Samstag, 26. September 2020
TAZ-normativ
Die TAZ führt nun die klimagerechte Sprache ein. Eigentlich Klimadeppengeschwätz, aber sie nennen es eben so.

Was den Anschein einer weiteren zu belächelnden Schrulle hat, ist höchst gefährlich, denn in ein paar Jahren ist das die amtliche Redeweise.

Mit Genderquatsch waren es etwa dreißig Jahre von TAZ bis Vorschrift. Jetzt wird es schneller gehen, der Druck auf die Politik braucht nicht sehr groß zu sein. Es ist ein weiteres Denunziationsinstrument; man kann gemaßregelt werden für nichtklimagerechtes Sprechen, mithin werden sich genügend viele finden, die es tun. Sprechen und Denunzieren.

Das war wieder einer der Anfänge, denen man hätte wehren müssen.

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Freitag, 25. September 2020
Passende Antwort
Man könnte mal die #Platzhaberinnen und #Platzhaber fragen – nicht, welchen Platz sie meinen und ob es sich um leerstehenden Wohnraum handelt und was der Platz kostet und wer das bezahlt und ob sie selber Platz zur Verfügung stellen oder wieviel sie für den Platz arbeiten wollen, darauf haben sie alle ihre vorbereiteten Antworten, sondern – ob sie dafür wären, dass die zweihundertfünfzigtausend Ausreisepflichtigen abgeschoben werden sollen, um Platz für die Aufnahme von Geflüchteten zu schaffen. Ja oder nein.
Eigentlich wäre das auch eine Frage an die Innenministerien und die Bundesregierung.
Die Antwort würde etwas über sie aussagen.

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Donnerstag, 24. September 2020
Kulturabschaffende
Das Diversitätsdenken und Filmrollenbesetzen nach Rassenquoten ist ja nun der Gipfel weißer Überlegenheit, Überlegenheit im Sinne nicht höherer Qualität, sondern Anmaßung. Man gewährt Quote, man lässt sich herab zum Teilhaben an der Kultur und ihren Töpfen.
Natürlich ist es ein Zeichen von Dekadenz und Verfall, nicht weil man es so gut meint, sondern weil man es nur noch gut meint und nicht mehr die Kultur pflegt. Man glaubt, die Nichtpflege der Kultur, der eigenen, wäre das, was die anderen brauchen, damit sie sich nicht benachteiligt fühlen.
Dabei hat man selbst nichts mehr zu bieten, nur noch das Teilen und Herrschen auf Kosten anderer Leute, auch der in der Vergangenheit, die die Kultur geschaffen haben.

Wer als Ausländer sich die englische Kultur zueigenmachen möchte, kann Oliver Twist lesen. Das ist integrativ. Zu Ehren der niederen Kulturen Oliver Twist zu schrotten, zeigt nicht Aufgewecktheit, sondern Kulturlosigkeit.

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Mittwoch, 23. September 2020
Kaffeekränzchen
Im Frühstücksradio DLF wird erzählt, der Bundespräsident habe mit acht coronapolitikbesorgten Bürgern Kaffee getrunken. Über den Kaffee wird nichts bekannt, auch wurden die Mikrophone während des Gesprächs am sehr großen Tisch – wegen der Abstände – ausgeschaltet, jedenfalls die der anwesenden Journalisten.
Eine Frau wird im O-Ton gebracht, es wäre erst darum gegangen, die Krankenhäuser aufnahmebereit zu machen, die waren dann leer, und dann sollte der Reproduktionswert 1 nicht überschritten werden, was auch nicht geschah, also entfielen die Begründungen der Einschränkungsmaßnahmen.
So, durfte sie sagen. Na bitte.
War nur völlig folgenlos. Es kam dazu gar nichts, nicht einmal eine Entgegnung darauf, wozu auch, wenn die Debatte nicht erst noch dadurch beendet werden müsste.
Anschließend, wohl dieselbe Dame, gefragt nach ihrer Erkenntnis aus dem Treffen: es werde sich in der Politik nichts ändern. „Später relativierte sie diese Aussage“, so der Berichtende.

Das ist aber schön, dass man ihr diese Gelegenheit gegeben hat.
Interessant wäre, wie dies geschah, hat man ihr gesagt, denken Sie noch mal darüber nach, oder hat man ihr konkrete Perspektiven in Aussicht gestellt?
Oder sollten die Hörer beruhigt werden damit, dass die Leute am Ende doch zur Vernunft kommen?

Dass ich beim Bundespräsidenten was geändert hat, dürfte wohl ohnehin niemand erwarten.

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Dienstag, 22. September 2020
Nicht zufällig gewählte Moralisierungsobjekte
Der Antikolonialismus ist wieder so eine Initiative zum Stressmachen, auf einmal sind wir alle Reichsbürger mit Kolonie und müssen uns entschuldigen, finanziell, bei den Initiativen gegen Kolonialismus. Das ist die ökonomische Seite. Man bewirtschaftet Moral.
Die psychische Seite ist aber auch zu beachten, es wird nicht zufällig gewählt, um welche Moral es gehen soll, denn das ist meistens – oder soweit es zu überschauen ist immer – das, was man selbst bei sich verleugnet und darum überall sieht; der Antirassismus ist höchst rassistisch und das Gerechteln ist höchst sozialschädlich. Die Antikolonialisten haben zwar nicht vor, auf anderen Kontinenten Kolonien zu errichten und den Leuten dort ihre Kultur aufzudrücken. Aber hier und uns. Sie verhalten sich wie Kolonialherren, die dem dummen eingeborenen Volk die Zivilisation bringen oder was sie dafür halten. Sie wollen Kultur zerstören. Unsere, bei uns. Uns ausbeuten, von uns nehmen, was da ist.
Das Surrogat für die Rechtfertigung ist der emotionale Ausgleich, sie weisen uns die Rolle zu, die uns zum emotional berechtigten Angriffsziel macht.

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Montag, 21. September 2020
FDP in Gefahr
Es ist eigentlich nicht so, dass wir diejenigen wählen, die uns die meisten Verbote versprechen und die uns die meisten Freiheiten einschränken, jedenfalls nicht deswegen. Wir geben einen hohen Vertrauensvorschuss, weil wir eine entwickelte Arbeitsteilung gewöhnt sind. Wir überprüfen nicht die Approbation des Arztes oder den Meisterbrief des Klempners, und wenn vor einem Eingang Einkaufswagen stehen, erwarten wir, dass dahinter ein Supermarkt ist. Ebenso gehen wir davon aus, erst einmal, dass es sich bei den Politikern um solche handelt.
Der Vertrauensvorschuss wird oft als Mandat zum Machtmissbrauch oder nur als Wunsch nach Geführtwerden missverstanden.
Das Vertrauen in die Politik schrumpft demzufolge parteienweise. Wenn die Liberalen nur noch als Programm haben, doch wieder mitregieren zu wollen, war es das. Aber eben nur zu den Wahlen; grundsätzlich und irgendwie würde man eine liberale Partei für existenzberechtigt halten.
Aber nicht diese, nicht unter diesen Umständen; die FDP konnte sich immer als so irgendwie in der Mitte gelagert mittelmäßig und ungefährlich präsentieren. Das geht nicht in einem Umfeld, das extrem, radikalisiert und gefährlich ist.

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Sonntag, 20. September 2020
Bettenblockade
Dies ist festzuhalten, manchmal begehen auch die Nachrichten Freudsche Fehlleistungen, in denen etwas zum Vorschein kommt, was man gar nicht wollte, wie etwa hier auf den Maildienst-Meldungen: „Krankenhäuser blockieren immer weniger Betten für Coronafälle.“
Die Krankenhäuser hatten wie bekannt bestimmte Kontingente an Intensivstationsplätzen bereitzuhalten, diese Zahl wurden nun vermindert.
Dass damit Betten blockiert wurden, das ist die Neuigkeit, genauer gesagt ist die Neuigkeit, dass es so genannt wird.
Vielleicht kommt ja nun die zweite Welle der Blockierungen.

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Samstag, 19. September 2020
"Die anderen sind genauso, nur noch schlimmer"
Eine häufig gestellte Frage: Wer wählt so was?


Das ist aber – nur – fraglich und mysteriös aus Sicht eines Blockfreien.

Die Propaganda hat den Block gebildet, zu dem man zu gehören hat, und da wirken unwählbare Gestalten nicht als Ausschlussgrund zur Wahl, sondern lösen den Affekt aus: „Wenn es schon bei uns so schlimm zugeht, wie muss es dann erst bei den anderen sein?“ Und mit dieser Voreinstellung guckt man auf die anderen. Man vergleicht nicht, sondern wehrt ab. Man schiebt die Emotion, die man angesichts der eigenen Leute haben müsste und nicht zulässt, ins gegnerische Lager.

Darum wirken die Unwählbaren wählerbindend.

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Freitag, 18. September 2020
Gesprochenes Deppinnensternchen mit Männerstimme
Deutschlandfunk Kultur macht das nun wirklich, alle sprechen das Deppinnensternchen durch Pause vor innen. Schüler innen. Mitarbeiter innen.

Nicht die Innenwelt irritiert so sehr, sondern dass es Stimmen ausgewachsener Männer sind, die diesen infantilen Quatschfeminismus praktizieren und sich verwinzigen, vor der Regierungsanordnung, die es nie gab, auf die Knie gehen. Ohne Verfremdungseffekt, blanke Mitmacherei.

Das ist gewollt und beabsichtigt, man darf sich daran nicht gewöhnen.

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Donnerstag, 17. September 2020
Brandbeschleuniger
Für Joko und Klaas ist nun wieder der nächste Grimmepreis am Hosenband fällig, überreicht durch den Bundespräsidenten.

„Er habe gedacht, Europa sei Freiheit, Gleichberechtigung und stehe für Menschenrechte, sagte Milad in ruhigem Ton. Dafür habe er beschlossen, nach Europa zu fliehen. Nun frage er sich, ob das alles ein schlechter Traum sei. Moria sei ein Ort ohne sanitäre Anlagen und ärztliche Versorgung gewesen – für etwa 3000 Menschen ausgelegt, aber von mindestens viermal so vielen bewohnt. Das Feuer habe die Welt gezwungen, endlich hinzusehen“, zitiert WeLT.de.


Genauer gesagt müsste der Autor den Preis kriegen. Beste Flucht in europäische Werte.

Und der Darsteller vielleicht auch, oder besser der, der ihn gecastet hat.

Man flieht nicht zu den Werten Freiheit, Gleichberechtigung und Menschenrechte, auch nicht aus Afghanistan, sondern vor was, vor der Unfreiheit, vor der SED, vor der Indoktrination, mitunter aufgrund falscher Vorstellungen, aber niemand floh ins Werbefernsehen, das war Kabarett.

Rebecca Sommer hat bei Boris Reitschuster so einen, auch aus Afghanistan, er ist nunmehr gegen den Islam, seit ihn die Taliban zwangsrekrutiert hatten. Das ist Flucht. Aber nichts womit Joko und Klaas gefeiert würden.


Auch nett: „Wir sind eine Wertegemeinschaft – und Österreich schickt Dixi-Klos“, Assel bei Maischberger, WeLT-Überschrift.
Was ist nützlicher?

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Mittwoch, 16. September 2020
Das richtige Thema
Die Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung-Filiale in Ramallah kritisiert, im DLF, die Palästinenserführung scharf und wirft ihr Versagen vor. Wegen der Abkommen zwischen Israel und den Golfstaaten.
Ja, das tut sie, weil die Palästinenserführung das nicht verhindert hat und nicht einmal davon wusste.
Und dann eben auch nicht die Heinrich-Böll-Stiftung.

Deshalb ist es ja gelungen.
Das neue Herangehen an den Nahost-Konflikt bestand darin, dass man nicht mehr Israel als das Problem ansieht und darauf abzielt, wie man es den Palästinensern recht genug macht, dass sie den Terror aufgeben, damit anschließend die arabischen Staaten Ruhe geben. Man hat mit den arabischen Staaten etwas erzielt, das Frieden bringen kann.
Wenn die EU, Deutschland und die Heinrich-Böll-Stiftung mitmachen. Das war kein Thema bei der Feier zum Zentralrat der Juden.

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Dienstag, 15. September 2020
Zurechnungsvorschrift
„Wer mit denen mitgeht“ oder „wer sich nicht von denen distanziert“ – das sind häufige Argumentationsmuster, etwa bei der Anticoronapolitikdemonstration, aber auch sonst fast ständig anzutreffen. Meistens: „der ist selber.“

Geht das? Kann man jemandem die Aussagen oder Auffassungen eines anderen zurechnen?

Eigentlich liegt die Antwort nahe: dem normalem Bürger nicht, dem Politiker ja.
Der normale Bürger braucht sich nicht vorwerfen zu lassen, was jemand anderes gesagt hat oder welche Fahne andere irgendwohintragen. Fragen lassen kann er sich was, umso mehr, je mehr er sich dazugesellt, das schon. Aber die Beweisführung sollte darauf beschränkt bleiben.
Ganz anders in der politischen Kaste. Was jemand vom Koalitionspartner sagt oder was jemand aus der Partei sagt oder was auch nur in der Presse vertreten wird, ist das Problem aller, die bei Hofe agieren. Wer – aus dem Parteien- und Medienapparat – nicht aufgeschrien hat bei „Grundlagen täglich neu aushandeln“, ist Mitmacher und Mitverantwortlicher.

So ist das ja auch gedacht mit dem Rechtsstaat und der freien Gesellschaft, es sollte institutionalisiert sein, dass die Macht und die Mächtigen beschränkt und gebändigt sind.

Aber die sind nur noch damit befasst, die normalen Bürger zu bändigen.

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Montag, 14. September 2020
Zwei Themen
Wahl in Nordrhein-Westfalen. Kommunalwahlen sind keine Bundestagswahlen, ja ja, aber es geht um die Deutung. Die CDU habe gewonnen, weil sie die meisten Stimmen hat. Aber schon SPD und Grüne hätten zusammen mehr, mit Linkspartei fast absolute Mehrheit. Mit dem Ergebnis wäre der Olaf Bundeskanzler.

Katrin Göring-Eckardt wird zitiert, „für die Regierung“, auf die Frage einer sie zufällig auf Lesbos Treffenden, für wen oder welches Medium sie hier arbeite.
Ja Moment, Grüne, Opposition, für die Regierung, das passt doch nicht.
Entweder hält sich Katrin Göring-Eckardt für regierungszugehörig, oder sie ist wirklich im Auftrag unterwegs, und die Regierung würde jede Beteiligung oder Kenntnis abstreiten, sollte die Mission misslingen.
Überschneidungen beider Varianten sind möglich.

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Sonntag, 13. September 2020
Frohe Notlagenbotschaft
Zufällig Heiko Maas, er hat etwas Bemerkenswertes gesagt, nämlich dass die, die jetzt dagegen seien – hier zufällig die Erdgasleitung betreffend – immer schon sowieso dagegen waren.
Das Argumentum ad personam ist nicht ganz falsch, wenn es nicht bei der Person endet, sondern ihre Interessenlage und sonstige Positionierung berücksichtigt. Also: Was sagt der Bundespräsident denn sonst so und was nicht, zu wem sagt er was und zu wem nicht?

Und da kann man auch mal fragen und schließlich feststellen, wer jetzt zum Beispiel bezüglich der Moria-Männer dafür ist. Es sind die, die sonst auch und überhaupt gegen die Stabilisierung von Deutschland sind. Wer für Buntheit, Vielfalt und Toleranz ist, ist auch sonst gegen das Volk.

Ein bisschen zu gut gelaunt sind sie, wenn sie sagen: Notlage, wir setzen ein Zeichen und gehen voran! So frohgesonnen ist man angesichts von Notlagen nicht.

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