relativiert, erklärt und als berechtigte Kritik am Kapitalismus / jüdischen Nationalstaat dargestellt.
Eines ist allerdings wahr, je mehr den Leuten, die nicht der Regierungslinie folgen, gesagt wird, ihr seid Nazis / die Nazis sind eure Leute, desto mehr glauben es irgendwann. Ach, das sind Nazis? Adolf wollte eine Obergrenze? Wollte keine Islamisierung? Na dann.
Dies wäre sogar im Sinne von Heiko Maas und Steinmeier. Die brauchen die Konfrontation, wie Arafat und die Hamas sie brauchen, sie können nichts, als ihre Leute gegen die Gegner zu positionieren. Je mehr Macht sie haben und je länger, desto sicherer sind sie, das sie gewinnen werden.

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Sonntag, 2. September 2018
Mobilmachung
Wenn es zu der linken Vielfaltsdemo mit Musik in Chemnitz kommt, wozu kommt es dann höchstwahrscheinlich nicht?
Zu einer sogenannten Gegendemo, zum Aufmarsch des rechten Mobs, der die Veranstaltung sprengt.
Auch wenn linke Politiker irgendwo auftreten, gibt es allenfalls ein paar Videoaufnahmen von pöbelnden Rufern, Hau ab und so. Was sollen sie auch in der kurzen Zeit sonst rufen?
Aber was macht eigentlich der Mob, wo bleibt er? Hier hätte er doch mal was zu tun. Oder bei den anderen NGO-Wahlkämpfen gegen die Opposition.

Der Mob habe die Straße übernommen, schreibt die Süddeutsche Zeitung, und meint damit die angemeldete Demonstration.
Das zu schreiben, damit würden sie erst aufhören, wenn es wirklich so wäre. Aber bis dahin wird mutig Position bezogen.

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Samstag, 1. September 2018
Unterlassungspresse
Gestern noch war Justizministerin Barley mit ihrer Weigerung, die Sorgen der Bürger ernstzunehmen, Thema auf den Zeitungs-Webseiten, am Abend sogar mit der Steigerung, dass besorgte Bürger dem braunen Mob zuzurechnen seien. Heute nicht mehr.
Das Thema scheint nichts herzugeben. Justiz, da geht es um Recht und Gesetz, nicht die Gefühlswelt. Ist sie nicht auch Verbraucherschutzministerin? Da ist schon für die Sorgen gesorgt, auch da können sich die Bürger beruhigt heraushalten.

Eigentlich hat sie einen Grund, gefeuert zu werden, geliefert. Allein aus den Sorgen der Bürger leitet sich ein staatliches Mandat ab, die Bürger übertragen dem Staat das Gewaltmonopol, damit sich die Mandatsträger von Berufs wegen damit befassen.
Früher wäre ein Minister dafür zumindest zum Rücktritt aufgefordert worden, seitens der Presse, derselben Presse, die wegen dieser Konsequenz das Thema nicht verfolgt. Und der Regierungschef hätte ein Problem.
Der Kanzlerin scheint das nichts auszumachen. Sie schafft mit ihrer Existenz im Amt, ihrer Unabwählbarkeit das geistige Klima, in der die Presse ihre Arbeit unterlässt und in dem eine solche Ministerin gedeiht.

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