Montag, 10. April 2023
Qualität direkt vom Staat
Gerade ist zu lesen, auf Twitter werden BBC und unsere öffentlich-rechtlichen Rundfünke mit dem Vermerk ''staatlich finanziert'' versehen. Einzelne Sendungen nicht und auch einzelne Journalistengesichter nicht, was noch besser wäre.
Die BBC will das nicht, auch die unsrigen finden das ungehörig.
Dem Staat ist der Rundfunk peinlich oder dem Rundfunk der Staat, ein guter Schritt zur Trennung von Staat und Glaube, eigentlich.
Aber jetzt nehmen wir mal an, die unstaatlichen freien Medien würden auf ihre Produkte, online oder gedruckt, den Vermerk ''nicht staatlich finanziert'' schreiben – wie würde das wirken auf die Konsumenten, die Leser? Als höchst unseriös, außerhalb des Konsenses, da kann ja jeder kommen und da kommt auch jeder. Man würde denken, es bestände eine Pflicht, auf die Unseriosität selbst hinzuweisen. Man guckt lieber weg.
Jedenfalls auf die größere Hälfte bei uns würde das so wirken. Kommt nicht vom Staat, also von einer fremden Macht. Will man nicht, sonst ist man selbst vielleicht auch bald nicht mehr staatlich finanziert.

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Sonntag, 9. April 2023
Kollektivbeichte
Die WeLT hat:
„'Mittlerweile fühlen sich die Leute schuldig, wenn sie zu viel Wasser verbrauchen'
Immer mehr psychische Nöte und Zukunftsängste – es scheint etwas kaputt zu sein im Land. Für alle, die nicht mit sich im Reinen sind, hat das Christentum ein Angebot: die Beichte. Aber fast niemand geht noch hin. Warum ist das so? Und: Tut das einer modernen Gesellschaft wirklich gut?“

Tja, diese frühe Form oder Vorform der Gesprächstherapie hatte zum Zweck, mit sich selbst ins Reine zu kommen, damit man sich besser fühlt, und nicht, sich schlecht zu fühlen, aber das ist die Stelle, wo man der Kirche Geld gibt.
Das Mea Culpa ist der Zwischenschritt zur Eigenverantwortung, zum selbstbestimmten Leben in Verantwortung.
Wenn der Typ hinter dem Fenster das Geschäftliche beherrscht, fühlt sich der Beichtende hinterher noch schlechter.
Das ist so etwa der Zustand der sogenannten modernen Gesellschaft, die kollektivierte Schuld kann nicht gebeichtet werden, weil die persönliche Verantwortung übergangen wird. Man kann nur kultische Handlungen vornehmen mit rituellem Charakter, die keinerlei reale Wirkung haben.
Aber: die Leute fühlen sich wirklich besser und unschuldig, weil nicht verantwortlich. Was sie brauchen, ist, dass sich die anderen noch schlechter fühlen sollen. Man kriegt die Beichte abgenommen von der Gesellschaft, die ihre Schuld für alles eingesteht.

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Samstag, 8. April 2023
Information für unsere Jenaer Leser
Die neue Ausgabe der Seniorenzeitung ist da

Senioren-Akrützel Nr. 42

hier aufmachbar:
https://seniorenakruetzel.blogger.de/

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Verschwörungswechsel
Das Schimpfwort ''rechtsoffen'' gab es schon aus der Corona-Zeit, jetzt ist Ostermarsch, und da hat im Frühstücksradio der eine Vorsitzende der Linkspartei sein Forum und wird danach gefragt, dass das ein Problem wäre, weil da auch welche von der „Basis“ mitgingen und Verschwörungsanhänger.

Wäre es ihm ernst mit Frieden, würde er sagen, na logisch doch, auch Wähler anderer Parteien wollen das, was wir wollen, darum liegen wir ja so richtig. Das sagt er aber nicht, ihm geht es um links.

Und die sogenannten oder selbsternannten, das weiß man nicht, Verschwörungsanhänger waren bis vor Kurzem Verschwörungstheoretiker, wurden dann, weil Theorien überprüft werden können und etwas beinhalten müssen, zu Verschwörungserzählern, erzählt werden kann viel, aber immer welche, die eine nicht existierende Verschwörung ausmachen als Kern des politischen Geschehens. Inzwischen wird die Verschwörung bei ihnen ausgemacht, denn Theoretiker oder Erzähler kann man nicht ausheben.

Man muss informiert bleiben, was gerade die herrschende Hetze ist.

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Freitag, 7. April 2023
Deckkrise
Ein Grund, warum innerhalb der Pseudosphäre die Klimasache funktioniert, liegt erstaunlicherweise im Gegenteil der Anschauung. Man könnte ja denken, alle möchten sich mit dem Klima arrangieren und das Geld nicht denen geben, die von der Warnung leben, sondern es zweckdienlich und entsprechend den zu erwartenden Situationen verwenden.
Aber im ganzen Talkbereich nur Klima, und wenn mal nicht, dann klettern welche auf Schornsteine und kleben sich fest, damit sie interviewt werden dazu, dass zu wenig gegen die menschengemachte Ozeanerwärmung gemacht wird.
Und jetzt stellen wir uns mal bitte vor, es wäre wirklich so wahnsinnig heiß und klimakatastrophal, die Erde glüht und die Sonne steht auf drei Uhr nachmittags, würden wir dann diesen Politikerdarstellern zuhören? Sie stünden mit leeren Händen da, ihre Unfähigkeit wäre offenkundig.
Schwindeln lässt sich leichter mit einer erschwindelten Katastrophe. Angstmachen funktioniert besser als Angst bei tatsächlichen schweren Situationen, in denen man Kompetenz zeigen müsste und in denen Kompetenz verlangt würde. In einer Katastrophe würde niemand Luisa zehn Cent geben.
Das ist der Grund, warum die echten Krisen überdeckt werden von so etwas Angenehmen wie der Klimakrise.

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Donnerstag, 6. April 2023
Arbeitsgemeinschaft
Gewerkschaft und Experten fordern für die Metallindustrie die 4-Tage-Woche, weil dadurch junge Menschen zum Arbeiten animiert werden könnten.
Nun ist Arbeit wirklich eine üble Sache, alle trachten danach, sie zu vermeiden. Da kann man den jungen Menschen nicht verübeln, wenig davon zu wollen, um das Leben im Gleichgewicht zu halten.
Die Frage, auf die es ankommt, ist indes die nach der Produktivität und der Effizienz. Verbessern die Menschen, wer immer das sein soll, die Effektivität der Arbeit, brauchen sie dann weniger zu tun, und welche organisieren die Effektivität. Im besten Falle basiert der Gesellschaftsvertrag auf dieser Arbeitsteilung. Energie braucht man auch.

Danach sieht es bei uns nun gar nicht aus. Solange eine Billion Euro beim Staat versickert, kann man die Arbeitszeit der Produktion nicht noch weiter verringern.
Mit dem Ergebnis, dass gar keiner mehr arbeitet.
Sehr vereinfacht und modellartig beschrieben, aber so ist der Zustand.

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Mittwoch, 5. April 2023
Vernichtungsbetrieb
Wie man sich vielleicht erinnert, wurde Lisa Eckhart einem breiten Publikum bekannt durch einen Cancel-Vorgang, der mit Antisemitismus begründet wurde. Wie man richtig vermutet, war die beanstandete Nummer ein Behandeln von Antisemitismus.
Aber der Punkt hier ist nicht nur, dass hierbei nicht mehr unterschieden wird und dass es keine Rechtsmittel gibt, Schuldfeststellung bei Verdacht. Die Nummer hatte #MeToo zum Anlass, die kabarettistische Figur sagte ans Publikum gerichtet, na, Weinstein, Woody Allen, noch paar jüdische Namen, da kann es mal gegen Juden gehen, was? Also der im Publikum vermutete Antisemitismus wurde angekitzelt, wobei es allem Anschein nach in Österreich da etwas mehr anzukitzeln gibt.
Aber das Skandalöse ist, sie hat hier ein Betriebsgeheimnis von #MeToo ausgeplaudert. Alle Kulturvernichtungsprogramme, und #MeToo ist auch eins, haben den antijüdischen Drang, ob als Zweck oder Nebeneffekt.
Man mache das Gedankenexperiment, Lisa Eckhart hätte gesagt, die toxisch männlich Angemetooten sollen sich nicht als Opfer gerieren wegen ihres jüdischen Namens. Hätte es da eine Aufregung gegeben?
Schwer vorstellbar.
Höchstens da, wo der Kulturbetrieb noch kein Kulturvernichtungsprogramm wäre.

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Dienstag, 4. April 2023
Zustimmungsdiktatur
Manchmal muss man eben auch ganz billige Vorlagen verwenden.

Hier hat Focus eine für uns.

In einer Buchbesprechung heißt es: „Auf Seite 150 lässt der Autor und „Zeit“-Korrespondent Thumann ein Wort fallen, das für deutsche Ohren verstörend klingt. Putin habe Russland zu einer 'Zustimmungsdiktatur'' gemacht. Putins typischer Unterstützer, das sei der 'Sowok':

'Der Homo sovieticus, der die Sowjetunion überlebt hat. Er lebt in der Regel in einer Stadt mittlerer Größe in der russischen Provinz. Arbeitet in der Verwaltung oder in einem ähnlich bürokratisch geführten Betrieb. Sieht viel und ausschließlich Staatsfernsehen. Vom Sofa aus verfolgt der Sowok am Bildschirm in einem Rausch von Revanche und Genugtuung, wie die Minderheit unter die Polizeistiefel gerät.'“

Ach wo, klingt nicht verstörend. So was gibt es inzwischen auch in der Ex-Sowjetunion, warum denn nicht.

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Montag, 3. April 2023
Bruttoinlandsdestrukt
Wenn die Wohnungseigentümer mit dem, was in einem normalen Land als Altersvorsorge recht tauglich wäre, in den Finanznotstand getrieben werden – sie werden nicht insolvent, sie hören nur auf zu besitzen – bleiben wir rechnerisch ein reiches Land, Robert Habeck oder wie immer der dann heißt wird ein hohes Bruttoinlandsprodukt vorweisen können und die Steuern sprudeln. Sie reichen nicht, aber sprudeln. Die Wertvernichtung wird rechnerisch durch Arbeitsleistung erwirtschaftet. Kostet alles Geld, Zwangsgeld, nur dass man nicht herumgeht und den Leuten alles wegnimmt, man zwingt sie zum Kauf von Dienstleistungen, für die sie gar keine Nachfrage hätten.
Wenn sie können.
Wenn nicht, auch. Sie müssen.
Aber das, wofür man normalerweise sein Geld als freier Verbraucher ausgeben würde, ist ja auch weg, die restliche freie Wirtschaft, die auf den ersten Blick mit all der 360-Grad-Energiewende gar nichts zu tun hat, hört auch auf zu arbeiten, und das bei wie gesagt sehr guten Wirtschaftszahlen.
Der Ruin ist lediglich ganz privat. Und der Kanzler kann sagen, wir schaffen das, weil wir es können.

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Sonntag, 2. April 2023
Unappetitlich
Da gibt es einen Werbespot, für die Pro7-Zielgruppe, jedenfalls da gesehen, irgendwas Essbares, in pflanzlicher Variante, vegan, aber eben nicht nur, eine Stimme sagt im Bestelltonfall: Für mich bitte mit Fleisch, mit!

Das ist so ein Alibifleisch; na bitte, man darf Fleisch, keiner kriegt was aufgenötigt oder verboten.

Manipulativ geht es aber erst recht gegen Fleisch, denn: Man isst nicht 'mit Fleisch', man isst ein Schnitzel oder ein Steak oder eine Roulade und das alles in verschiedenen Möglichkeiten, nach Art des Hauses oder der Müllerin, das Fleisch ist geradezu kulinarische Vielfalt. ''Mit Fleisch'', das ist Kaffee mit Koffein, das eigentlich da nicht hingehört.
Bei 'mit Fleisch' kriegt man keinen Appetit, bei 'medium' eher.

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Samstag, 1. April 2023
Weitergezählt
Warum gibt es eigentlich nicht mehr diese Kommunisten wie von Horst Buchholz in Eins, Zwei, Drei gespielt? Also, die könnten doch theoretisch immer noch für alles und genauso sein, praktisch auch.

Die Personen oder ihre Nachfolger gibt es noch, sie tun nur andere Dinge und geben sich etwas anders, machen vielleicht Klima, das geht am besten.

Was wir daran sehen, ist: Es war, ist und bleibt Masche, Getue, Attitüde, manche glauben es eben selbst und andere weniger. Aber die Mode bringt hervor, um was es geht und was die Parolen sind, sie sind so austauschbar wie die Personen. Fanatismus wird immer gebraucht, Fanatiker finden immer was.

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Freitag, 31. März 2023
Sprache des Grünen Reiches: ''Wohnraum''
Bezahlbarer auch noch, das soll eine Eigenschaft einer Verwaltungs- und Nutzungseinheit sein.

Wohnung ist etwas, das jemand hat, bewohnt und sich einrichtet. Wäre ja schön, wenn der Staat sich daraus heraushält, aber darum geht es gar nicht beabsichtigterweise, das Gegenteil ist bezweckt, der Bewohner wird herausgerechnet.

Und das kann ihm ganz real passieren, wenn das Verhältnis Wohnraum zu Anzahl zu ungünstig ist für die Massenverwaltung.

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Donnerstag, 30. März 2023
Verstimmt in Berlin
Auch wieder eine vielleicht nur einfache Sprachungenauigkeit, aber politisch gepolte Ausdrucksweise, wenn es heißt, das Berliner Volksbegehren sei gescheitert.
Das Ergebnis ist das Volksbegehren.
Das Volk begehrt nein.
Aber auch, wenn man das Ergebnis richtig findet, wird mit Scheitern impliziert, dass etwas falsch gelaufen wäre. Das ist es nur aus Sicht der Herrschenden.
Und die werden nicht, wie nun von manchen erhofft, ihr Scheitern einsehen, auch nicht die Medien oder die Realos in der CDU. Die Grünen und die Klimaschutzstaffel haben nur etwas erlebt, das sie härter macht. Sie wurden mal wieder daran erinnert, wo der Gegner steht.

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Mittwoch, 29. März 2023
Wertevielfalt
Ein mentaler Unterschied zwischen Links und Unlinks besteht in der Art der Sicht auf den politischen Gegner. Klar, bei den Linken ist nach ein paar Jahren Partei jede Restvernunft abhandengekommen. Das ist aber erst unser Problem im politischen Kontext. Man muss sich dem Linksdenk verweigern, man muss normal bleiben. Das ist alles.
Als vor ein paar Jahren dieser Edathy aus der Politik ausstieg, bekanntgemachtermaßen wegen Erkrankung, schrieb eine Onlineseite, der ist unser politischer Gegner, aber wenn er krank ist, wünschen wir Genesung. Undenkbar so etwas andersherum.
Ricarda Lang bekommt Gratulation zur Verlobung mit besten Wünschen für sie persönlich und mit solchen für uns alle, dass wir sie politisch loswürden.
Die Vorstellung, dass Ricarda Lang das Pfefferminzblättchen isst, ist nur solange komisch, wie sie nicht wirklich geplatzt ist. Danach wäre jeder Nachtrittwitz obsolet.
Das sind die Werte.

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Dienstag, 28. März 2023
Ampelfortschritt
Da gibt es zu lesen, die FDP müsste jetzt, spätestens und wann wenn nicht jetzt, die Ampelkoalition verlassen.

Schade, aber leider ist es so nicht. Die FDP hat gar keine Option.
Genscher hatte Kohl und die vorgehabte geistig-moralische Wende. Lindner hat nichts, wohin er sich wenden könnte. Die Volksmeinung würde mit der öffentlichen Meinung darin übereinstimmen, dass solche Manöver dem Land schaden und gerade jetzt ein parteitaktischer Winkelzug das falsche Signal gegen Klima ist.

Rotgrün würde die Fortschrittskoalition fortsetzen und sich da, wo es parlamentarisch nötig ist, CDU-Merkelianer zur Mehrheitsbeschaffung holen. Die Politik würde sich nur darin ändern, dass auch Verkehrsminister und Finanzminister grün würden und wir das ersehnte und von den Medien als mutigen Schritt gefeierte Tempolimit und das Sondervermögen bekämen.

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