Freitag, 16. Juni 2023
Richtig kleben
Das Neue und propagandistisch Wirksame an den Klimaklebern ist die Art, wie die jeweilige Aktion ein Ende findet.
Während herkömmliche Demonstranten irgendwann ihren Demonstrationszug absolviert oder die Kundgebung beendet haben, hören sie auf und gehen nach Hause und vielleicht am nächsten Tag wieder arbeiten. Wer auf die Straße geht, muss auch wieder herunter.
Nicht so die Kleber, sie werden von der Polizei weggetragen. Damit verleihen sie ihrer Protestkundgebung eine Dauerhaftigkeit, bildlich, in der Wahrnehmung.
Eine Aktion ohne Ende
Natürlich lässt sich diese Form nicht kopieren ohne medialen Hintergrund. Die Montagsdemonstranten könnten das nicht so machen. Zumal der Montag auch irgendwann vorbei ist. Aber die Kleber sind auch nach erfolgtem Entfernen die Kleber für das Richtige.

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Donnerstag, 15. Juni 2023
Total emotional
Da gab es die Szene Olaf Scholz vs. Demonstranten, über die nun wieder die Meinungen auseinandergehen, die einen sagen, er wurde mal emotional, die anderen halten es für arrogant, wie er mit den Leuten umgegangen sei. Beides schließt sich ja nicht aus.
Ungeschickt von den Demonstranten ist, dass sie ihm nicht die Original-Wahlplakate von den Grünen und der SPD entgegenhalten, wenn sie schon die Sprüche verwenden. Warum „Frieden schaffen ohne Waffen“ plötzlich mehr stimmen soll, nur weil die Regierung linksgrün ist, bleibt als Problem bei den Demonstranten hängen. Sie hätten es zu seinem machen sollen und zur Frage nach der Glaubwürdigkeit der Gewählten nach der Wahl.
Das andere und größere Problem ist die fehlende Kompetenz der Politiker und in dem Fall des Kanzlers, die Dominanz anders als durch Schimpfen zu erlangen. Es gibt immer nur das Verständnis der Szene als „Demokratie gegen Dumme“, emotional positiv besetzte Demokraten gegen die Gegner. Einem Kanzler könnte man abverlangen, dass er sagt, „der Reihe nach, was meinen Sie wozu und warum“; er würde zumindest achtbar vom Platz gehen. Aber daran scheint gar kein Interesse zu bestehen, denn dann müsste man es immer so machen. Lieber hat man das Framing, dass da die Dummen sind. Damit gewinnt man mehr Anhängerschaft.

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Mittwoch, 14. Juni 2023
Kollektivschuld
Und wenn es eine Corona-Aufarbeitung gäbe?
Auch wenn sie wünschenswert verliefe, ohne die Steuerung und neue Verlogenheit, das allgemeine Interesse wäre gering. Niemand würde sich daran erfreuen, dass nun endlich ans Licht kommt, wie man sich hat betrügen lassen. Man hat sich aufhetzen lassen, und jetzt soll man sich dafür entschuldigen? Oder man hat nur mitgemacht, oder man war skeptisch, ja und was soll anders laufen?
Und hier liegt die bedauerliche Übereinstimmung mit der Infosphäre. Die Presse und die Medien müssten vor Scham im Boden versinken, aber weder sie noch die Konsumenten wollen diese Performance.
In einem normalen Land hätte die Presse aus genau diesem Grunde nicht so schamlos agiert, nämlich weil die Gefahr droht, sich beschämt zeigen zu müssen. Wo erwartbar ist, dass es zu einer solchen Forderung nie kommen würde, entfällt die Motivation, es von selbst zu tun oder gar nicht erst es so weit kommen zu lassen.
Wir müssen uns selber aufarbeiten.

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Dienstag, 13. Juni 2023
Aus der Fußgängerzone
Greenpeace-Stand in der Fußgängerzone, eine junge weibliche Anredeversucherin kriegt zu hören: „Ihr habt eine Agentin bei Annalena Baerbock. Was wollen Sie noch?“ Da guckt sie betreten und wünscht standardisiert den schönen Tag.
Später am gleichen Stand bekommt ein männlicher Antänzer dasselbe zu hören, er entgegnet: „Geld!“
Realistisch und wahrhaftig sind sie also, das ist selten an den Ständen in den Fußgängerzonen.

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Montag, 12. Juni 2023
Die üblichen Bemühungen
Die Infokratie versucht jetzt, das zu tun und es so zu tun, was und wie sie es immer tut, wenn etwas nicht ins Bild passen darf, nämlich die emotional negative Konnotation. „Erding“ soll jetzt das neue Schmähwort werden. So, wie man es mit unliebsamen Demonstranten, Parteien und Meinungen gemacht hat. Da braucht gar nichts mehr argumentativ aufbereitet zu werden, demnächst ist was „wie Erding“ oder „das könntest du auch in Erding gesagt haben“, jemand distanziert sich nicht von Erding.
Das funktioniert auch, solange Erding nicht überall ist.

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Sonntag, 11. Juni 2023
Weitere Verübelung
Festzuhalten ist, heute war zum ersten Mal der lange erwartete Ausdruck Klimaschwurbler zu hören, im Radio zitiert, Originalquelle abhandengekommen.
Völlig klar, was das heißen soll; die Leute, die mit der Heizpolitik nicht übereinstimmen, sind das oder machen sich gemein mit denen oder wollen von denen gewählt werden, um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu vernichten.

Und weil hier auch Leute aus der Zukunft lesen: ja, das hat funktioniert, das konnte passieren, weil normale Leute nicht gern beschimpft werden. Man kann ihnen also androhen, beschimpft zu werden, und dann ist die Entscheidung für den geringeren Widerstand die, die schon kurzfristig, aber später, zum eigenen Schaden führt.

Und weil die, die sich noch irgendwie behaupten wollen, darauf hereinfallen und sagen, 'was ich, nein, ich bin doch auch für Klima'.

Die Presse wird den Teufel tun, sich an die Seite der einfachen Menschen zu stellen. Was soll man da. Man ist doch Presse.

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Samstag, 10. Juni 2023
Feindstaat
Zutreffend Herles
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/herles-faellt-auf/die-deutsche-staatskrise-und-ihre-ursache/
zum Mangel an Misstrauen gegen den Staat, das dem freien Bürger eigentlich zueigen sein sollte und von den freien Medien gepflegt werden müsste.

Zur Rettung der demokratischen Staatsidee möchte man aber fast apologetisch anfügen: Das ist nicht der wahre Staat, er wird nur von den falschen Leuten betrieben.

Das passiert halt, wenn man zu wenig hinguckt. Man vertraut dem eigenen Vertrauen mehr als der eigenen Anschauung, dass es fehlverwendet wird.

Was jetzt hier der Punkt sein soll, ist nicht die Debatte um die Idee der Demokratie, sondern, dass es immer noch zu staatsbezogen ist, den Staat als Objekt des Misstrauens zu behandeln – ohne zumindest die Tätigen zu nennen. Man muss schon auf die schauen, speziell auf ihre Geldflüsse. Man käme bald darauf, dass sie das staatliche Handeln vortäuschen oder vorschieben zur Verfolgung eigener Interessen. Dann ist nach dem Mandat zu fragen.

Man kommt darauf, dass die Staatskrise Akteure hat. Die müssen wir sehen, sonst sind wir wirklich alle der Staat, der in der Krise steckt.

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Information für unsere Jenaer Leser
Das neue Senioren-Akrützel ist da, hier aufmachbar -> https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akrtzel%2045.pdf


Akrützel 45

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Freitag, 9. Juni 2023
Die richtige Frage
Es ist ja nicht ganz verkehrt, zum Beispiel dem Bundeskanzler Verbalitäten an den Kopf zu knallen, die aus dem grünen linken Gedankengut kommen, das verdienen er und die anderen, die früher genauso protestiert hätten und haben.

Nur: dramaturgisch ist er oben, er wendet die Szene, er dominiert.
Nicht nur, weil er es leider kann, sondern weil die Demonstranten das grüne linke Gedankengut übernommen haben, die Methoden übernommen haben, die Rhetorik übernommen haben, damit gefangen in den ideologischen Maßgaben sind, aus denen heraus sie nicht agieren können, weil die mediale Begleitung fehlt. Besser gesagt sind die grünen linken Aktionen immer die Begleitung gewesen zum medialen Akt der Infokratie.

Was man machen könnte und müsste, wäre darzustellen, dass die Regierenden sehr schnell ihre Meinung gewechselt haben, „und solche Leute wollen euch regieren!“

Wie es in „Zeugin der Anklage“ geht: „Die Frage ist, haben Sie damals gelogen oder lügen sie jetzt, die Frage ist, sind Sie eine gewohnheitsmäßige Lügnerin?!“

Damit setzte man sie in die Defensive.
Damit wäre noch lange nichts gewonnen, aber es wäre nicht von vornherein ausgeschlossen zu gewinnen, wie es mit dem jetzigen Vorgehen der Fall ist.

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Donnerstag, 8. Juni 2023
Wendezeiten
Noch eine andere Wendestimmung ist zu erwarten und diesmal zu befürchten, nämlich die derart, dass, wenn die Grünen merken, dass sie zu weit gegangen sind damit, gleich allen der gesamten Bevölkerung des ganzen Landes die Heizung abzudrehen, und die Medien ihnen einen gesichtswahrenden Rückzug gewähren, dass dann die Machtergreifung der noch radikalisierteren noch grüneren noch jüngeren Jugend zumindest versucht wird, natürlich ohne einen Erfolg im vernünftigen Sinne, aber in dem der Gewaltherrschaft, die ja schlicht in Gewalt, die von der Infokratie gedeckt wird, besteht.
Luisa Neubauer jedenfalls wird nicht sagen, na gut, dann suchen wir eben erst was Besseres, das funktioniert, und machen es dann zur EU-Norm, sie wird die Bestätigung haben, dass die Grünen zu demokratisch sind.
Und die Menschenwürde-Koalition wird ihnen nachgeben, damit Frieden ist.
Und man wird sich nach der guten alten Zeit der Merkel-Ära zurücksehnen.

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Mittwoch, 7. Juni 2023
Marx hat den Kapitalismus nicht verstanden
So was wie Blackrock hätte er nun wirklich nicht vorhersehen können und müssen.
Nach Marxschem Verständnis bezahlt der Kapitalist, der Eigentümer der Produktionsmittel, dem Arbeiter nur das, was der zur Reproduktion der Arbeitskraft braucht, und eignet sich den erarbeiteten Mehrwert an. Durch die Anhäufung von Kapital wird der Geldfluss gestört, der Austausch von Waren und Dienstleistungen kann nicht so vonstattengehen, dass die eigene Arbeit reicht. Es würden produzierte Waren angehäuft und auf Halde geworfen, weil die sich keiner leisten kann, während die Arbeiterklasse verelendet. Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse und dient dazu, diese Verhältnisse zu erhalten.
Damit war der kommunistischen Partei die Handhabe gegeben, die Revolution zu begründen. Die Partei würde sich genaugenommen nur an die Stelle der Ausbeuter setzen, aber halt zum Wohle aller.
Mit wissenschaftlichem Anschein wurde eine Ideologie zur Zerstörung der individuellen Privatwirtschaft und des freien Marktes gegeben.
Erstaunlicherweise sind die saugroßen Konzerne gar nicht uninteressiert an der Beseitigung des freien Marktes und des ökonomischen Individuums.

Das Finanzkapital eignet sich ganz gut als Machtinstrument des Staates. Da ist also genau andersherum.

Aber wer wollte es Marx vorwerfen, nicht die Grünen vorhergesehen zu haben.

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Dienstag, 6. Juni 2023
Entwertung der Umwertung
Da hatte es immerhin eine Protestbewegung gegeben bei den Coronamaßnahmen, viel zu verzagt angesichts der medialen Gegenmacht, aber es ist doch die schon vorgehabte Arbeitsplätzestilllegung abgewendet worden. Was daraus gelernt wurde: Beschließung und Durchführung von Maßnahmen dürfen nicht zusammenfallen. Wenn ein Jahr dazwischenliegt, regt sich nichts.
Gegen das Habecksche Geldpumpengesetz ließe sich genauso demonstrieren. Aber da ist nichts. Die Mieter hoffen, es betrifft sie nicht. Aber hier wird vorhandenes und nicht vorhandenes Geld abgepumpt, davon kann sich keine Wirtschaft erholen. Das Land wird entwertet.
Mental ist es eben längst schon so. Dies wurde seit noch längerer Zeit vorbereitet, und jetzt kann sich niemand mehr vorstellen, dass es etwas zu retten gälte.
Und wenn man sich mal umschaut: Von wem würde man noch sagen, es träfe ihn unverdient?

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Montag, 5. Juni 2023
Der brennende Arm
Das Unbehagen der linken Infosphäre an der linken Gewalt liegt zuvorderst und überwiegend daran, hier überhaupt mit Realität konfrontiert sein zu müssen.
Es ist das Loch in der Blase.
Man bemüht sich, es zu stopfen, indem man Information darüberklebt, bildlich gesprochen. Man versucht Relativierungen und Beschwichtigungen, die alle nur vom Thema wegführen sollen, denn da gibt es keinen theoretischen Überbau. Man kann nur das Thema wechseln zum Thematisieren selbst, wie man thematisiert. Die Meta-Ebene wird umso wackliger. Wodurch die Diskrepanz zum Realitätseinbruch noch stärker wird.
Es ist eben so, man kann nicht gute Motive unterstellen, die gut sein müssen, weil man sie selbst teilt, und sich selbst rechtfertigen damit, die eigene Motivationslage wäre von Grund auf gut.
Die linke Infosphäre ist der informatorische Arm der linken Gewalttätigkeit, sie möchten es nur nicht so nennen.

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Sonntag, 4. Juni 2023
Tag XL
Wenn wir mal kombinieren: Es gibt eine immense Wertvernichtung, die Umfragewerte sind ungünstig, wir sollen keine Verschwörungstheorien glauben. Was ergibt das? Auf keinen Fall werden die Wahlergebnisse den Umfragen entsprechen. Das Geld ist woanders, und es wird nicht dafür eingesetzt, die Leute abzuholen und mitzunehmen.
Die Graichengrünen werden nicht einfach aufhören.
Leipzig-Connewitz zeigt jetzt ein Gewaltpotenzial. Das wird kanalisiert und eingesetzt werden.

Der letzte Tag X dieser Szene war der Mauerbau. Dazu gäbe es keine Baufachkräfte, aber es gibt genug Leute, die noch etwas zu verlieren haben und damit später drankommen wollen als die anderen.

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Samstag, 3. Juni 2023
Strafaktion
Das Haus von Justizminister Buschmann soll, wie es zeitungsdeutsch heißt, zum Ziel von Attacken geworden sein. Manchmal auch gemacht worden sein. So was tun ja Häuser normalerweise nicht selbst, zum Ziel werden. Und man erfährt ein bisschen „die Hintergründe“, der gesetzliche Queerquatsch geht den Aktivgewordenen nicht weit genug.
Also wieder berechtigte Gründe, wie bei Klima, nur etwas überreagiert.
Und man denkt und soll denken: wieso gerade bei dem, der hat doch so viel mitgemacht und selbst aktiv betrieben?
Genau darum. Die Gewalt wird rhetorisch begründet mit Transfeindlichkeit, was ja alle, fast, sind, begangen aber nicht an den größten erklärten Gegnern, sondern an den nächstgelegenen Minderextremen. Die sind der gefährlichere Feind, weil die einen Rest von Zweifel mit sich bringen. So was bedroht das totalitäre Denken noch mehr als das Feindbild, das man immer braucht.
Genaugenommen wurde Buschmann bestraft für seine Zugeständnisse.

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