Montag, 24. April 2023
Milieuschaden
Wir hatten hier schon mal dargelegt, dass es bei nicht eingehaltenen Wahlversprechen oder bei dem, was sich die Wähler von den Parteien versprechen, Asymmetrien gibt; der FDP verübelt man die Preisgabe von Liberalität sofort, wogegen es bei den Grünen gar nichts ausmacht, wenn das Klima doch nicht gerettet wird und die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Gesellschaft zunimmt trotz aller Bemühungen oder die Frauentransquotenpläne nicht erfüllt werden, das macht die Grünen nur noch notwendiger.
Aber eines kann auch den Grünen unterlaufen: dass sie ihre Vorhaben umsetzen und man ihnen bei der Wirkung zusehen kann.
Dann merken einige Gemütsgrüne, dass sie doch nicht so hochgestellt sind, wie sie es von Moral wegen geglaubt haben, und dass das bisschen Verzichtelei, das sie zelebriert haben, der Anfang war.

Dann gehen die Werte für die Grünen ein bisschen zurück, aber auch hier gibt es die gut vorbereitete Asymmetrie; es wird keine antigrüne Wendestimmung aufkommen, niemand gibt sich selbst die Schuld, auf die Grünen hereingefallen zu sein, und die Institutionen sind durchgegrünt. Das betrogene Milieu hat aktiv mitbetrogen und kann nicht mehr heraus.
Das ist der Zustand, wenn es zu spät ist.

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Sonntag, 23. April 2023
Heißes Hufeisen
Hatten wir nicht als Lernstoff aufgekriegt, dass die sogenannte Hufeisentheorie, von der man nur in dem Zusammenhang hört, dass sie falsch ist, falsch ist? Und jetzt soll Putin vorgehabt haben, die Gegenpartei und Sahra Wagenknecht zusammenzuführen. Da hat Putin offensichtlich nicht den politischen Durchblick, wenn er der Hufeisentheorie, von der schon Titanic im Kabarettstil schrieb, die glauben nur dumme Esel, eine Verschwörung widmet. Aber was soll er machen, er muss nehmen, was da ist, und Heinrich XIII. ist unpässlich im Moment.

Das ist indes genau das, was der Künstlichen Intelligenz einfallen würde, wenn man sie fragt, wie man eine neue Partei von Sahra Wagenknecht rechtzeitig unterbünde. Stell eine Verbindung zur Gegenpartei her!, wäre die Weissagung. Geht ja nicht, dass es links wäre.
Die Infosphäre braucht den Stoff, den sie sich generiert.
Die Bilder, wie Sahra Wagenknecht Hetzjagden veranstaltet, werden gewiss nachgeliefert.

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Samstag, 22. April 2023
Bildungslücken
Da ist doch diese Sache mit den vierzig sitzenbleibenden Erstklässlern in Nordrhein-Westfalen, und klar ist, was klar ist.

Nur, hier zeigt sich noch mehr; die Kinder können am wenigsten dafür. Kann schon sein, dass die mit sechs oder sieben schon kulturell verkorkst sind, dass sie nichts lernen wollen oder können, aber auch das wäre am wenigsten ihre Schuld. Man wundert sich doch zugleich darüber, dass überhaupt noch welche sitzenbleiben, und dann gleich so viele. Dann ist bis zum ende des ersten Schuljahres verdammt viel falsch gemacht und unterlassen worden. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit hat es niemanden interessiert. Sehr sicher wäre es das Problem der Lehrerixe gewesen, wenn die Kinder als zu schlecht stigmatisiert worden wären.

In Amt und Politik sind Leute am Werk, die kaum ein höheres Niveau als diese Erstklässler haben, denen kann man nicht zumuten, Leute auszubilden, die besser wären als sie.

Sowieso sind andere Dinge viel wichtiger, Klimageschlecht und Intelligenzgleichheit.

Diejenigen, die sich jetzt darüber einen Kopf machen müssten, denken sehr wahrscheinlich über wirksamere Verdeckungsmaßnahmen nach.

Es ist anzunehmen, dass die Anforderungen angepasst werden.

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Freitag, 21. April 2023
Verschlimmerung der feindlichen Realität
Die oft gehörte Hoffnung, es müsse erst noch schlimmer kommen, bevor es wieder besser werden könne, ist nicht nur Ausdruck verdrängter kompletter Hoffnungslosigkeit, sie ist auch bei den Herrschenden vorzufinden, da aber ist sie Ausdruck der Macht. Jüngst zu sehen am Beispiel Bauwirtschaft, die gerade abstürzt, die Ministerin will aber mehr Wohnungen, die nicht teurer werden sollen, die TAZ weiß, dass das nur nach Überwindung des Kapitalismus geht. Dann muss. Die einen müssen bauen, die anderen müssen dafür politisch sauber sein, und es gibt genug Überwachungsarbeit. Es ist also nicht so, dass die Realität gegen Linksgrün arbeitet, ein Ankommen in der Realität ist kein Rückschlag. Es sind ja die zu überwindenden feindlichen Zustände, in denen sich die Verschlimmerung abspielt. Das geht nach Plan.


In lockerem Zusammenhang die impertinenteste Dummheit von heute mit beleidigender Offenheit, worum es tatsächlich geht, zitiert nach dem Perlentaucher:
„Die SZ erinnert die Klimakleber daran, dass nicht nur nur ältere konservative Biodeutsche am Auto hängen.“

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Donnerstag, 20. April 2023
Nicht auflösbar
Vor 25 Jahren hat sich die RAF aufgelöst, genauer gesagt ihre Auflösung bekanntgegeben. Die Erklärung klingt nicht mehr so wie frühe RAF, dafür umso vertrauter nach Letzte Generation, Freitage für Zukunft, Greta und Luisa, was die kapitalistischen Strukturen als Grundübel allen Überübels angeht.
Zwei Unterschiede scheinen zu bestehen; einmal wird man nie von den Klimomanen ein Auflösungsschreiben kriegen. Zum anderen wird die Radikalisierung vielleicht doch nicht so radikal vonstattengehen wie bei der RAF nach den 68ern, aber nicht, weil sie weniger durchideologisiert wären, sondern weil der Rest er Gesellschaft es ist. Bestenfalls ist man genervt, dass schon wieder Luisa bei Anne Will sitzt und dass zu diesem Zwecke eine publikumswirksame Aktion vollzogen werden musste, aber es kommen keine sechzig Millionen zusammen gegen die oberen sechshundert. Die kriegen weniger Verfolgungsdruck und darum weniger Motivation.
Die werden aufgelöst, wenn man etwas besseres findet, um an das restliche Geld und den übriggebliebenen Besitz der Leute zu kommen.

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Mittwoch, 19. April 2023
Preistreiberei
Dieses Überkreuz für die Kanzlerin ist doch nicht nur die übliche bundespräsidiale Ordensschleuder. Das ist ein politischer Akt, wohlüberlegt, und dadurch umso rätselhafter. Was zum Teufel haben die sich dabei gedacht?

Wir wissen nichts Konkretes, DIE ZEIT ermittelt in solchen Fällen nicht und prüft keine privaten Textnachrichten. Sicher ist, Steinmeier hatte sich zu bedanken, aber das reicht nicht.
Man müsste wissen, wie wichtig die das selbst nehmen, aber die glauben ihren Zirkus, die nehmen sich und einander wichtiger, als wir es tun. Ein wichtiges Zeichen soll gesetzt werden in Richtung Signalgebung.
Es lassen sich also nur Fragen stellen, kaum Antworten geben. Sollen die Nachfolger Scholz und Merz eingehegt und ausgedünnt werden? Soll die Rolle der Politik gegenüber den Bürgern betont und gestärkt werden? Sollen die Journalisten, die der Kanzlerin Bescheidenheit attestiert hatten, eins übergebraten kriegen, indem ihnen vor Augen geführt wird, dass sie nur nicht groß genug gedacht haben? Letzteres ist sicher nicht der Zweck gewesen, aber man kann ja mal fragen.

Wenn Zeichen und Signale gesetzt werden, dann für eines: für die Macht. Dies ist wohl auch hier ein zentraler Teil der Botschaft oder der wesentliche; ''weil wir es können''.
Wenn man sonst nichts kann.

Ein dadaistisches Theaterstück aus der Spät-DDR hat die Szene, wo die beiden clownesken Figuren einander verletzen, indem sie sich gegenseitig Orden anstechen. Immer aggressiver, immer rachsüchtiger.
Damals ein großer Lacher. Hätte später nicht mehr funktioniert, jetzt kommt auch das wieder.
Wir stehen vor einer Ordens-und Preiswelle, da musste eben mit der Kanzlerin der unüberbietbare Anfang gemacht werden.

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Dienstag, 18. April 2023
Kohlenklima
Manche halten den Grünen nun entgegen, dass ja die Kohle die Kernkraft ersetzen muss und viel schlimmer ist.
Natürlich kann man hier eine Inkongruenz aufbereiten; das soll also Klima sein?

Man verkennt zwei Dinge, wie sie aus Sicht der Grünen sind, das eine vielleicht nur halb; so wichtig ist das Klima gar nicht. Das Klima ist Mittel. Druckmittel. Es kann auch mal nachrangig werden, wenn es gerade nicht ganz passt.

Das Eigentliche ist: Die Kohle ist sehr vorübergehend. Aus grüner Sicht ist das Ende schon beschlossen und besiegelt, man rechnet nicht in Mengen, sondern in Zeit. Die Zeit für den Kohleausstieg bleibt. Und dann wollten doch alle das Ende der Kohle, es wird sich leichter durchführen lassen als der Atomausstieg, schneller und unvermittelter, und die Verwunderung, dass das passieren konnte, wird noch größer.
Jedenfalls bei uns.
Die Welt wird sich nicht mehr wundern, dazu sind wir nicht mehr von Bedeutung.

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Montag, 17. April 2023
Selbstbestimmung über die anderen
Im Frühstücksradio ist der Queerbeauftragte am Telefon und gibt, zeitungsdeutsch gesprochen, Einblicke in sein krudes Weltbild. Das Selbstbestimmungsgesetz bringe die ersehnte Selbstbestimmung darüber, den Eintrag des Geschlechts frei bestimmen zu können ohne entwürdigende psychiatrische und gerichtliche Termine, bei den Themen Frauensauna und Sport bestände ein Hausrecht der Betreiber, und ja klar, wie die Antidiskriminierungsbeauftragte es gesagt hat, gelte das Gleichbehandlungsgesetz, aber es käme gar nicht vor, auch nicht in anderen Ländern, dass die Einzelfälle geschähen, sondern die Transmenschen sind Hass und Hetze ausgesetzt zum Beispiel durch Blicke in der Frauensauna. Die Gesellschaft sei nach Geschlechtern aufgeteilt, die meisten würden sich mit dem Geschlecht identifizieren, dass ihnen bei der Geburt aufgrund körperlicher Merkmale zugewiesen worden sei.

Der Moderator hat weder Lust noch intellektuelle Kompetenz, in die Widersprüche zu gehen.
Wenn der Frauensaunafall oder der Frauengefängnisfall nicht vorkommt, woher weiß man dann von den transfeindlichen Blicken?
Wäre ein Psychiater nicht die erste Anlaufstelle bei Geschlechtsproblemen, wieso sind staatliche und medizinische Stellen entwürdigend?
Die körperlichen Merkmale, aufgrund deren bei der Geburt das Geschlecht zugewiesen wird, heißen die nicht Geschlecht?
Und dafür kriegt der Geld?

Der Trick dieses ganzen Schwindels besteht darin, dass man gerade nicht die Lage von einigen, seien es viele oder wenige, verbessert, sondern dass man sich eine Handhabe gegen die Mehrheit, eigentlich gegen die Gesamtheit, verschafft.

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Sonntag, 16. April 2023
Diplomatische Empfehlung
Unsere Bundesaußenfeministerin soll von chinesischer Seite gefragt worden sein, ob sie Tipps hätte für eine friedliche Wiedervereinigung mit Taiwan.

Wenn sie was drauf hätte, hätte sie geantwortet: Klar; friedliche Revolution in China, freie Wahlen, freie Presse, Macht der sehr Kommunistischen Partei beenden, Staatssicherheitsapparat auflösen.

Und dreißig Jahre warten, dann kann man wieder weitermachen wie vorher.

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Samstag, 15. April 2023
Mentaler Einstieg
Man könnte meinen, jetzt haben die Grünen etwas ganz Wichtiges und Zentrales erreicht, jetzt ist gut.
Im Gegenteil. Zeitungsgrammatisch gesprochen haben sie Aufwind, Rückenwind und Morgenluft, die Allmachtsphantasie wird nur durch das eigene Vorstellungsvermögen begrenzt.
Hatten die frühen Grünen noch Bürgerbewegungen usurpiert, wie es die Kommunisten mit der Arbeiterbewegung getan haben, können sie jetzt jeden Blödsinn frei erfinden, sie haben die Macht, alles durchzusetzen, nicht zum Zwecke der Durchsetzung einer Verbesserung, sondern als Machtdemonstration zwecks Machterhaltes, um an das Geld der Gesellschaft heranzukommen.
Grüne Ökonomie ist die Verfügbarmachung von Substanz, und was Substanz angeht, sind wir ein reiches Land.
Auch wenn Einzelnen noch Bedenken kommen, die Gesellschaft wird es freuen.

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Freitag, 14. April 2023
Jodeldiplomatie
Besonders diplomatisch scheint unsere oberste Diplomatin nicht zu sein, wenn sie meint, dem alten gelben Mann eine klare Ansage ins Stammbuch schreiben zu können, dass die Welt eine Eroberung von Taiwan nicht einhellig begrüßen würde. Der Affront dabei ist nicht einmal der Inhalt der Ansage, sondern das Hinausposaunen. Würde der Chef die Ministerin ernstnehmen, würde er um einen Gesichtsverlust fürchten.
Es kann allerdings auch sein, dass es nicht Ungeschicklichkeit ist, sondern Teil der Inszenierung, dass sozusagen unsere Grüne dem Festlandchina abgetrotzt hat, eine klare Haltung zu zeigen, und dass das nicht einmal ein Abtrotzen war, sondern eine genehmigte Flachserei. Am wahrscheinlichsten ist allerdings die Bedeutungslosigkeit. Das wäre auch der beste Fall.

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Donnerstag, 13. April 2023
Gelungener PR-Stunt
Man muss davon ausgehen, dass der Kapitalismus schon überwunden ist.

Etwa auf t-online wird erzählt, amerikanische Konservative-Rechte-Republikaner laufen Stimmung und machen Sturm gegen Brauerei, die mit einem Trans zusammenarbeitet, das ruft die Antitranshetzer auf den Plan und so fort.
Marktwirtschaftlich war es sicher ungeschickt von der Brauerei, einen auf woke machen zu wollen.
Aber die Nummer ist, dass man, also die Infosphäre, wieder ein paar Gegner inszeniert hat. Diese Nachricht ist die Nummer. LQBTQSPD-Hasser schüren Aufwind. Dagegen muss doch was gemacht werden.
Und das Ergebnis ist wie immer, dass Linke mehr Geld kriegen.
Nach der Überwindung des Kapitalismus geht der Kampf erst richtig los.

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Mittwoch, 12. April 2023
Verdiente Abschaltung
Laut den demoskopischen Erhebungen sollen 75 bis 85 Prozent der Deutschen gegen die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke sein. Wenn 15 Prozent doch dafür sind, scheint das dem Wahlergebnis der Grünen zu entsprechen, allerdings hochgerechnet auf alle, nicht nur die Grünenwähler, die tatsächlich zur Wahl gehen.
15 Prozent reichen völlig, weil das die sind, die bei Hofe maßgeblich gestalten.
Aber die 85 Prozent, die gegen die Abschaltung der letzten drei sind, wie fanden die denn die Abschaltung der ersten drei?
Bis auf einige Wenige hatten sie kein Problem damit. Keins, dass groß genug gewesen wäre, sich irgendwie sträubend bemerkbar zu machen.
Ist ja nicht ihre Sache, sondern die des Staates, und der wird schon wissen, sonst ist man, das weiß man doch.
Die Abschaltung hat man sich verdient.

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Dienstag, 11. April 2023
Energieentsorgung
Aktuell sagt Jens Spahn, für das Klima sei der Atomausstieg ungünstig, weil dafür Kohle verbrannt wird, das kann ja als Argument clever sein, mit Klimaschutz zu kommen, weil die Grünen also selbst nicht in sich stimmig sind. Aber diese Argumentationsweise ist schon unterwürfig und unterworfen, und Jens Spahn ist hier nur zufälliges Beispiel, weil er es gerade geäußert hat.
Man hat die herrschende Linie anerkannt. Man sagt „Wir wollen ja alle und sind dafür, nur noch besser“, und damit hat man die Herrschaft akzeptiert.
Wenn die Grünen sodann die Kohle verbieten, wundert man sich, dass man mitgemacht hat.
Richtigerweise müsste der Argumentationsvektor auf die herrschenden Grünen zielen: die nehmen uns die Energieversorgung.
Vielleicht kriegt man das bei der Kanzlerin nicht durch.

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