Dienstag, 1. November 2022
Zu den Akten
Im Frühstücksradio was über nebensächliche Probleme, nämlich Bundesarchiv. Das kriegt immer mehr Akten zur Archivierung und bräuchte mehr Platz, alles nicht mehr zu schaffen, die ganzen Akten von früher, von der Bundesregierung und dann noch von der Stasi.
Ja richtig, Stasi. Die Akten gingen ist Bundesarchiv über, mit der Begründung, da liegen sie gut und alle Betroffenen können weiterhin alles wie zuvor in den örtlichen Unterlageneinsichtsstellen.
Dann hatten wieder einmal diejenigen Recht, die gesagt haben, das wird nichts, das Einsichtsrecht in die Akten ist praktisch beendet. Ja, diese Irrlichternden. Das Recht besteht formal fort, aber man schafft eben nicht mehr, worauf man ohnehin nur wenig Lust hatte.
Das wird vielleicht alles mal aktenkundig und kommt ins Archiv.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Montag, 31. Oktober 2022
Schere der Ungleichheit
Frau Meloni sagt in dem vielbeachteten und vielgehassten viralen Video, die Identität solle uns mit dem ganzen Genderquatsch genommen werden, damit wir willige Konsumenten sind und uns vom Kapital regieren lassen.
Der erste Teil ist ohne Zweifel vollkommen richtig, diese ganze Quatschsoße hat den Zweck der kollektiven Vereinheitsbreiung, um steuerbar und willig zu sein.
Aber wirklich von Wirtschaft und Kapital? Letztlich ist es ja egal von wem. Das mit Kapital und Wirtschaft hätte eigentlich von genau denen kommen können, die sich echauffieren. Konsument sein gilt ja als das Schlimmste bei denen, fast. Jedenfalls wäre bei irgendwem sonst diese Rede als kapitalismuskritisch angesehen worden.
Warum nicht nun?
Weil die ganze Kapitalismuskritik auch nur Schwindel war. Sie war auch nur immer ein rhetorisches und machtpolitisches Mittel im Kampf gegen das Individuum.
Und wenn jetzt die Falschen dasselbe sagen, ist es nicht das Gleiche.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Sonntag, 30. Oktober 2022
Unnachahmlich
Ein Beispiel für dysfunktionalen Protest ist mit einem örtlichen solchen gegeben; Handwerker machten einen Protest-Autokorso durch die Stadt, man demonstrierte und redete. Die Lokalpresse hielt sich mit Hasskommentaren zurück, aber framte: Blechschlange, Handwerker hupen gegen hohe Preise, kritisieren die aktuelle Politik. Schon das selbstgegebene Motto ''Ohne Handwerk wird es dunkel'' ist Zeitungsdeutsch.
Das zeigt, wie es nicht geht, weil man nicht Protestformen kopieren kann ohne die Vermittlung. Bei Klimaterroristen wird über das schlimme Klima berichtet, bei Handwerkerprotesten über Form ohne Inhalt, gerade so, als ob ein Zirkus durchgezogen wäre mit Tierschau.
Man kriegt vorgemacht, wie irgendwelche Aufmerksamkeitsdefizitäre ernstgenommen werden, dabei ist das im Ganzen eine Inszenierung. Man kann nicht Luisa Neubauer nachmachen und erwarten, die Medien würden das Pseudo-Ernstnehmen nachmachen.
Und überhaupt fangen alle erst zu demonstrieren an, wenn sie selbst betroffen sind, die Handwerker gehen nicht zur Demonstration der Pflegekräfte und die Pfleger nicht zu den Windkraftgegnern.
Wer zu wem geht, sind ver.di-Gewerkschafter zu Fridays for Future.
Dabei hätten die Handwerker die stärkste Position. Sie müssten sie zunächst einsetzen, um bei der örtlichen Presse was durchzudrücken.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 29. Oktober 2022
Lieber mittendrin als nur dabei
Christian Lindner hat einen Nachschub an sein geflügeltes Wort, das ihm wohl derzeit öfters entgegengehalten wird, angefügt, er zitierte sich, besser nicht regieren als schlecht, und fügte an, es gelte aber auch: ''Es ist besser, aus der Mitte die Gesellschaft nach vorn zu bringen, als von außen zu beobachten, wie das Land nach links rutscht.''
Klingt gut und irgendwie schlüssig.
Aber während ''Lieber nicht als schlecht regieren'' eine Dramaturgie hat von Prinzip und Einhaltung, man hält jenes für richtig und tut darum dies, hat der Anschlusssatz die Struktur wie ''Lieber die Stumme im Bett als die Taube auf dem Dach.'' Heißt nichts, wenn man nicht etwas tut, und das wäre etwas anderes, als die FDP bietet. 'Das Land nach vorn bringen', das sagte auch Ursula von der Leyen als Begründung dafür, nichts gegen Migration zu tun. Besser als dem Land beim Linksrutsch zugucken ist auch Mühle spielen, das heißt aber nicht, dass man jetzt ein Mühlespiel hervorholt. Die FDP müsste schon etwas tun und zeigen, das dem entspräche.
Oder wenigstens den Eindruck vermitteln, sie hätte was begriffen.

... link (7 Kommentare)   ... comment


Freitag, 28. Oktober 2022
Herabstufung des Strafmaßes für die Falschen
Eine Meldung und ihre Geschichte, in der Thüringer Presse steht, Thüringen, also die Regierung, unterstützt die Herabstufung des Straftatbestandes Besitz von Kinderpornographie zum Vergehen, dazu ein Bild des grünen Justizministers, der als Begründung hat, es hätte häufig die Falschen getroffen.
Wer kann das sein, wen meint ein grüner Justizminister damit?
Er führt als Beispiel an: wenn ein Lehrer einem Schüler ein Ding wegnimmt, auf dem so was ist.
Aha. Aber nach der Herabstufung ist er, der Lehrer, dann immer noch der Falsche, man nimmt billigend inkauf, dass er als Falscher bestraft wird, nur etwas geringer. Intellektuell anspruchsvoller wäre die Veränderung des Straftatbestandes, Absatz: Gilt nicht für Sicherstellung zwecks Strafverfolgung.
Die richtigen, der Beispielschüler, eben noch Verbrecher, ist gleich mit ein Stückweit entkriminalisiert. Ist ja demnächst Erstwähler, der Lehrer ist schon grün.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 27. Oktober 2022
Unabwägbares Wagnis
Wie man weiß, wurden bei Wahlen in der DDR nur die Zettel gefaltet und eingeworfen. Schlimmer als der Gang in die Wahlkabine war, gar nicht wählen zu gehen, darin zeigte sich die größere Ablehnung, die Verneinung der Wahl als solcher, als die man mit der Gegenstimme den Vorgang noch anerkannte.
Es gab aber Abstufungen bei der Bekundung der Zustimmung. Ganz überzeugte Genossen wählten bis 8 Uhr, morgens. Demgegenüber hatte die Stimmabgabe am Nachmittag schon etwas von minderer Bedeutung, die man der Sache beimaß. Überraschenderweise war die Möglichkeit, schon vorher im Rathaus oder so die Stimme abzugeben, nicht Ausdruck von noch größerer Überzeugung, sondern leichter Distanzierung. Ein bisschen was anders, ohne offen zu opponieren. Nuancen sind von Belang.

Als eine ähnliche Leichtdistanzierung kann man die Stellenausschreibungen mit m/w/d statt mit Deppinnensternchen oder Doppelpunktierung ansehen, da wird wenigstens noch richtige Grammatik angewandt. Man zeigt, dass man sich der Vorschrift fügt, aber keine eigene Ambition verfolgt und den ganzen Quatsch nicht mit Initiative mitmacht.
Diesen Anschein hat es zumindest. Es würde ja keiner so sagen.
Würde niemand wagen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 26. Oktober 2022
Instrumentalisierbares
Kann sein, dass es welche gibt, die sagen, ''auch noch die Ukrainer'' und ''was sollen wir wegen denen'', dann hat die Ablenkungspolitik unserer Politiker funktioniert, denn was schiefläuft, liegt an denen und nicht an den Russen oder den Ukrainern und nur zum geringen Teil an deren Staatsführung. Wenn aber jetzt viele Berichte von Ukrainerfeindlichkeit auftauchen, dann ist das wohl der Hetzjagden-Effekt; zum einen erwartet unsere Infomeute so was und zum anderen stachelt sie es vorsätzlich an, um Wörter aus dem Zeitungsdeutsch zu verwenden. Auch die schlechte Meinung soll gelenkt werden.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 25. Oktober 2022
Nutznießer
Eine Folge der Cancel-Kultur ist im privaten Umgang zu finden, der mentale Zustand der Anspruchs- und Erwartungshaltung, für alles gefeiert und respektiert zu werden, ohne dies selbst gewähren zu sollen. Wer etwas nicht sehen oder hören will, gibt demjenigen, der darauf verweist, die Schuld. Das war in Ansätzen schon immer so, man wollte etwas nicht wissen und war sauer auf den Boten, aber das gute Gefühl, damit vollkommen im Recht zu sein ohne weitere Begründung und ohne Debatte, ist neu, besonders in der Menge und als Normalität.
Da verstreiten sich Leute und Verwandte wegen politischer Differenzen, während angeblich konkurrierende Politiker ihrerseits im Konsens der Demokraten miteinander und gemeinsam Geld einziehen.
Man sieht, wem es nützt.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Montag, 24. Oktober 2022
RAFfF
Die Übereinstimmung, die Formengleichheit, sollte doch zu erschrecken geben.
Junge Frau, dem Erscheinungsbild nach sympathisch und mit Eloquenz über dem Mittelwert, überzeugt von der Wichtigkeit und Dringlichkeit ihrer Mission, spricht die Intellektuellen unterschwellig auf emotionaler Ebene an.
Es ist so schlimm, dass schlimme schlechte Aktionen dagegen harmlos sind! Diese Aussage bringt eine gefühlte Entlastung.
Der würde man vertrauen und der würde man Geld geben, wenn sie auf der Flucht wäre und klingeln würde.
Wir sind in der Phase vor den großen Anschlägen mit Menschenopfern, die sind bis jetzt nur mittelbar, waren schon mit Vorerkrankungen im Rettungswagen, der nicht durchkam. Noch keine Brandstiftung und erst recht keine Anschläge auf Politiker.
Der Unterschied dürfte werden: Die Wiedergängerin wird nicht den Fehler machen, in zu gehen. Und sie wird es nicht nötig haben. Denn der Verfolgungsdruck wird entfallen. Es wird keine Notstandsverordnungen geben, jedenfalls keine für Fahndungen. Sondern für das, was den Forderungen entspricht.
Dazu sind die Aktivisten schließlich aktiviert worden. Das ist das Neue.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Sonntag, 23. Oktober 2022
Einsatz im Kollektiv
Der Schwindel beim LBGTQSPD-Quatsch ist der von der diskriminierten Community.

Was braucht jemand, der eine andere Sexualität bevorzugt als die für die Fortpflanzung erfundene? Die Kultur des alten weißen Abendländers, dass es sich hierbei um eine Privatangelegenheit handelt. Den Konsens und die Vorstellung, dass nicht der Staat darüber bestimmt und dass daran keine anderen Rechtsfolgen gebunden sind als die, die damit im direkten Zusammenhang stehen könnten.
Das ist noch nicht lange so, erst ein paar Generationen, früher hatten Beamte verheiratet zu sein, zum Beispiel. Es waren eben gesellschaftliche Angelegenheiten, in den Zeiten vor der Überbevölkerung.
Die Community, genauer ihre selbsternannten Sprechenden und Vertretenden, tun etwas anderes, sie kollektivieren wieder. Sie erheben sich zuerst über die, in deren Namen sie zu sprechen vorgeben. Das Individuum kommt gar nicht vor, erst, wenn es benutzt werden kann.
Die Community ist keine Interessenvertretung, sie ist ein Aktivismus, der andere für sich einsetzt.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Samstag, 22. Oktober 2022
Beendete Literatur
Buchmesse ist, und die Buchpreise werden vergeben. Der Gewinner des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ist vermutlich kein schlechter und würde sonst zu der großen Gruppe derjenigen gehören, die ihn ebenfalls verdient hätten, und dieses Gewinnende des Buchpreises hat schnell ein Buch geschrieben, um für die Auszeichnung was einreichen zu können.
Die Sache ist: Erwartet man von der Buchmesse eigentlich noch was? Erwartet man von dem Literaturbetrieb und der ganzen Branche überhaupt noch irgendetwas, etwas anderes als klare Zeichen für Vielfalt, Diversität und Mengenmassen?
Es gibt nichts mehr zu erwarten.
Kein Literat könnte jetzt noch mit dem Schreiben von Literatur einen Blumentopf gewinnen, also tut es niemand mehr, zumindest beginnt niemand mehr einen derartigen Berufsweg, es gibt noch ein paar Restbestände.
Die Literatur ist erledigt.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Freitag, 21. Oktober 2022
Was zum Moralisieren
Einer der vielen propagandataktischen Tricks, die mit dem Moralisieren einhergehen. Liegt darin, dass der Einwand dagegen einer in der Art ist: 'Moralisiere doch nicht!'
Aber das Moralisieren kommt, der Beobachtung nach ausschließlich, als Verdeckung einer Unfähigkeit, Wegleitung von einem Thema, auch Heuchelei. Man müsste also die Heuchelei monieren, die aber wäre konkret nachzuweisen. Die Unfähigkeit müsste genau dargestellt werden. Die Moralisierung ist gar nicht das Problem, es sind Heuchelei und Unfähigkeit. Aber die liegen auf einer anderen Ebene. Bleibt man auf der Ebene der Moralisierung, hat man nur das schwache Argument 'Ach immer dieses Moralisieren.'
Und damit ist man argumentativ unten und kann die Argumentation nicht gewinnen.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 20. Oktober 2022
Zielperson Kind
Wer schon mal Kindern begegnet ist oder sogar selbst eins war, weiß, dass sie zu bestimmten Zeiten bestimmte Fragen haben, ob ausformuliert oder auf Anschauung bezogen, und es am besten ist, wenn man dann, wenn sie die Fragen haben, bereitsteht für Antworten. Wenn das Kind etwas nicht versteht, bemerkt es das von selbst und verliert das Interesse. Zu sagen 'das verstehst du noch nicht' lebt Inkompetenz vor.

Wenn man nun Kindergartenkindern mit transgeschlechtlicher Früherziehung kommt, tut man etwas ganz anderes, man beantwortet keine Frage, die das Kind hätte, man dressiert.

Und in der Zeit unterbindet man die natürlicherweise anstehenden Entwicklungsschritte durch Fragen und Antworten. Quatsch geht zu Lasten der Entwicklung.

Darum ist das Ding eine Verdummung.

Eine, mit der man früh beginnt und permanent weitermacht. Klar, dass Pubertätsblocker als Mittel der Wahl erscheinen. Man steht auf Kinder so sehr, dass man sie im infantilen Stadium belässt.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 19. Oktober 2022
Grüne Zukunft
Man erwartet, dass die Grünen in der Atomsache uneinsichtig sind und zum Landesglück gezwungen werden müssen, es werde ein paar bittere Pillen, wenn nicht sogar bittere Wahrheiten geben, aber es muss ja weitergehen.
So denkt man sich das.
Und dass vielleicht eine Talkrunde mal betalkt: Atomkraft, Fluch oder Segen?

Nicht mit den Grünen.
Es wird heftige Debatten geben, ja, das schon, aber nicht über Atome.
Sondern über Rassismus, Corona, Gender, Kapitalismus, Klebekinder, über ein paar Anschläge, die zu weit gegangen sind, jedenfalls über den ganzen Wort- und Informationsmüll, der gerade dazu erschaffen wurde. Die Spaltung der Gesellschaft wird von den Spaltern beklagt, Hass und Hetze gegen Grünlinke, Kampf gegen Normal.
Das wird passieren.
Woher wir das wissen? Wir sind ja schon mittendrin.

... link (5 Kommentare)   ... comment